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Die Zukunft des Straßengüterverkehrs bedürfe eines intensiven Dialogs zwischen Herstellern, Kunden und Gesetzgebung, sagte Andreas Renschler, Daimler-Vorstand für Trucks und Busse auf einer Podiumsdiskussion in Berlin. Die Trucks noch sauberer und sicherer zu machen, erfordere einen stärkeren Schulterschluss aller Beteiligten. Die europäische Nutzfahrzeug-Branche will den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß der Lkw bis 2020 im Vergleich zu 2005 um weitere 20 Prozent senken.
„Damit entkoppelt sich die Umwelt- von der Verkehrsbilanz. Die CO2-Emissionen werden in den kommenden Jahren sinken, obwohl das Verkehrsaufkommen weiter zunehmen wird“, stellte Renschler fest. Dabei gelte es aber, nicht den Blick auf die Realitäten zu verlieren, weil sich zum Beispiel ein Zielkonflikt zwischen der Kraftstoffeffizienz und der Geräuschreduzierung auftue. Die schweren Lkw seien heute bereits 30 Prozent sparsamer als in den 70er Jahren. Unter Berücksichtigung der gesamten Transporteffizienz seien es gar 50 Prozent. Wenn ab 2014 die Euro-6-Norm gilt, muss die Stickoxid-Emission um weitere 80 Prozent gesenkt werden. Das führt aber laut Renschler automatisch zum Anstieg des Kraftstoffverbrauchs, weil innermotorische Vorgänge zur Abgasreinigung nicht ohne Kraftstoff zu betreiben sind. Es müssen also neue Konzepte her, um diese Wechselwirkung zu egalisieren. Ein Weg sei die Überlegung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der jüngst eine eigene Mautklasse für Euro-6-Fahrzeuge mit einem Preisvorteil von vier Cent ins Spiel gebracht hatte.
Auch die Vorgabe der EU-Kommission zur Senkung der Geräuschentwicklung stehe in einem „technischen Widerspruch“ zur Kraftstoffeffizienz. „Weniger Dezibel bedeuten automatisch mehr Kraftstoffverbrauch und damit mehr CO2.“ Es sei schon fraglich, ob ein schwerer Lkw auf ein Geräuschniveau von 78 Dezibel gedrückt werden könne. Hinzu kämen die Senkung des Einspritzdrucks und die Einkapselung des Motors, die aber ebenfalls einen höheren CO2-Ausstoß bedingen. Renschler forderte deshalb von der Bundesregierung, in diesem Punkt erneut mit Brüssel zu verhandeln. Die Effizienz eines Lkw sei das wichtigste Kaufargument der Kunden. Werde es ignoriert, bestünde die Gefahr, dass verstärkt und auf längere Zeit veraltete Technik eingesetzt werde.
Sorge macht den Spediteuren die Entwicklung an den Rohölmärkten. Sie investierten zur Zeit dreimal so viel in den Kraftstoff als in die Anschaffung neuer Lkw. Deshalb sehen drei Viertel der deutschen Spediteure den steigenden Ölpreis als ein unternehmerisches Risiko an.
geschrieben von auto.de/(zwi/mid) veröffentlicht am 22.11.2012 aktualisiert am 22.11.2012
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