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Land Rover
Von Gerhard Prien
Einsame Täler, dünne Nebelschwaden, geheimnisvolle Lichtspiele, mittendrin ein Pferd, so könnte das Klischee eines Island-Urlaubs aussehen. Bei Überprüfung des Klischees in der Realität sieht man manchmal aber etwas anderes: Starke Geländewagen anstelle netter Islandpferde.
Das erzählt der gebürtige Bautzener Henry Kröher, er lebt als Tourismusmanager jedes Jahr mehrere Monate auf der Insel. Die Isländer mögen zwar ihre Pferde, aber noch mehr mögen sie Pferdestärken und breite Reifen. Island weist weltweit die höchste Pro-Kopf-Dichte an Geländewagen auf. Nicht weiter verwunderlich in einem [foto id=“116928″ size=“small“ position=“right“]Land, das gerade mal 50 Kilometer Autobahnen hat, aber etwa 12.000 Kilometer Schotterpisten.
„Rund ein Dutzend Spezialwerkstätten auf der Insel rüsten Geländewagen zu Super-Allradlern um, mit gewaltigen Ballonreifen, Funkgeräten, Spezialnavis und Kompressor zur Anpassung des Reifendrucks“, erklärt Henry. Das brachte ihn auf die Idee, die Allradler für Selbstfahrer-Touren im Tourismus einzusetzen. Mit zwei Partnern investierte er in den Umbau von neun Land Rover des Typs Defender 110: Klassiker mit Leiterrahmen, Starrachsen, wenig Elektronik und ohne Luftfederung.
Für ihre ISAK Defender tüftelten sie spektakuläre Routen, wie die Iceland Trophy, aus: Im Winter über Schnee und Gletscher, im Sommer durch brusthohe Flüsse, durch Hochlandwüsten, oder am Meeresstrand entlang. Zu den Kunden gehören neben Touristen auch Firmen, die Touren für Team-Building-Zwecke und als Mitarbeiter-Incentives buchen. Ein zweifelndes „Hier soll man Auto fahren können?“, hat Henry dabei schon öfter [foto id=“116929″ size=“small“ position=“left“]gehört. Die Routen sind anspruchsvoll, das Fahren auf Schnee erfordert Fingerspitzengefühl und Übung. „Wir sprechen deutlich an, was man besser nicht tun sollte“, sagt Henry. Henry und sein Team haben es sich zur Aufgabe gemacht durch spannende Tourenangebote den Reisenden Island aktiv vorzustellen. Naturliebhaber, Wanderfreunde, Outdoor-Fans, sowie Bewegungssuchende finden auf der Webseite eine vielfältige Auswahl an Touren: Rafting auf dem Gletscherfluss Hvitá, Wanderungen zu den Gipfeln der Gletscher Islands, Trekking in den abgelegenen Ostfjörden, sowie Super Jeep Safaris und seit Neuestem auch Heliskiing in Nordisland. Henry findet seine größte Unterstützung in seinen Guides. Sie sind Spezialisten auf ihrem Fachgebiet, Weltreisende, begabte Athleten und vor allem: Mit Leib und Seele bei ihrer Arbeit.
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Übrigens: Mit einem Teil des Reisepreises wird eine Entschädigung für den Kohlendioxid-Ausstoß der Autos bezahlt und die Brennstoffzellen-Forschung für umweltfreundliche Antriebstechniken unterstützt. Und das Geschäft floriert. Mittlerweile sind 13 der umgebauten ISAK Defender für 4×4 Abenteurer im Einsatz. Weitere Infos: www.arktischeabenteuer.de.
geschrieben von auto.de/Gerhard Prien veröffentlicht am 01.12.2009 aktualisiert am 01.12.2009
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