Flugausfälle: Einheitlicher Grenzwert für Vulkanasche gefordert

Für einen einheitlichen europäischen Grenzwert für die Vulkanaschekonzentration über dem deutschen Luftraum hat sich jetzt der deutsche Flughafenverband ADV ausgesprochen. Angesichts der vom isländischen Vulkan Grimsvötn verursachten Aschewolke, die sich nun auch über dem norddeutschen Luftraum breit macht und dort für Flugausfälle sorgt, sei dies ein drängendes Problem. „Hier gibt es nur nationale Lösungen. Auf europäischer Ebene ist es leider noch nicht gelungen, sich auf einen Grenzwert zu einigen, ab dem der Luftraum gesperrt wird“, bemängelt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des deutschen Flughafenverbandes ADV.

Für Deutschland gilt auf Veranlassung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) seit kurzem ein Grenzwert von maximal zwei Milligramm Asche pro Kubikmeter Luft. Darüber hinaus darf nur noch geflogen werden, wenn Triebwerk- und Flugzeughersteller grünes Licht geben. Ramsauer hält die deutsche Luftfahrtbranche generell für besser gerüstet als beim Aschechaos vor gut einem Jahr. Bundesweit sind die seinerzeit zwei Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf 52 Kontrollpunkte aufgestockt worden. Darüber hinaus seien Messflugzeuge ausgerüstet worden, die die Aschebelastung der Luft bewerten.

Die Pilotenvereinigung Cockpit begrüßt diese Schritte generell, kritisiert aber gegenüber der Rheinischen Post (RP), dass diese Grenzwerte immer noch „errechnet“ und „nicht ausgetestet“ worden seien. Relativ entspannt gibt sich die Lufthansa. Die Situation sei noch nicht vergleichbar mit dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010, so ein Sprecher der größte deutschen Airline, der das Unternehmen 200 Millionen Euro gekostet habe. Dennoch rät der Flughafen Frankfurt allen Passagieren, sich vor Fahrtantritt bei ihrer Airline über ihren Flug zu informieren.

Die deutschen Flughafenbetreiber richten sich derweil gedanklich auf Tausende gestrandete Reisende ein. Sollte es ernst werden, hoffen sie auf eine bessere Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Denn auch wenn der deutsche Luftraum komplett gesperrt würde, müssten die Flughäfen ihrer Betriebspflicht nachkommen und wie gewohnt geöffnet bleiben. Reiseanbieter raten Reisenden daher, sich vor dem Antritt einer Flugreise frühzeitig Gedanken über die Nutzung alternativer Verkehrsmittel wie Fernbus oder Bahn zu machen. Eine gute Orientierungshilfe im Tarifdickicht des europäischen Schienenverkehrsnetzes bietet beispielsweise das Internet-Portal www.vertraeglich-reisen.de/anreise-zug/.

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