Höchste Zeit: Frühjahrsputz ist mehr als Pflege!

Das war ein Winter, wie er im sprichwörtlichen Buche steht. Lang und hart und unerbittlich gegen Mensch und Technik. Umso dringender ist jetzt eine gründliche Fahrzeugpflege. Und das nicht nur, damit das gute Stück wieder blinkt. Vielmehr geht es um Langzeitschäden, die verhindert werden sollen, um den Wert des Fahrzeugs zu erhalten. Wer jedoch denkt, Fahrzeugpflege ist gänzlich tückenfrei, der irrt. Da kann zu viel schädlich sein, ebenso wie Geiz an der falschen Stelle.

Gründliche Wagenwäsche

Zur gründlichen Wagenwäsche in der Waschstraße raten die Experten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Dabei sollten der Unterboden und die Radläufe nicht vergessen werden; hier hält sich das aggressive Salz des Winters am längsten. Trotz der umfangreichen Wasch- und Pflegeprogramme der Waschstraßen geht es ganz ohne Handarbeit nicht. An den Falzen, Kanten und Ritzen nochmals Hand anzulegen, ist sinnvoll, denn die werden von Autowaschanlagen häufig nur unzureichend gesäubert. Aber Achtung! Wer dabei zu sparsam mit dem Wasser umgeht, schadet mehr, als er nützt. Ob Schwamm, Waschhandschuhen oder geeignete Waschbürsten – die Reinigungsutensilien sind in kurzen Abständen gründlich auszuspülen, damit Schmutzreste keine (Mikro-)Kratzer im Lack hinterlassen!

Hochdruckreiniger

Im guten Glauben, es besonders gründlich zu machen, kommen auch Hochdruckreiniger zum Einsatz. Damit sie in der Hand von Laien jedoch keinen Schaden anrichten, sind die Bedienungshinweise für Druck und Spritzabstand genauestens zu befolgen. Gefahr besteht auch für die Reifen, die bei falschem Umgang mit dem Hochdruckreiniger auch unsichtbar beschädigt werden können. Unbedingt dem Fachmann überlassen sollte man die Motorwäsche. Die elektronischen Bauteile könnten eine unsachgemäße Handhabung übel nehmen. Die GTÜ-Experten empfehlen eine anschließende Konservierung des Motorraums mit speziellem Schutzwachs.

Gummi, Lack und Glas kommen unter die Lupe

Nach der Außenreinigung werden Gummidichtungen, Lack, Windschutzscheibe und Scheibenwischer kontrolliert. Gummidichtungen sollten mit Pflegemitteln wie etwa Silikonspray behandelt werden. Kleinere Einschlagstellen im Lack lassen sich auspolieren oder mit einem Lackstift behandeln. Eine abschließende Hartwachsversiegelung ist fällig, wenn auf dem sauberen Lack der Frühjahrsregen, sprich das Wasser, nicht mehr deutlich abperlt. Wenn die Wischerblätter leicht schmieren, kann man sie zuerst einmal mit Scheibenreiniger behandeln. Hilft auch das nicht, sollten sie ausgetauscht werden. Bei der Kontrolle die Heckscheibenwischer nicht vergessen. Reparaturen kleinerer Steinschlagschäden der Windschutzscheibe werden von Fachwerkstätten durchgeführt und sind für Teilkaskoversicherte meist kostenlos.

Rutschgefahr im Innenraum!

Das Fahrzeug auch innen einer gründlichen Frühjahrskur zu unterziehen, ist mehr als nur der persönliche Wunsch nach Sauberkeit. Um Pilzen und Bakterien keine Chance zu geben, müssen Polster und Teppiche gründlich getrocknet und gereinigt werden. Chemische Geruchsvernichter helfen da nicht. Hier ist Grundreinigung angesagt: Saugen, Fußmatten abwaschen, aber keinesfalls Cockpitspray verwenden. Auch wenn’ gut aussieht, hier droht Unfall-Rutschgefahr! – Leidiges Thema: die Scheiben. Scheinbar sauber, sind sie häufig beschlagen; nicht zuletzt bedingt durch die Ausdünstungen der Kunststoffteile im Fahrzeuginneren. Mikrofasertücher und Glasreiniger müssen hier wieder für echten Durchblick sorgen. Für die Sitze werden geeignete Polster- oder Lederreiniger empfohlen. Wenn es nach einer sorgfältigen Reinigung im Fahrzeug noch immer unangenehm riecht, kann die Klimaanlage schuld daran sein. Dann hilft nur noch der Rat einer Fachwerkstatt.

Winterräder runter, Sommerschuhe rauf?

Bei der Entscheidung, ob die Reifen vom letzten Sommer noch einmal montiert werden können, sollte man sich nicht nur von der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern lenken lassen. Die GTÜ-Experten empfehlen zur Sicherheit für Sommerreifen ein Restprofil von mindestens drei Millimetern und vier Millimetern bei Winterreifen. Vor dem Neukauf ist ein Blick auf Vergleichstests unabhängiger Organisationen wie der GTÜ (www.gtue.de/produkttests/) auf jeden Fall zu empfehlen, denn selbst bei Markenreifen gibt es bemerkenswerte Unterschiede.

Reifen-Selbstmontage – aber richtig!

Wer seine Reifen selbst montiert, sollte auf folgende Punkte achten:

– Sichtkontrolle: Unregelmäßig abradierte Reifen deuten auf defekte Stoßdämpfer oder eine falsche (meist nachjustierbare) Fahrwerksgeometrie hin.

– Bei der Montage laufrichtungsgebundender Reifen muss der Pfeil auf der Reifenflanke an jeder Fahrzeugseite immer in Laufrichtung nach vorn zeigen. Räder sind beim Wechseln nur von vorne nach hinten zu tauschen.

– Bei der Montage immer nur die dafür vorgesehenen Radschrauben verwenden.

– Achten Sie bei der Rädermontage auf das vom Hersteller vorgeschriebene Drehmoment (steht in der Betriebsanleitung). Dazu benötigt man neben dem normalen Radkreuz einen Drehmomentschlüssel. Zu wenig ist genauso schädlich wie zu viel. Bei zu stark angezogenen Radschrauben werden die selbstsichernden Materialeigenschaften aus der Verbindung Felge/Radschraube in Mitleidenschaft gezogen.

– Unmittelbar nach der Montage ist der richtige Reifenfülldruck fällig (steht in der Bedienungsanleitung oder im Tankdeckel bzw. im Einstieg der Fahrertür). Nicht zu vergessen: das Reserverad.

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