Kommentar: Asphaltierter Kleinkrieg mit Happy-End

Die Straße ist ihr gemeinsames Zuhause, dennoch sind sie sich oft Spinnefeind: Die Rede ist von Radfahrern und Autofahrern. Wie eine jüngst von der Dekra durchgeführte Umfrage zeigt, halten 77 Prozent aller Verkehrsteilnehmer die Radler für regelmissachtende Rowdies. Interessant ist dabei jedoch, dass von den 1 600 Befragten 42 Prozent selbst Fahrrad fahren.

Was paradox klingt, ist jedoch gelebter Alltag. Wer hat nicht schon selbst als Autofahrer über allzu risikofreudige Zweiradfahrer den Kopf geschüttelt? Sitzt man selbst im Sattel, hat man das allerdings rasch vergessen. Und oft platzt einem fast der Schlauch, aus angestautem Ärger über rüpelhafte und rücksichtslose Pkw-ler. Scheint also, als ob sich Verkehrsteilnehmer immer zu 100 Prozent in ihre jeweilige Rolle hineinversetzen. Wie bei einem guten Hollywood-Schauspieler wird jeder zuvor gemimte Charakter vergessen und existiert nicht mehr. Schade, denn für „sicheren Verkehr“ bedarf es eines Miteinanders, mit viel Rücksichtnahme – die durch den ständigen Rollentausch bei den Verkehrsteilnehmern eigentlich leicht fallen sollte. Tut sie aber nicht. Stattdessen liefern sich Vier- und Zweiradfahrer Machtspielchen mit gegenseitiger Schuldzuweisung. Das ist nicht nur kontraproduktiv, sondern vor allem für die Radfahrer gefährlich, denn sie sind bei dem auf dem Asphalt inszenierten Kleinkrieg der schwächere Spieler. Doch nur wenn der Klügere nachgibt, gibt es auch auf der Straßen-Bühne ein Happy End. Sabine Stahl/mid

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