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Gebrauchtwagen-Check BMW 5er (E39) – Souveräne Limousine

Im Gegensatz zu gebrauchten Mercedes E-Klasse und Audi A6 gilt der BMW 5er nach wie vor als besonders sportlich. Die Fahrzeuge der Baujahre 1995 bis 2004 (intern E39) wurden in den vergangenen Jahren auch gerne dementsprechend bewegt. Nicht selten sieht man es den Autos heute an. Gute erhaltene Exemplare aus erster oder zweiter Hand sind heute deshalb recht selten. Aber eine gute Wahl. Besonders begehrt sind die Facelift-Modelle ab 2000: Sie hatten als erste BMW-Modelle die charakteristischen Lichtringe „Angel-eyes“ in den Scheinwerfern.

Die Karosserie scheint den Rost zu verachten – und auch der Auspuff und die Bremsen schneiden beim TÜV-Mängelreport besser ab als der Durchschnitt. Schwachpunkte sind lediglich die beiden Achsen: Zu viel Spiel verhagelt den ansonsten guten Eindruck. Und auch die Handbremse zieht mit dem Alter gerne schief oder gar nicht. Darauf sollte bei der Probefahrt genau geachtet werden.

Der Innenraum bietet zumindest vorn ausreichend Platz, hinten wird es enger enger. Der Touring genannte Kombi bietet zwar ordentlichen Laderaum, aber ist auch im Vergleich zu seinen Mitbewerbern aus Stuttgart oder Ingolstadt kein Raumriese. Das fällt auch beim hinteren Fußraum auf. Dafür gefällt die schnörkellose Form noch heute.[foto id=“354740″ size=“small“ position=“right“]

Der Motor: Der 5er gilt schon lange als Dynamiker, wenn man denn den richtigen Motor wählt. Zwischen 100 kW/136 PS beim 520d und 294 kW/400 PS beim M5 ist für fast jeden etwas dabei. Die Reihensechszylinder-Benziner gelten als robust, beliebt ist vor allem der kleine 520i mit 110 kW/150 PS. Einzig der 100 kW/136 PS starke 520d kommt mit einem Vierzylinder aus. Der ist zwar sparsam, aber systembedingt nicht so laufruhig wie die Sechser. Der 525tds fällt dafür mit Überhitzungsschäden und defekten Zylinderköpfen auf. Der V8 im 540i oder M5 ist eher etwas für Leistungshungrige mit dickem Portemonnaie, denn neben einem höheren Verbrauch muss auch mit teurerer Wartung und Unterhalt gerechnet werden. Die Automatikgetriebe von ZF beim Benziner sind bei guter Wartung unverwüstlich, die Diesel haben einen GM-Automaten, die als anfälliger gelten. Ende 1998 wurden alle Motoren technisch überarbeitet, zwei Jahre später kam ein Facelift – und damit auch neue Motoren. Der 520i leistete fortan beispielsweise 125 kW/170 PS.

Ausstattung und Sicherheit: Bei BMW gibt es fast alles auf der Optionsliste – vollausgestattete Fahrzeuge sind dennoch selten. Klimaanlage haben fast alle, eine Lederausstattung ist schon seltener. Eine Anhängerkupplung kann man allerdings nachrüsten. Wer auf Sicherheit großen Wert legt, sollte zu späteren Modellen greifen, denn bei den ersten Fahrzeugen wurden lediglich zwei Airbags installiert, ab 1996 gab es vier und ab 1997 sechs. ESP wurde ab 2001 angeboten. Beim EuroNCAP-Crashtest 1998 erhielt der Bayer vier von fünf Sternen.[foto id=“354741″ size=“small“ position=“left“]

Die Qualität: Der 5er ist ein Langläufer mit wenigen Problemen, wenn er denn gut behandelt wird. Die oft defekten Scheinwerfer von Hella kann man schnell wechseln – und mit Rost und technischen Mucken hat der BMW wenig Probleme. Auch Polster und Armaturen sind recht langlebig und solide verarbeitet. Bei Autos aus 1997 und 1998 gab es viele Reklamationen wegen defekten Kraftstoffpumpen. Man sollte prüfen, ob das Teil bereits ausgetauscht wurde.

Fazit: Der 5er der Baureihe E39 ist zwar in die Jahre gekommen, aber steht noch recht sportlich auf den Rädern. Limousinen sind ab rund 1.800 Euro zu bekommen, gute Exemplare sind aber selten und erheblich teurer. Wer sich auf die Baureihe festgelegt hat und auf Nummer sicher gehen will, sollte ein Auge auf Fahrzeuge ab 2000 werfen. Gut erhaltene Autos gibt es um die 6.000 Euro, ein vollausgestatteter Kombi kann immer noch mehr als 10.000 Euro kosten.

 

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