Ferrari-Doppel in Monza

Da kratzten sich die Strategie-Gurus der zehn Formel 1-Teams am Kopf: Eine Stunde vor dem Start hatte Renndirektor Charlie Whiting Set-up-Änderungen für ein mögliches Regenrennen freigegeben, und nun war die Sonne auf dem besten Weg, die nasse Strecke abzutrocknen. Welche Reifen wären unter diesen unsicheren Umständen die beste Wahl? Fast einstimmig entschieden sich die Michelin-Teams für Rillenslicks, da sie auf ein rasches Abtrocknen der Ideallinie hofften. Nur McLaren-Pilot David Coulthard war anderer Meinung. Ferrari spielte beide Karten: Pole-Sitter Rubens Barrichello entschied sich für einen Start auf Intermediates, sein Teamkollege Michael Schumacher ließ Trockenreifen aufziehen.

Zumindest beim Start bestätigte sich Barrichellos Wahl: Er nutzte die Traktionsvorteile der profilierten Pneus und schoss in Front. Dahinter sorgte Fernando Alonso einmal mehr für staunende Gesichter, als er seinen Renault R24 bis zur ersten Schikane auf Rang zwei katapultierte und dabei den aus der ersten Reihe gestarteten Juan Pablo Montoya im Williams stehen ließ. Dessen Verfolger Michael Schumacher erlaubte sich schon beim Anbremsen der ersten Schikane einen Fehler, touchierte in der zweiten Bremszone den BAR von Jenson Button und drehte sich. Während der Deutsche das Rennen nur als 15. fortsetzen konnte, fuhr Leader Barrichello auf feuchter Strecke innerhalb von zwei Runden gut sieben Sekunden Vorsprung auf Fernando Alonso heraus. Mit jedem weiteren Umlauf aber änderte sich das Bild: Der Asphalt trocknete ab, der Spanier schloss auf. Ab Runde vier legte er die schnelleren Rundenzeiten hin, in Runde fünf hatte der Renault-Pilot die Lücke geschlossen und in Runde sechs zog der nun sechs Sekunden schnellere Alonso am Führenden vorbei. Der mit wenig Sprit gestartete Barrichello bog in die Boxengasse ab, um sich ebenfalls Trockenreifen montieren zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt wirkte Ferrari nicht wie der zukünftige Doppelsieger des Grand Prix von Italien.

Fernando legte seinen ersten Halt in Runde 10 ein, während sein Hauptkonkurrent Button vier weitere Runden draußen blieb. Der Lohn für den Briten: Nach seinem Tankstopp kehrte er vor Fernando auf die Strecke zurück. Bei Ferrari hatte sich Schumacher derweil durch den Verkehr gearbeitet. Rubens Barrichello wurde von seinem Team auf eine Dreistopp-Strategie umgepolt und drehte wegen seiner leichteren Spritladung nun annähernd eine Sekunde schnellere Runden als die Spitze. Die Roten befanden sich also im Aufwind. 13 Runden vor Schluss führte Barrichello ? der allerdings noch einmal zu tanken hatte ? vor Button, Alonso und Schumacher. Der junge Spanier hielt den Abstand zum BAR konstant bei einer Sekunde, als er sich plötzlich in der zweiten Schikane nach einem Fehler von der Strecke drehte und sich nicht mehr aus dem Kiesbett befreien konnte. Schumacher nahm das Geschenk dankend an und attackierte nun den auf Rang zwei liegenden Button, während Barrichello eine schnellste Runde nach der anderen drehte, um den nötigen Vorsprung für seinen Extra-Stopp zu gewinnen. Vier Runden später stellte die Scuderia das Rennen endgültig auf den Kopf: Der Brasilianer bog in die Boxengasse ab und kehrte als Führender zurück ? zugleich drängte sich sein Teamkollege am Briten vorbei auf den zweiten Platz. Mit der Reihenfolge Barrichello, Schumacher, Button waren die Podestplätze bezogen.

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