Kia hat Soul! – Fahrbericht Kia Soul 1.6 CVVT

Er ist kantiger, moderner, stylischer und laut Kia hat er auch noch „the power to surprise“ – der Soul. Mit der Mission das Stadtauto zu revolutionieren, präsentiert der koreanische Autobauer einen Crossover, der tatsächlich überrascht.

[foto id=“114066″ size=“small“ position=“left“]Alles nur nicht klassisch

Wenn man den Soul von außen betrachtet, fällt sofort eins auf: Normal ist der nicht. Stellt sich doch glatt die Frage: Ist das jetzt ein Geländewagen oder doch ein Stadtauto? Für einen Geländewagen mit seiner Länge von 4,1 m und seiner Höhe von 1,60 m ein bisschen zu klein, für einen Stadtflitzer aber doch beeindruckend großzügig, verwundert der KIA zunächst. Und auch das Design ist wahrlich alles andere als klassisch. Mein Testwagen präsentiert sich in einer braun-bronzefarbenen Lackierung und ist ausgestattet mit farblich passenden Sitzen im Retro-Hahnentritt-Muster. Die Front ist kantig, der Kühlergrill verchromt und die Scheinwerfer groß. Eine außergewöhnliche Mischung, die wohl durch die Verbindung der alten mit der neuen Welt entstanden ist. Der Soul wurde nämlich in den USA konzipiert, in Korea entwickelt und in Europa erhielt er das Feintuning. Ein Multikulti-Projekt, das sich gelohnt hat. Das Fahrzeug wirkt kompakt und trotzdem modern und stilvoll.

[foto id=“114067″ size=“small“ position=“right“]Techno-mäßig der Hit

Na dann soll es mal losgehen mit der Testfahrt, denke ich und lege den Rückwärtsgang ein, um auszuparken. Da leuchtet plötzlich mein Rückspiegel auf und ich freue mich wie eine Schneekönigin. Ja, der Soul hat nämlich eine Rückfahrkamera, die die Sicht nach hinten in einem überraschend klaren Bild auf dem Rückspiegel festhält. Das ist mal Technik, die begeistert und die ich so in einem KIA nicht erwartet hätte. Jetzt muss ich nur noch die richtige Musik einlegen, dann kann ich voll durchstarten, denke ich und will schon den richtigen Radiosender einstellen, als mein Blick auf den IPOD-Anschluss unter dem Display fällt. Total cool finde ich das und lasse während der Testfahrt einfach meinen eigenen Soul aus dem IPOD laufen.

Angenehm durch die Stadt gegroovt

Motor an und ab durch die City heißt es jetzt für mich. Schon nach wenigen Minuten hat mich der Soul von seiner Stadt-Tauglichkeit mehr als überzeugt. Die Kupplung ist sanft, die Lenkung angenehm straff und die fünf Gänge lassen sich ohne Probleme einlegen. Außerdem schirmt mich der KIA gut von der Geräuschkulisse des Feierabend-Verkehrs ab. Obwohl ich mehrere Minuten im Stop-and-Go-Verkehr unterwegs bin, bin ich keineswegs genervt. Das muss ein Auto erstmal schaffen!

[foto id=“114068″ size=“small“ position=“left“]Funkige Runde über Land

Obwohl der Soul eigentlich als Stadtauto gebaut wurde, kann ich mich auch über das Fahrgefühl auf den Landstraßen nicht beschweren. Der Soul liegt gut in den Kurven und übersteht auch kleine Erhebungen und Hindernisse in der Straße. Vielleicht „ruckelt“ es ab und zu ein bisschen mehr als bei SUVs, aber das Auto aus dem Hause Kia schlägt sich für ein Stadtkind auf dem Land doch recht ordentlich.

Nur auf der Autobahn rockt er nicht so

Die Ernüchterung erlebe ich erst, als ich mit dem Soul auf der Autobahn so richtig Gas geben will. Der Benziner hat 126 PS und sollte eigentlich mit einer doch recht beachtlichen Geschwindigkeit losdüsen…aber falsch gedacht. Von den 126 PS merke ich überhaupt nichts. Und auch den freien Abschnitt auf der Autobahn kann ich nicht wirklich voll auskosten. Bei 170 km/h knattert der Motor nämlich so laut, dass ich erstmal die Geschwindigkeit ein wenig drosseln muss, um noch meinen Soul aus dem IPOD hören zu können. Ist aber auch nicht tragisch, denn viel schneller hätte ich eh nicht fahren können. Bei 177 km/h ist nach Angaben des Herstellers Schluss. Ein bisschen enttäuschend, aber im Anbetracht der Tatsache, dass man aufgrund unzähliger Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen eh selten schnell fahren kann, ist die schwache Leistung auf der Autobahn zu verschmerzen.

Beim Blick auf den Verbrauch setzt der Blues ein

Enttäuscht bin ich aber leider nicht nur über das Fahrgefühl auf der Autobahn, sondern auch über den Verbrauch. 7 Liter frisst der Soul durchschnittlich, fährt man ein bisschen flotter, sind auch schon mal 9 Liter drin. Das ist für ein Stadtauto unserer Zeit, mit dem man häufig im Stop-and-Go-Verkehr unterwegs ist, eindeutig zu viel.

[foto id=“114069″ size=“small“ position=“right“]Der Preis sorgt für fröhliches Samba-Feeling

Ab 15.900 Euro ist der neue Kia Soul zu haben und ist damit durchaus eine preiswerte Alternative zu anderen City-Flitzern. Allerdings darf man sich dann auch keine sonstigen Extras leisten, die können nämlich schnell ganz schön teuer werden. Mein Testwagen hat aufgrund einiger technischer Extras wie der Rückfahrkamera, gleich mal einen Gesamtwert von knapp 21.000 Euro. Das klingt dann doch schon gar nicht mehr so billig.

Fazit: Der Soul hat Soul!

Trotz einiger Mängel fällt mein Gesamturteil für den Kia Soul positiv aus. Die koreanischen Autobauer wollten ein Stadt-Fahrzeug bauen, das eine coole Alternative zu VW Golf und Co. ist. Die Mission hat Kia definitiv erfüllt. Das Fahrgefühl in der Stadt ist Eins A. Und tatsächlich kann man sich vorstellen, dass das Auto gerade bei jungen Leuten sehr gut ankommt. Der Soul ist in ganz unterschiedlichen Ausstattungs-Varianten zu haben, bietet viele verschiedene Lackierungen, Sitzbezüge und im Takt der Musik blinkende Displays – Möglichkeiten für kreative Leute also, um sich beim Design ihres Autos so richtig auszuleben. Gut gemacht, Kia!

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