Hyundai

Interview: Im Gespräch mit Hyundai-Europachef Allan Rushforth – Keine Angst vor China

Die koreanische Marke Hyundai will in Europa weiter wachsen und bis 2020 ihren Marktanteil von derzeit 3,5 auf 5 Prozent ausbauen. Europa-Chef Allan Rushforth will dies vor allem durch eine Intensivierung des Flottengeschäfts und durch Schließung letzter Lücken im Modellprogramm erreichen. „Ich hoffe auch“, so Rushforth, „dass unser neuer Konzern-Designchef Peter Schreyer noch mehr europäische DNA in die Produkte einbringen wird.“ In der Vergangenheit sei das Hyundai-Design häufig zu sehr eine Mischung aus amerikanischen und europäischen Einflüssen gewesen.

2013 wird für Hyundai ein Jahr des Atemholens. „Wir werden in diesem Jahr unseren Marktanteil von 3,5 Prozent halten, aber in Anbetracht der ökonomisch schwierigen Lage nicht ausbauen“, so Rushforth. Angesichts rückläufiger Märkte in Südeuropa und wahrscheinlich auch in Deutschland könnte dies für die erfolgsverwöhnte Marke nach Jahren des Wachstums erstmals in absoluten Zahlen einen Rückgang des Absatzes bedeuten, zumal mit der Langversion des SUV Santa Fe und der frühestens gegen Ende des Jahres kommenden neuen Generation des i10 nur zwei neue Produkte auf der Agenda stehen.
 
2012 hatte Hyundai in Europa rund 440.000 Fahrzeuge verkauft, in Deutschland fanden knapp 101.000 Fahrzeuge einen Käufer. Mit einem Marktanteil von 3,3 Prozent war Hyundai die erfolgreichste asiatische Marke in Deutschland und drittbester Importeur hinter Skoda und Renault/Dacia.
 
„Noch vor fünf Jahren wollte kaum ein Autofahrer eine koreanische Marke fahren“, schaut Rushforth zurück. „Das hat sich radikal geändert“. Neben der guten Qualität und den günstigen Preisen sind die langen Garantien nach Meinung des Europa-Chefs ein weiterer Grund für den Erfolg der Marke. „Aber wir geben unsere Fünfjahresgarantie ohne Kilometerbegrenzung nicht aus kurzfristigen Marketinggründen. Vielmehr haben wir so die Möglichkeit, auch mit den Zweitbesitzern des Fahrzeugs in Kontakt zu kommen und zu bleiben.“
 
Eine mögliche künftige Konkurrenz durch chinesische Marken sieht Rushforth gelassen. „Wir fürchten die Chinesen nicht. Wir produzieren selbst günstig in Asien und Europa und wir haben die Anzahl der Plattformen in den letzten sieben Jahren von 22 auf 6 reduziert. Wir sind auch bei den Kosten absolut wettbewerbsfähig und können jede Herausforderung durch andere Hersteller annehmen.“

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