Kymco MyRoad 700i: Mega-Maxi

Kymco ist die Abkürzung für Kwang Yang Motor Company und bezeichnet einen taiwanischen Zweirad- und Motorenproduzenten – einen der größten der Welt. Bislang war für Kymco bei Hubräumen von 500 ccm Schluss, jetzt legen die Taiwanesen mit dem MyRoad 700i den größten Kymco-Roller aller Zeiten auf. Eine erste Visitenkarte musste das neue Flaggschiff auf den verwinkelten Landstraßen rund um den alten böhmischen Kurort Marienbad abgeben.

Seite 2: Luxuriöse Ausstattung; Fazit; Datenblatt

Der erste Eindruck ist gewaltig:

Vorn protzt der Taiwanese mit einer mächtigen Scheinwerferfront, die von drei großen Rundscheinwerfern hinter einer durchgehenden Glasabdeckung dominiert wird.[foto id=“385565″ size=“small“ position=“left“] Alle anderen Leuchten wie Rückscheinwerfer und Blinker sind mit langlebigen und hellen LEDs bestückt, die dem MyRoad ein unverwechselbares Äußeres verleihen. Ein Blick in die technischen Daten beweist, dass Kymco nun mit den größten, stärksten und luxuriösesten Rollern auf dem Markt auf Augenhöhe agiert: Aus einem durch und durch modernen Zweizylindermotor mit 700 ccm Hubraum erlöst der MyRoad mit Vierventiltechnik, zwei obenliegenden Nockenwellen und elektronischer Krafteinspritzung erstklassige 59 PS Maximalleistung und ein kräftiges Drehmoment von fast 63 Newtonmeter. Das reicht zu einer voll autobahntauglichen Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h und einem kräftigen Antritt sowohl aus dem Stand als auch in Fahrt. Mühelose Überholmanöver sind mit jedem flotten Dreh am Gasgriff jedenfalls garantiert.

Feinschliff an Motor und Antrieb

Der Feinschliff an Motor und Antrieb macht sich durch ein helles Surren bemerkbar, verursacht von vorgespannten Zahnrädern des Nockenwellenantriebs, die die Kraftübertragung optimieren. Den typisch knurrigen Charakter der Kymco-Motoren haben diese Maßnahmen jedoch nicht gänzlich eliminiert – der 700er Paralleltwin läuft trotz zweier Ausgleichswellen nicht komplett seidenweich. Die Klangkulisse wirkt gerade bei intensivem Beschleunigen durchaus kernig.

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Eine satte Straßenlage

Die potente Kraftquelle haben die Asiaten mit einem stabilen Fahrwerk mit Gitterrohrrahmen kombiniert. Dieses verleiht dem Kymco eine satte Straßenlage. [foto id=“385567″ size=“small“ position=“left“]Ein wieselflinkes Handlingwunder kann er bei der Fahrwerksgeometrie und den fetten 292 Kilo Lebendgewicht nicht sein, doch lässt er sich präzise auf Kurs und in eine stabile Schräglage bringen. Clou des Fahrwerks ist aber die erste elektrisch verstellbare Dämpfung im Rollersektor. Über einen Wahlschalter am rechten Lenkerende lässt sich die Dämpfung vorn und hinten auf „soft“, „medium“ oder „hard“ justieren. Die Auswirkungen der jeweiligen Einstellung sind deutlich spürbar: „Soft“ erhöht den Fahrkomfort bei gemütlichem Dahingondeln, „hard“ fördert die Spurtreue bei flottem Angasen. In den meisten Fällen ist „medium“ jedoch der beste Kompromiss aus Komfort und Stabilität, vor allem auf dem öfters pockennarbigen Asphalt der böhmischen Landstraßen. Dieses Technikschmankerl ist weit mehr als bloß ein Gimmick; geschickt angewendet, erhöht [foto id=“385583″ size=“small“ position=“left“]es Komfort und Sicherheit.

Ein wenig unglücklich …

Ein wenig unglücklich fällt die Aufnahme des Piloten aus. Dieser hat zwar den Lenker gut im Griff, die Position weit vorn wirkt sehr aktiv, doch wünschte man sich nach hinten mehr Platz und ebenso ein tieferes Trittbrett. Großgewachsenen müssen die Beine etwas zu stark anwinkeln. Den Gegenpart zum potenten Antrieb liefern eine Doppelscheibenbremse vorn sowie eine Einzelscheibe hinten. Dazu gehört das ABS von Bosch, das beide Räder in einem unabhängig voneinander agierenden Zweikreissystem kontrolliert. Die Bremswirkung als solche geht in Ordnung, wenngleich die einstellbaren Hebel einen kräftigen Zug verlangen.

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Luxuriöse Ausstattung

Richtig luxuriös ist die Ausstattung: Von der 12-Volt-Bordsteckdose, über das große Staufach unterm Sitz, bis zu weiteren Ablagefächern in der Front fehlt es an nichts. Die Soziusrasten lassen sich über einen Hebel unterm Lenker ausklappen, ansonsten fügen sie sich nahtlos in die Optik ein. Ein Kombischloss entriegelt [foto id=“385585″ size=“small“ position=“left“]die Sitzbank und den Tankverschluss, gleichzeitig aktiviert es die Zündung. Auch die informative Cockpit-Zentrale mit klar gegliedertem Aufbau und guter Ablesbarkeit ist ein Plus. Auf der zentralen LCD-Anzeige lässt sich zudem die gerade gewählte Fahrwerkseinstellung erkennen.

Fazit

Dass die Verarbeitung und die Komponenten hohen Ansprüchen genügen, hat sich mittlerweile herum gesprochen – sogar der deutsche Motorradhersteller BMW lässt in Taiwan bei Kymco fertigen. Neben den technischen Leckerbissen, der guten Qualität und der prima Ausstattung dürfte der knallhart kalkulierte Preis das Interesse am MyRoad zusätzlich entfachen: Für rund 8500 Euro steht der große Roller ab Februar im Kymco-Schaufenster.

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Daenblatt: Kymco MyRoad 700i

Automatikroller
Antrieb: flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile, dohc
Hubraum: 700 cm3
Bohrung x Hub: 76,9 x 75,3 mm
max. Leistung: 59 PS/ 43,3 kW bei 7250/min
max. Drehmoment: 63 Nm bei 6000/min
   
elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohr-Rahmen, Teleskopgabel vorn, Triebsatzschwinge mit zwei Federbeinen hinten, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS
   
Reifen: vorn 120/70-15, hinten 160/60-14
Sitzhöhe: 780 mm
Tankinhalt: 15,2 Liter
Leergewicht: 292 kg
Zuladung: 172 kg
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
   
Preis: rund 8500 Euro

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