Kfz-Gewerbe: Pleitegeier zieht kleinere Kreise

Endlich zu erholen scheint sich nach den Herstellern nun auch das deutsche Kfz-Gewerbe. Zumindest lässt sich die rückläufige Zahl der Insolvenzen so interpretieren.

Hatten im Juli dieses Jahres noch 93 Unternehmen Insolvenz angemeldet, waren es laut „kfz-betrieb online“ im August 2010 nur noch 75 Kfz-Betriebe; das entspricht einem Minus von rund 20 Prozent. Das geht aus der jetzt vorliegenden Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervor.

Damit entwickelt sich die Automobilbranche deutlich besser als die Gesamtwirtschaft, in der die Insolvenzen im gleichen Zeitraum lediglich um 3,6 Prozent zurückgegangen sind. Im Vergleich zum August 2009 ist die Zahl der von der Pleite bedrohten Autohäuser, Händler und Werkstätten um gut ein Drittel gesunken.

Getragen wurde die positive Entwicklung im August von allen Bereichen der Kfz-Branche. [foto id=“331256″ size=“small“ position=“right“]Nach den Auswertungen der Statistiker mussten 33 Kfz-Handelsbetriebe vor das Insolvenzgericht, das waren 34 Prozent weniger als im August 2009. Dabei erfasste die Erholung sowohl die Pkw-Autohäuser (- 29,5 Prozent) als auch die Nutzfahrzeugbetriebe (- 66,7 Prozent). Von Januar bis August sank die Fallzahl damit von 486 auf 412 (- 15,2 Prozent).

Knapp ein Fünftel weniger Insolvenzen gab es zudem bei den Service- und Reparaturbetrieben (inklusive der Lackierbetriebe und Autowaschanbieter). In dieser Gruppe sank die Zahl der Unternehmenspleiten von 36 auf 29. Damit ist im Reparaturmarkt zumindest kurzfristig eine Trendwende erreicht. Während die Zahl der betroffenen Betriebe von Januar bis August noch um 7,3 Prozent über dem Wert von 2009 liegt (280 gegenüber 261 Fälle), ist sie im Monatsvergleich im August wie schon im Juli gesunken.

Leicht rückläufig waren zudem die Insolvenzen der Teile- und Zubehörhändler, die im August noch neun Mal betroffen waren (-25 Prozent), sowie der Motorradbetriebe, von denen vier vor dem Aus standen: einer weniger als im Vorjahresmonat.