INPRO-Preisverleihung in Berlin: “Auch die grüne Fabrik muss aus Deutschland kommen“

Die Innovationsgesellschaft INPRO überreichte im Deutschen Technikmuseum Berlin die Siegerprämien an die Gewinner der Arbeiten zum Thema „Energie- und ressourceneffiziente Produktion“. Anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums hatte die Gesellschaft für fortgeschrittene Produktionssysteme im September 2008 erstmals den INPRO-Preis ausgeschrieben.

Bewerbungen konnten bis Juni 2009 eingereicht werden. Mit dem Preis sollen vor allem neue Ideen und richtungweisende Entwicklungen im Bereich der Produktionstechnik prämiert und innovatives, kreatives Denken gefördert werden.

INPRO ist eine Innovationsgesellschaft der deutschen Automobilhersteller Volkswagen und Daimler und der Zulieferunternehmen BASF, Siemens, ThyssenKrupp sowie des Landes Berlin. Die Gesellschaft erforscht und entwickelt innovative Produktionssysteme für die Fahrzeugindustrie. Ein Ziel ist es dabei, Ergebnisse der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Produktionstechnik auf Anwendungen bei den Gesellschaftern zu übertragen.

INPRO lebt von guten Ideen und will den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Erstmalig wurden jetzt herausragende Arbeiten mit dem INPRO-Preis bedacht. Für die beste Dissertation – „Methoden und Werkzeuge zur Planung und Gestaltung energieeffizienter Fabriken“ – wurde Dr. Jörg Engelmann von der Volkswagen Sachsen GmbH, Fahrzeugwerk Zwickau, ausgezeichnet. Bei der Vorstellung seiner Arbeit verwies Engelmann darauf, dass es in Fabriken bislang zwar um Optimierungen von Produktionsprozessen ging, die Energieeffizienz dabei aber eher eine untergeordnete Rolle gespielt habe, obwohl die Energiekosten von Jahr zu Jahr gestiegen seien. Dass die Orientierungen seiner Dissertation nun für die Praxis übernommen werden und „nicht im Schrank verstauben“, sei erfreulich. Die mit dem INPRO-Preis verbundene Prämie in Höhe von 7.000 Euro überreichte der Leiter der Produktionstechnik der Marke Volkswagen, Volker Germann.

Eine weitere Prämie in Höhe von 3.000 Euro übergab Germann an Jan Peter Rischard für die beste Diplom-/Masterarbeit. Zur Preisverleihung erschien Rischard in Uniform. Er ist stellvertretender Staffelkapitän einer Hubschrauberstaffel der Bundeswehr und für die Wartung von 35 Helikoptern des Typs Bo 105 verantwortlich. Befasst hat er sich in seiner Arbeit mit der Energieeffizienz von Robotern, wie sie u.a. in großer Zahl in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Er ging der grundsätzlichen Frage nach, wie die Antriebsquellen eines Roboters – beispielsweise die sechs Elektromotoren eines Kuka-Roboters – dessen Energieeffizienz bei jeweils anfallenden Teilarbeiten beeinflussen und auf welchem Wege eine Verbesserung der Energieeffizienz erreicht werden kann.

Die Laudatio zur Preisverleihung hielt Prof. Dr. Günter Spur von der Technischen Universität Berlin. Er erinnerte daran, dass es in allen Perioden der technologischen Entwicklung Phasensprünge gab. Erworbenes Wissen, das im Übrigen heute ganz wesentlich auch durch den Computer, das Internet, vermittelt werde – durch den Bildschirm, der „uns erleuchte“ –, sei aber richtig zu managen. Die Karrieren junger Ingenieure seien inzwischen ja sehr differenziert.

Die Begrüßungsrede übernahm der Geschäftsführer von INPRO, Dr. Gerd Esser. Er hob hervor: „Wir müssen in der Produktionstechnik auch in Zukunft globaler Innovationsführer bleiben. Weil Energie- und Ressourceneffizienz immer wichtiger werden, müssen wir auch in diesem Bereich Spitze sein: Die grüne Fabrik muss aus Deutschland kommen.“ Alles müsse getan werden, um hier den technischen Fortschritt zu fördern, die Effizienz zu steigern. Und: Die Steigerung der Effizienz müsse schneller ablaufen. Das gehe nur durch Innovation; auch in der Produktionstechnik.

Der INPRO-Preis soll die Wissenschaft zur zielgerichteten, anwendungsnahen Produktionsforschung anregen. Ziel des Preises sei es auch, innovationsorientierte Nachwuchskräfte zu motivieren, sich mit ihrer ganzen Kraft für eine Erhöhung der Innovationsgeschwindigkeit einzusetzen. Die eingereichten Bewerbungen wurden von hochrangigen Experten aus dem Umfeld der Innovationsgesellschaft INPRO beurteilt. Zu diesem Kreis gehören Dr. Dieter Stegmüller, Leiter Produktions- und Werkstofftechnik PK/PWT von Daimler Sindelfingen, Volker Germann von Volkswagen, Juan G. Ximénez-Carrillo Gerber, Direktor BASF Coatings AG, Prof. Dr. Rolf Geiger, Geschäftsführer ThyssenKrupp Presta a. D. und Berater des Vorstands, Ralf-Michael Franke, Leiter Geschäftsgebiet Industrial Automation Systems Nürnberg der Siemens AG, INPRO-Geschäftsführer Dr. Gerd Eßer und Prof. Dr. Günter Spur von der TU Berlin.

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