Peter Schreyer

Kia-Chefdesigner Peter Schreyer: Der Kee als Kick

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In der Münchner Pinakothek der Moderne schließt sich für den deutschen Auto-Designer Peter Schreyer ein Kreis: Vor genau zehn Jahren war seine Studie Kee „der Urvater unseres heutigen Kia-Designs“, so Schreyer selbst. Ab 2017 wird nun der Kia Stinger die Klasse der sportlichen, viertürigen Gran Turismos bereichern und für den erfolgreichen Automobil-Designer „die Erfüllung eines Traumes“ sein.

VW Golf, Beetle und Audi TT aus der Feder des Deutschen Kia-Chefdesigners Peter Schreyer

Das Zusammentreffen von Kee, Stinger und Schreyer in der Pinakothek in München ist ein würdiger Rahmen, um die vergangenen zehn Jahre Revue passieren zu lassen und in die Hintergründe koreanischen Automobil-Designs einzutauchen. Im ältesten Design-Museum der Welt in München war der Kia Kee laut Oberkonservatorin Dr. Petra Hölscher seit März "der Kick" für eine erfolgreiche Ausstellung über koreanisches Design. Peter Schreyer ist sichtlich stolz auf den gelb-grünen Kia Kee. Selbst zehn Jahre nach seiner Premiere wirkt das Korea-Coupé sehr futuristisch. Mit dem Kee kreierte Peter Schreyer für die südkoreanische Marke ein bis heute gültiges Erkennungsmerkmal, die sogenannte "Tigernase". Schreyer war vor seinem Engagement als Kia-Chefdesigner bereits aufgefallen mit erfolgreichen und wegweisenden Modellen wie VW Golf IV und New Beetle sowie Audi TT.

Er ist nicht nur Chef-Designer von Kia, sondern seit 2012 bestimmt er als einer von mehreren Präsidenten die Formgebung der beiden Konzernschwestern Kia und Hyundai. Der Kee ist derzeit Hauptattraktion der extrem erfolgreichen Ausstellung "Korean Design" in der seit 1925 bestehenden Neuen Sammlung in der Pinakothek der Moderne München. Direktorin Dr. Angelika Nollert nennt die Kia-Leihgabe "eine wahre Ikone". Der Name Kee stehe lautmalerisch für Key, und das passe perfekt zu seiner Bedeutung als eines der Schlüsselwerke von Peter Schreyer. Das kam bei den Besuchern ebenso gut an wie viele weitere Exponate unter dem Einfluss aktueller koreanischer Strömungen wie "K-Pop" oder "K-Style". Folge: Bereits nach Halbzeit musste der Folder zur Ausstellung nachgedruckt werden. Eröffnung war am 4. März, das Ende wurde jetzt von 18. Juni auf 16. Juli verschoben.

Für den gebürtigen Oberbayern Peter Schreyer ist nicht nur der baldige Serienstart seines Lieblingsobjektes Kia Stinger eine Herzensangelegenheit. Das gilt auch für die Teilnahme seiner Marke an der Ausstellung: "So etwas wäre noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen - Kia in so einem Museum. Von Anfang an war sofort klar, dass wir dieser Einladung folgen würden. Es ist eine tolle Sache, dabei zu sein." Der Kee wie auch der Stinger stehen für die von Peter Schreyer vorgegebene Design-Linie, die das Aussehen der Autos von Kia bestimmt. Diese hat er für seine fast 700 Design-Mitarbeiter definiert als sauber, architektonisch, technikgetrieben. Festgehalten und detailliert beschrieben ist dies in einem designerischen Manifest, das jeder Kia- und Hyundai-Designer in Buchform auf seinem Tisch liegen hat. Auf die Tigernase als Design-Merkmal ist Peter Schreyer spürbar stolz. Sie zentriere die Autos von Kia und sei stark, variabel und markant. Ähnlich der ebenfalls markentypische "Hexagonal"-Grill, dessen Name sich von seinen sechs Ecken ableitet. An dem lasse sich laut Schreyer klar ablesen, dass koreanisches Auto-Design längst jeglichem Kopieren entwachsen sei.

