Skoda

Gebrauchtwagen-Check: Skoda Fabia – Polo-Bruder mit Problemen

Neuer Name, neues Vertrauen. Als Nachfolger des ungeliebten Skoda Felicia wurde der Fabia ab 1999 schnell zum Verkaufsschlager der Tschechen. Die Technik teilt sich der Kleinwagen mit dem VW Polo und bietet auch sonst einige Vorzüge – nicht nur beim Preis. Doch wie der Wolfsburger Kleinwagen kämpft auch der Fabia mit ein paar Problemen, wie der Gebrauchtwagen-Check zeigt.

Karosserie

Autos unter vier Meter sind klein, zumindest von außen. Der Fabia mit mindestens 3,97 Meter Länge bietet aber im Innenraum ausreichend Platz. Anders als beim Polo gibt es den Fabia (Typ 6Y) nicht als Dreitürer, dafür aber als Stufenheck, Schrägheck, Stadtlieferwagen und Combi. Vor allem der zwischen 2000-2004 gebaute Combi war bei den Kunden beliebt und ist deswegen auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufig zu finden. Allerdings fällt er mit seinen 4,23 Meter Länge eher in die Kompaktklasse als [foto id=“429639″ size=“small“ position=“left“]ins Kleinwagensegment. Der Radstand von 2,46 Meter ist bei allen Karosserievarianten aber identisch. Die Verarbeitungsqualität im Innenraum liegt auf ähnlichem Niveau wie beim VW Polo – gut, aber nicht besonders hoch. Das macht sich vor allem an den schnell abgegriffenen Schaltern und Knöpfen bemerkbar.

Antrieb

Stadtautos lieben kleine und sparsame Motoren, der Fabia hat davon eine große Auswahl. Angefangen bei dem schwachen und brummigen 1,0-Liter-Basismotor mit 37 kW/50 PS, über die 1,4-Liter-Benziner zwischen 44 kW/60 PS und 74 kW/100 PS bis zur Rennsemmel mit 2,0-Liter-Hubraum und bis zu 88 kW/120 PS. Bei den Dieseln griff Skoda ebenfalls ins prall gefüllte VW-Konzernregal und nahm sich den wenig empfehlenswerten und rappeligen 1,9-Liter-Diesel mit 47 kW/64 PS sowie den durchzugsstarken 1,4-Liter-Diesel zwischen 51 kW/70 PS und 74 kW/100 PS. Die Selbstzünder sind aber nur für Vielfahrer zu empfehlen, die mehr als 20.000 Kilometer im Jahr hinterm Steuer sitzen.

Beim Fabia stellen die mittleren Benziner das Gros des Motors auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Wie so oft ist die goldene Mitte die vernünftigste Wahl zwischen Leistung, Verbrauch und Anschaffungskosten. Flott unterwegs ist man auch im voll besetzten Auto zumindest mit 75 PS. Ähnlich wie beim Polo gibt es allerdings bei den Antrieben Probleme mit Luftmassenmesser, gestörten Motorsteuerung, teilweise Startschwierigkeiten und losen Schlauchstellen.

Ausstattung und Sicherheit

Die Fahrgastzelle des Fabia gilt als stabil, beim EuroNCAP-Crashtest erzielte der Kleinwagen 2000 vier von fünf Sternen. Auch wenn anfangs nur zwei Airbags zur Verfügung standen. Erst ab 2002 bot Skoda mindestens vier an. Wer auf viel Sicherheit wert legt, sollte daran denken und sich ein jüngeres Modell suchen.[foto id=“429640″ size=“small“ position=“right“]

Die Qualität

Selbst Fahrzeuge mit einer hohen Laufleistung knarzen nicht an allen Ecken und Enden. Der Fabia ist sauber verarbeitet und wirkt keineswegs billig. Außerdem setzte Skoda auf guten Rostschutz, was nicht nur Verkäufer freut. Doch ohne Fehler geht es auch beim günstigen Fabia nicht. Probleme bereiten, wie beim Polo, die oft defekten Fensterheber. Schlimmer sieht es laut TÜV-Bericht aber bei den Achsen und den Gelenken aus –  sie leiden unter vorzeitigem Verschleiß und werden deutlich häufiger bemängelt als bei gleich alten Fahrzeugen dieser Klasse. Auch Ölverlust bei über zehn Jahre alten Autos ist keine Seltenheit. Ein Blick unter das Fahrzeug oder auf den Parkplatz gibt aber schnell Auskunft über die Inkontinenz. Genau hinschauen sollten Interessenten auch auf Blinkeranlage, Auspuffsystem und Bremsanlage. Letztere zeigt besonders oft Schwächen, eine frische HU-Plakette und ein Bremsprotokoll schließen aber größere Probleme aus.

Fazit

Klein und günstig ist der Skoda Fabia, auch dank VW Polo. Doch einige Probleme hat der Tscheche von seinem Wolfsburger Kollegen geerbt. Ein gut gewarteter Fabia mit einem lückenlosen Inspektionsheft, keinen Klappergeräuschen an der Vorderachse und standfesten Bremsen ist aber eine gute Wahl. Vor allem, wenn er für rund 2.000 Euro zu haben ist – deutlich günstiger als ein Polo.

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