Haug zwischen Freude und Ärger: Stolz auf unsere Leistung

(motorsport-magazin.com) Mit Tränen in den Augen lagen sich nach der Zieldurchfahrt Dr. Wolfgang Ullrich und Timo Scheiders Lebensgefährtin Jasmin Rubatto in den Armen. Emotional wie selten zeigte sich der Audi-Sportchef, nachdem ausgerechnet jener Mann den Titel eingefahren hatte, den er 2006 vom DTM-Abseits zurück ins Cockpit geholt hatte. Ganz anders Norbert Haug: Selten präsentierte sich die Miene des Mercedes-Sportchefs versteinerter als heute im Moment der Niederlage – bevor er die Sprache zurückfand.

Von Herzen gegönnt

"Ich gönne Timo den Titel von Herzen. Er ist ein feiner Kerl, ich kenne ihn aus seiner Formel-3-Zeit. Er hätte auch einen Schritt in die Formel 1 machen können, wenn die Umstände anders gewesen wären", richtet Haug an die Adresse der Konkurrenz. "Glückwunsch an Timo und sein Team. Er hat sich klar als Nummer 1 bei unserem Rivalen profiliert. Er hat von Platz drei aus tolle Arbeit geleistet. Von der Pole aus ging das offensichtlich nicht so gut." Gemeint war Haugs Lieblingsfeind Mattias Ekström.

Der Schwede sorgte mit seinem Zweikampfverhalten gegen Paul di Resta während der ersten Runde für den Unmut des Mercedes-Sportchefs: "Schade ist, dass es immer wieder die Aktionen gibt, als nicht an der Meisterschaft beteiligter Fahrer anderen ins Auto zu fahren. Es war wieder Mattias Ekström, der Paul ins Auto gefahren. Paul hat an seinem Auto Schaden genommen – ansonsten wäre das Rennen vielleicht spannender geworden." Doch trotz aller Haare in der Titelsuppe hatte auch der Mercedes-Sportchef zum Saisonabschluss genug zu bejubeln.

Von Stolz erfüllt

Nach einer irritierend schwachen Vorstellung der aktuellen HWA-Mercedes zu Saisonbeginn wusste die Aufholjagd der Stuttgarter zu überzeugen. "Wir können sehr stolz auf unsere Leistung sein. Kein Team hat mehrere Punkte geholt, und dementsprechend haben wir den Teamtitel gewonnen. Das ist für das Team sehr wichtig. Unsere HWA-C-Klassen haben mehr Punkte erreicht als die aktuellen Audi", hebt Haug ein Ergebnis hervor, das noch vor sechs Monaten kaum jemand für möglich gehalten hätte.

Ebenso wie dem 44-jährigen Bernd Schneider galt die Anerkennung Haugs auch seinem 22-jährigen Shootingstar, Paul di Resta. "Paul war in den letzten fünf Rennen immer mindestens mit Platz zwei auf dem Podest vertreten – das war bemerkenswert. Er ist in den Fußstapfen von Lewis Hamilton unterwegs", lobt Haug – und spielt ein letztes Mal auf Ekström an: "Trotz des Manövers des Abdrängens hat er nicht den Mut verloren und hat den Konkurrenten wenig später in die Schranken gewiesen. Er hat eine große Rennfahrerzukunft vor sich."

adrivo Sportpresse GmbH

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