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Kia unter Schreyer mit eigenen Design-Ideen

Zwar sei Nachahmen in der koreanischen, wie auch in der japanischen oder chinesischen Kultur keine Schande, sondern eher eine Anerkennung. Aber: "Wir machen's längst nicht mehr, eher läuft es heute umgekehrt" - ein schmunzelnd geäußerter Seitenhieb gegen all jene Marken, in deren Vokalbular in den letzten Jahren "hexagonal" eingeflossen ist. Korea sei eine überwältigende Inspiration für Peter Schreyer: "Ich bin immer wieder gerne dort. Besonders die Kunstszene ist sehr inspirierend. Unsere Autos würden sonst anders aussehen." Seit der Oberbayer das Design der Marke Kia bestimmt, hat sich deren weltweiter Absatz von gut 1,1 auf mehr als 3,0 Millionen Autos jährlich fast verdreifacht. Der Wert der Marke Kia liegt heute laut der Studie "Best Global Brands" rund sieben Mal so hoch wie bei Schreyers Amtsantritt 2006. Sage und schreibe 18 Mal haben Schreyers Kia-Modelle seither den begehrten und weltweit renommierten "Red Dot Design Award" eingeheimst. Eine Erfolgsgeschichte, die sich in seiner Studie Kee ebenso wiederspiegelt wie im späteren Konzeptauto Kia GT, der 2011 das Design des Ende 2017 käuflichen Kia Stinger vorwegnahm.

Bei allem Erfolg und der regelrechten Euphorie über seine Leistung für die Marken Kia und seit 2012 auch Hyundai: Peter Schreyer verliert nicht den Blick für andere Marken und deren Fortentwicklung. Besonders falle ihm derzeit Volvo auf, wo man erfolgreich skandinavisches Design als Statement pflege. Außerdem hebt er eine deutsche Premium-Marke hervor: "Auch das Mercedes-Design finde ich sehr spannend. Die sind im Vergleich zu anderen Marken auf einem sehr interessanten Weg." Gorden Wagener, Chef-Designer der Daimler AG, habe es geschafft, eine "eher als konservativ geltende Marke" sehr fortschrittlich zu positionieren.

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Peter Schreyer lobt Volvo und Mercedes

Vor der nahen Zukunft mit vollautonomen Autos und Elektroantrieben sei ihm als Designer überhaupt nicht Bange. Ein Rolls-Royce mit Chauffeur sei in gewissem Sinne auch ein autonomes Fahrzeug, aber keinesfalls unemotional. Außen wie innen werde das Aussehen nicht unter der Möglichkeit des autonomen Fahrens leiden. Stattdessen werde es besonders im Innenraum auch weiterhin Möglichkeiten geben, sich sein Auto persönlich einzurichten. Schreyer: "Wohnungen sind ja auch nicht alle gleich." Für Elektro-Autos müsse es laut Peter Schreyer kein eigenes Design geben, das diese sofort als emissionsfreies Vehikel erkennbar mache: "Das sollte kein Dogma sein. Ein Diesel sieht ja auch nicht anders aus als ein Benziner. "Vom Kee zum Stinger - nach zehn Jahren schließt sich für Peter Schreyer der Kreis von der ersten Studie bis zur Erfüllung seines Traumes als Designer.

Beide mit Heckantriebs-Plattform und typischen Gran Turismo-Proportionen: Lange Haube, knackiges Heck. Das habe Schreyer vor allem auf dem Weg hin zum serienreifen Stinger die Arbeit erleichtert. Überhaupt sei der Designprozess ähnlich wie damals beim Audi TT ein sehr erfüllendes Projekt gewesen: "Man merkte in jeder Phase - das bedeutet allen Beteiligten unheimlich viel. So eine gewaltige Gruppendynamik hat man nicht bei jedem Auto. Das sind ganz besondere Momente." Was dabei herausgekommen ist, wissen die Museums-Besucher in München beim Anblick des spektakulären Kia Kee zu schätzen, und ab Ende 2017 wohl auch nicht wenige Käufer eines Kia Stinger.

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