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Gebrauchtwagen-Check: Ford Fusion – Familienauto mit stillen Qualitäten

Kleine Vans sind heute schicke Lifestyle-Flitzer mit aufwendigen Türkonzepten und jeder Menge Technik-Schnickschnack. Der Ford Fusion wirkt vor diesem Hintergrund schon zehn Jahre nach seinem Debüt wie ein Relikt aus mausgrauer Vorzeit. Dafür zeigt der Vorgänger des gerade vorgestellten B-Max abseits kurzlebiger Modetrends langfristige Qualitäten.

Karosserie und Innenraum

Optisch erinnert der zwischen 2002 und 2012 gebaute Fünftürer mit seinen kantigen Konturen eher an einen Geländewagen als an einen geschrumpften C-Max, bleibt dabei aber zu bieder, um die typische SUV-Kundschaft zu locken. Obwohl er ähnliche Tugenden bieten kann: hohe Sitzposition, relativ viel Raum für die Insassen und ein ordentliches Gepäckabteil. In Sachen Variabilität kann er sich vom technisch verwandten Kleinwagen Fiesta allerdings nicht abheben; zwar gibt es geteilt umklappbare Fondlehnen, eine verschiebbare Rückbank oder ausbaubare Sitze wie bei einigen Konkurrenten fehlen. Zudem ist [foto id=“433131″ size=“small“ position=“left“]die Verarbeitung im Innenraum mäßig. Klappern gehört schon bei jungen Gebrauchten zum Standard.

Motoren

Beim Antrieb bedient sich der Fusion aus dem Programm des Fiesta. Einstiegsmotor ist ein 1,25-Liter-Benziner mit 55 kW/75 PS, der jedoch sehr zäh und dabei noch nicht einmal besonders sparsam zu Werke geht. Eine bessere Wahl ist der 1,4-Liter-Motor mit 59 kW/80 PS – er reicht für den Stadtverkehr völlig aus. Der 74 kW/100 PS starke 1,6-Liter-Benziner bietet für etwas mehr Verbrauch deutlich mehr Fahrleistungs-Luxus und passt gut zum agilen Fahrverhalten des straff abgestimmten Fronttrieblers; für Automatik-Fans ist er die einzige Wahl. Bei den anderen Motoren wurde alternativ zur Handschaltung nur ein ruckelndes automatisiertes Getriebe angeboten. Nicht unterschlagen werden sollten die Diesel mit 1,4 und 1,6 Litern Hubraum und 50 kW/68 PS und 66 kW/90 PS, die aber nur etwas für ausgesprochene Vielfahrer sind. Außerdem gelten sie im Vergleich zu den Benzinern anfälliger, was [foto id=“433132″ size=“small“ position=“right“]Kraftstoffleitungen, Einspritzanlage und Elektronik angeht.

Ausstattung und Sicherheit

Wie in dieser Alters- und Fahrzeugklasse üblich, fehlt es vielen gebrauchten Fusion-Exemplaren an dem Schleuderschutz ESP. Das Assistenzsystem kostete immer Aufpreis und war für einige Motorisierungen gar nicht erst zu haben. Zur Standard-Ausstattung zählten immerhin vier Airbags, Servolenkung und die geteilt umlegbaren Rücksitze. Alles andere musste extra bezahlt werden, was der traditionell preissensible Ford-Kunde häufig gemieden hat. Gebrauchtwagenkäufer sollten aber zumindest auf eine Klimaanlage achten oder stattdessen einen Preisabschlag fordern. In kalten Regionen ist zudem die in dieser Klasse seltene beheizbare Windschutzscheibe nützlich, die im Paket mit einer Sitzheizung zur optionalen Ausstattung zählte. Erkennbar ist sie an den dünnen Drähten im Glas.

Qualität

Der Fusion ist kein perfektes Auto, aber ein sehr langlebiges. Zwar nerven Verarbeitungsmängel, Elektronikprobleme und der verbesserungswürdige Rostschutz am Unterboden, trotzdem stellt der TÜV dem kleinen Van ein gutes Gesamtzeugnis aus. [foto id=“433133″ size=“small“ position=“left“]Selbst im hohen Alter sind Achsen, Lenkung und Bremsen in der Regel noch gut in Schuss. Im aktuellen TÜV-Report landet der Kölner daher in jeder Altersklasse innerhalb der Top Ten der zuverlässigsten Autos – und schneidet besser ab als so mancher teure Kompakt- oder Fullsize-Van.

Fazit

Wie so oft bei Mauerblümchen, lohnt sich ein zweiter Blick. Der Van-Ableger des Fiesta wirkt zwar bieder und betulich, ist aber für Gebrauchtwagenkäufer eine sichere Bank. Die Preise starten mit 3.000 Euro zudem auf familienfreundlichem Niveau.

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