Kommentar: Greenpeace und das Wissen

Der Kompromiss, der sich jetzt für die Kohlendioxid-Grenzwerte in Brüssel ankündigt, hat die üblichen Gegner der Automobilindustrie wieder mit den üblichen Behauptungen auf den Plan gebracht.

Etwa die Greenpeace-Expertin Franziska Achterberg, die es schafft, die gesamte Vorverurteilung in einem Satz unterzubringen: „Damit wird der Autosektor wenig zum Klimaschutz beitragen und die Verbraucher werden sich noch jahrelang mit ineffizienten Fahrzeugen zufrieden geben müssen.“ Der gesamte Verkehr, samt der gar nicht umweltfreundlichen Bahn, dem Flug- und Schiffsverkehr, brachte es vor drei Jahren auf einen Anteil von zwölf Prozent am vom Menschen verursachten Kohlendioxidausstoß in Deutschland. Der Personenwagen liegt deutlich unter zehn Prozent und damit entschieden besser als Kraftwerke, Industrie und Hausbrand bzw.-heizung. Das weiß man. Aber nicht jeder will das zur Kenntnis nehmen, weil Wissen Vorurteile verhindert.

Keine Automobilindustrie weltweit bietet effizientere Fahrzeuge als die deutsche. Das gilt nicht nur für die Senkung des Kraftstoffverbrauchs im Durchschnitt aller Personenwagen deutscher Produktion um mehr als ein Viertel; das gilt ebenso für das Angebot an Kleinwagen, Kompakten und Mittelklassewagen mit weniger als 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.  Jedes neu zugelasse Fahrzeug verbessert den Schnitt. Deswegen sollten die Umweltschützer lieber nach einer Verschrottungsprämie für alte Stinker rufen, statt sich darüber zu ärgern, dass Brüssel den Herstellern mit der künftigen Strafgebühr für Grenzwertüberschreitungen das Geld für Innovationen abnehmen will. Die deutschen Hersteller müssen selbst die unqualifizierten Vorwürfe von Pressure Groups ernstnehmen. Die konnten auf die Politik Einfluss gewinnen, weil dort das Sachwissen auch nicht gerade im Überfluss vorhanden zu sein scheint. Wäre es anders, wäre EU-Umweltkommissar Stavros Dimas schon viel früher als Scharlatan entlarvt und eingebremst worden.

Wir Europäer können nun nur hoffen, dass nun auch die anderen EU-Mitglieder mit Autoproduktion – besonders Italien und Frankreich – sich darum bemühen werden, den Kraftstoffverbrauch ihrer Motoren in demselben Maß zu senken wie die deutschen Kollegen es bereits hinter sich haben. Das ist keine Frage der Grenzwerte, sondern der Verantwortung der Umwelt gegenüber und der technischen Kompetenz.

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