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Gebrauchtwagen-Check: Chevrolet Captiva – Stattliches SUV auf schwachen Beinen

Gebrauchtwagen-Check: Chevrolet Captiva - Stattliches SUV auf schwachen Beinen Bilder

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Der Innenraum wirkt eher nüchtern Bilder

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Auf Wunsch gab es eine dritte Sitzreihe Bilder

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Das SUV überzeugt beim Laderaum Bilder

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Der Captiva seit dem Facelift im Mai 2013 Bilder

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Der Opel Antara ist baugleich mit dem Captiva Bilder

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Der Chevrolet Captiva ist beim TÜV kein Musterschüler Bilder

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Als Mitte der Nuller-Jahre klar war, dass der SUV-Boom so schnell nicht abflacht, brachten viele Hersteller überstürzt ein entsprechendes Modell auf den Markt. Chevrolet kramte dafür in seiner koreanischen Produktpalette und fand dort den vor allem für Asien entwickelten Captiva (2006 bis heute). Doch das massige Mittelklasse-SUV traf, genau wie sein technisch identisches Schwestermodell Opel Antara, nie so recht den Geschmack der deutschen Käufer. Als Gebrauchter kann der US-Asiate daher nun mit kleinen Preisen punkten. Ähnlich niedrig ist allerdings auch das Qualitätsniveau.

Karosserie und Innenraum[foto id=“500434″ size=“small“ position=“right“]

Mit einer Länge von knapp 4,67 Metern zählt der Captiva zur SUV-Mittelklasse. Von den großzügigen Außenabmessungen profitieren indes nur Fahrer und Beifahrer sowie die Gepäckstücke. Denn auf der Fondbank geht es enger zu als in so manchem Kompakt-SUV, weil die Entwickler diese weit vorne positionierten, um dahinter Platz für die optionale dritte Sitzreihe zu schaffen. Die zwei so entstandenen Plätze bleiben trotzdem eher Notsitze, die man Erwachsenen auf längeren Strecken nicht zumuten will. Der Innenraum ist eher einfach gestaltet und mit preiswerten Materialien ausgestattet. Auch der Fahrer blickt von seinem hohen Sitz auf eine eher triste Plastiklandschaft. Zumindest gibt di Bedienung im Cockpit keine Rätsel auf.

Motoren

Bei einem Leergewicht von knapp zwei Tonnen drängt sich ein Dieselmotor für den Captiva fast auf. Am häufigsten auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden ist die 2,0-Liter-Version mit 110 kW/150 PS, die Chevrolet für den europäischen Markt beim italienischen Entwickler VM Motori eingekauft hat. Kräftiger und deutlich sparsamer ist jedoch der[foto id=“500435″ size=“small“ position=“left“] Anfang 2011 eingeführte 2,2-Liter-Selbstzünder mit 120 kW/163 PS beziehungsweise 135 kW/184 PS. Letzterer ist standardmäßig mit einem Allradantrieb kombiniert, der bei fehlender Traktion automatisch einen Teil der Motorkraft an die Hinterachse leitet. Per Knopfdruck lässt sich die Verteilung auch im Verhältnis 50:50 sperren. Für den 2,0-Liter-Diesel gibt es die 4WD-Technik gegen Aufpreis. Nach ähnlichem Muster verfährt Chevrolet auch bei den Benzinern. Dort treiben die beiden V6-Motoren (3,0 und 3,2 Liter, 190 kW/258 PS und 169 kW/230 PS) immer auch die Hinterräder an. Beim 2,4-Liter-Einstiegstriebwerk (100 kW/136 PS und 123 kW/167 PS) ist das nur auf Bestellung so. Prinzipiell sind die Ottomotoren zwar ausreichend durchzugsstark, aber nicht besonders temperamentvoll und schon gar nicht sparsam. Attraktiv werden sie jedoch in den teils ab Werk angebotenen Autogasversionen; hier fällt ihr Durst aufgrund des niedrigen Kraftstoffpreises nicht so stark ins Gewicht.

Ausstattung und Sicherheit[foto id=“500436″ size=“small“ position=“right“]

Wie häufig bei Importmodellen in größeren Fahrzeugklassen, wartet auch der Captiva mit einer recht umfangreichen Ausstattung auf. Bereits in der Basisversion sind neben den üblichen Posten wie Klimaanlage und CD-Radio auch üblicherweise aufpreispflichtige Extras wie eine Dachreling, 17-Zoll-Felgen und eine Niveauregulierung an Bord. Lediglich der 2WD-Basisbenziner muss auf letztere zwei Punkte verzichten. Fast schon luxuriös hingegen wird der Captiva in der Top-Version „LT 3.2 V6“ mit elektrischem Glasdach, Lederpolstern und CD-Wechsler. Für Sicherheit sorgen sechs Airbags und der Schleuderschutz ESP. Im EuroNCAP-Crashtest gab es 2007 vier von fünf Sternen.

Qualität

Der TÜV kann nur wenig Positives über den Captiva sagen: Er rostet nicht und er bremst meist vorschriftsmäßig. In allen anderen Prüfkriterien schneidet das SUV schlechter ab als der Durchschnitt. Größter Schwachpunkt ist dabei das Fahrwerk. Schon bei der ersten HU fallen Stoßdämpfer, Federn und Achsgelenke unangenehm auf. Auch die Manschetten an der Antriebswelle sind häufig bereits nach drei Jahren eingerissen. Hinzu kommt starker Ölverlust an Motor und Getriebe. Kaufinteressenten sollten auch darauf achten, dass der Vorbesitzer an den drei Rückrufaktionen des Herstellers teilgenommen hat. Nachgebessert werden musste an Lenksäule, Tankeinfüllstutzen und Bremssystem.[foto id=“500437″ size=“small“ position=“left“]

Fazit

Wer ein großes Auto zu einem überschaubaren Preis sucht, kann durchaus einen vorsichtigen Blick auf den Captiva werfen. Kaufen sollte man aber nur Exemplare mit bereits repariertem oder sogar verstärktem Fahrwerk. In allen anderen Fällen kann ein günstiger Kauf in der Folge richtig teuer werden. Die Preise starten aktuell bei rund 7.500 Euro.

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