Grüner Italiener

Fiat Panda setzt auf Erdgas als grüne Alternative

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Die Unsicherheit, wie es mit dem Diesel in Deutschland weitergehen wird, ist groß. Eine Alternative sind Gasantriebe, Erdgas oder Autogas. Fiat hat beide Varianten im Programm, setzt aber vor allem auf das umweltfreundlichere Erdgas.

Das Ladevolumen leidet nicht durch die zusätzlichen Tanks

Von außen ist es nicht zu erkennen, dass man die sauberste Variante des knuffigen Panda - mit mehr als 300.000 Verkäufen das erfolgreichste Erdgas-Auto weltweit - vor sich hat. Dafür muss man schon einen Blick in den Motorraum werfen, um den für bivalenten Antrieb modifizierten 0,9 Liter kleinen Zweizylinder-Motor unter die Lupe zu nehmen. Oder den Panda auf eine Hebebühne fahren. Die beiden Gastanks befinden sich unter einer robusten Metall-Abdeckung am Unterboden. Dadurch bleibt der Kofferraum unangetastet, der Erdgas-Panda kann wie sein Benzin-Bruder 225 Liter fassen, bei umgeklappten Lehnen sind es bis zu 870 Liter. Mit den beiden Tankfüllungen, also 12 Kilogramm Erdgas und 35 Liter Benzin, schafft der Kleine laut Fiat mehr als 1.000 Kilometer.

Gestartet wird immer im Benzin-Modus, nach fünf Sekunden wechselt das System automatisch in den Erdgas-Betrieb. Ist das Gas aufgebraucht, dann schaltet das Fiat-System auf den Benzin-Betrieb. Das ist auch manuell möglich, mittels Schalter in der Mittelkonsole. Der Motor leistet 59 kW/80 PS im Erdgas-Betrieb und 63 kW/85 PS mit Benzin, die maximale Leistung liegt jeweils bei 5.500 Umdrehungen je Minute an. Den Panda sollte man also immer etwas höhertourig fahren, um flott vorwärts zu kommen. Dann erweist sich das Motörchen tatsächlich als recht agil, sowohl im Gas- als auch im Benzin-Betrieb. Nur die Geräuschkulisse des Zweizylinders ist gewöhnungsbedürftig, das kleine Aggregat nagelt doch recht kräftig. Wer ausschließlich oder ganz überwiegend mit Erdgas fährt, ist nicht nur umweltfreundlich unterwegs - bei der Verbrennung von Erdgas entstehen deutlich weniger Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Kohlenwasserstoff als bei Benzinern und Diesel sowie praktisch keine Rußpartikel.

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Auch die Kosten sind geringer als bei Benzinern oder Diesel-Autos

Energiegehalt von einem Kilo Erdgas entspricht 1,5 Liter Benzin und 1,3 Liter Diesel: Beim Panda bedeutet das - die Werks-Verbrauchsangaben zugrunde gelegt: Für 100 Kilometer mit Benzin werden rund 6,20 Euro fällig, mit Erdgas nur 3,30 Euro. Zu beachten ist allerdings der höhere Anschaffungspreis des Erdgas-Panda: er ist in den Austattungen "Easy" und "Lounge" zu haben, kostet in der Top-Ausstattung "Lounge" zum Beispiel ab 15.690 Euro - 2.500 Euro mehr als der TwinAir-Benziner "Lounge".

Dazu kommen etwas höhere Wartungskosten, laut Fiat etwa eine Stunde mehr als beim herkömmlichen Antrieb. Und natürlich muss auch das deutlich schlechtere Tankstellennetz einkalkuliert werden. Rund 900 Tankstellen in Deutschland bieten CNG an. Laut Tankstellen-App "clever-tanken" sind in einem Umkreis der FCA-Zentrale in Frankfurt von fünf Kilometern gerade einmal drei Tankstellen, die Erdgas anbieten. Erweitert man den Umkreis auf 15 Kilometer sind es zehn Tankstellen.

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Zum Vergleich:

Super-Benzin (E5) ist an 44 Tankstellen in maximal fünf Kilometern Entfernung zu haben. Dennoch setzt Fiat auf die natürliche Energiequelle Erdgas, was bei der aktuellen Diskussion rund um den Diesel sicher eine gute Lösung ist. In Deutschland bietet Fiat "Natural Power"-Varianten - so heißen die CNG-Autos - der Pkw-Modelle Panda, 500L, Doblò, Punto und Qubo an. In der Nutzfahrzeugsparte Fiat Professional sind die Transporter Fiorino, Doblò Cargo, Ducato Panorama und Ducato mit CNG-Antrieb verfügbar.

Eine Testrunde um Frankfurt herum mit dem Ducato hat gezeigt: Der Transporter ist auch mit Erdgas eine alltagstaugliche Variante. Die Reichweite des ausschließlich mit Erdgas angetriebenen Transporters (nur 15 Liter Benzin sind als Reserve an Bord) mit 100 kW/136 PS beträgt laut Fiat rund 400 Kilometer. Bisher liegt der Anteil von Erdgas-Autos bei Fiat bei rund einem Prozent. Hier ist also noch Luft nach oben. Fiat ist dafür gerüstet: "Unsere Fabriken sind für einen Ansturm auf Erdgas-Fahrzeuge vorbereitet", sagt Roberto Debortoli, Markenchef von Fiat und Abarth in Deutschland.

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