Kontroverse um Lang-Lkw geht weiter

Um das Thema Gigaliner, also den umstrittenen Lang-Lkw, gibt es neue Kontroversen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht den Lang-Lkw als wichtiges Instrument für eine höhere Effizienz im Güterverkehr. Denn angesichts der höheren Transportkapazitäten könnten der Kraftstoffverbrauch reduziert und damit die CO2-Emissionen gesenkt werden.

Der Verband begrüßt die von der Bundesregierung geplanten Feldversuche mit den Riesenbrummis. Die Bundesregierung rechnet verglichen mit dem Jahr 2004 bis zum Jahr 2025 mit einer Steigerung des Güterverkehrs um über 70 Prozent. Angesichts solcher Zahlen sei es wichtig, die Transportkapazitäten aller Verkehrsträger auszubauen.

Widerstand gegen die Großtransporter leisten ein Teil der Spediteure, die Gewerkschaft Verdi, die Interessengemeinschaft der Bahnspediteure (IBS) und die Allianz pro Schiene. Der Gigaliner sei mittelstandsfeindlich, da er den Verdrängungswettbewerb zwischen mittleren und großen Speditionen zusätzlich anfache, wie der geschäftsführende Gesellschafter der Spedition Paneuropa Rösch, Jürgen Muhle, meint. Lkw-Fahrer haben bereits heute eine hohe Verantwortung, der Druck sei riesengroß und mit den Gigalinern noch einen draufzusatteln sei Effizienzsteigerung auf Kosten der Fahrer, ergänzt Andrea Kocsis von Verdi.

Der Gigaliner-Testlauf spielt die Verkehrsträger Straße und Schiene gegeneinander aus, statt an ihrer Verknüpfung zu arbeiten“, wettert Olaf Krüger, der Vorstandsvorsitzende der IBS. Die Allianz pro Schiene sieht die Infrastruktur für die Riesenlaster als nicht geeignet an. So müssten Kreisverkehre, Parkplätze und Bahnübergänge erst einmal auf die bis zu 25 Meter langen Gefährte ausgelegt und Tunnel mit zusätzlichen Brandvorkehrungen ausgerüstet werden. Gigaliner sind nach Ansicht des Geschäftsführers Dirk Flege teuer, umweltschädlich und gefährlich. „Keiner in Deutschland will den Monstertruck, nur eine Handvoll Großspeditionen und ein paar Hersteller“, so der Funktionär.

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