Forschungsprojekt: Transporte ohne Fahrer

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Die Daimler- und Benz-Stiftung investiert für zwei Jahre rund 1,5 Millionen Euro in ihr Forschungsprojekt „Villa Ladenburg“. In ihm untersuchen über 20 Wissenschaftler die gesellschaftsrelevanten Fragestellungen rund um das automatisierte Fahren im Güterverkehr auf der Straße.

Eine der externen Spezialisten ist Prof. Dr. Heike Flämig vom Institut für Verkehrsplanung und Logistik der Technischen Universität Hamburg-Harburg. „Fahrerlose Transportsysteme sind bereits heute vielfach erfolgreich unterwegs, jedoch nach wie vor in klar definierten Bereichen“, betont die Expertin. An logistischen Knotenpunkten wie Häfen, Distributionszentren und Produktionsstätten befänden sich autonome Fahrzeuge im tagtäglichen Einsatz – ein Bereich des autonomen Fahrens, der seitens der Medien derzeit kaum wahrgenommen wird. Dazu gehörten beispielsweise auch elektronisch gedeichselte, also berührungslos an ein Führungsfahrzeug gekoppelte Fahrzeuge.

Im Projekt untersucht die Wissenschaftlerin, inwieweit vollautomatisches Fahren im Güterverkehr auf der Straße sinnvoll ist. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist in der Praxis umsetzbar. Nach Flämig stellt der Wegfall des Fahrers einen starken Eingriff in die gesamte logistische Prozesskette dar – vor allem dann, wenn er nicht nur das Be- und Entladen des Fahrzeugs übernimmt. So ist etwa die Endzustellung von Gütern, Waren oder Paketen, sobald sie mit Verräumungs- oder Montagetätigkeiten verbunden ist, heute ohne den Menschen kaum denkbar. Sie müsste vollkommen neu konzeptioniert werden. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet der Perspektivenwechsel autonomer Transportfahrzeuge zwischen abgegrenzten Betriebsgeländen und öffentlichen Straßen.

„Es genügt nicht, sich um die rechtlichen Aspekte zu kümmern. Wir müssen uns vielmehr grundlegend die Frage stellen, was alles autonom transportiert werden kann“, sagt Flämig. Dieser Ansatz soll mehr Klarheit über die einzelnen logistischen Prozesse bringen. Neben dem Güterverkehr im urbanen Raum würden im Hinblick auf autonomes Fahren etwa Massentransporte – wie in Abbaugebieten zur Rohstoffgewinnung – interessant. Darüber hinaus nimmt die Logistik-Expertin den Einsatz von Bergungsfahrzeugen oder in Land- und Forstwirtschaft benötigten Automobilen unter die Lupe.

Nach Ende der Grundlagenforschung soll ein Weißbuch als Wissensbasis für Wirtschaft, Politik und Forschung zur Verfügung stehen. Mit ihm soll die Diskussion mit den jeweiligen Interessengruppen und Entscheidern in der Gesellschaft begonnen werden.

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