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Mercedes: Zukunft des autonomen Fahrens – Zwischen Vision und Bedürfnis

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Bis der Fahrer endgültig von Sensoren und elektronischen Bausteinen abgelöst wird und hinter dem Lenkrad in aller Ruhe seine Mails checken oder auf seinem Tablet Zeitung lesen kann, wird noch etwas Zeit vergehen. Bilder

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Autos, die selbstständig im Berufsverkehr fahren und alleine einparken gibt es im Prinzip schon. Nur muss der Fahrer dabei noch ein wenig aktiv sein. Bilder

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In Zukunft hört das Auto aufs Wort oder reagiert auf Fingerzeige. Bilder

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Auf den ersten Blick haben Bender, der grobschlächtige Roboter aus der Zeichentrickserie „Futurama“ („Leck meinen blanken Metallhintern“), und ein nobler Mercedes nichts gemeinsam. Dabei nähern sich die Mercedes-Modelle inzwischen rollenden Robotern, bei denen Menschen nur noch eine begleitende Rolle spielen. Seit der Berta-Benz-Gedächtnisfahrt im vergangenen Jahr über 103 Kilometer zwischen Mannheim und Pforzheim mit einer autonom agierenden S-Klasse ist die Richtung abgesteckt: Das Automobil der Zukunft wird sich von den Eingriffen des Fahrers befreien und autonom ohne dessen Zutun über die Straßen rollen.

Mit dem autonomen Fahren sollen zudem die Vertreter der Generation digital hinter das Lenkrad gelotst werden, die immer und überall online sein wollen. Bisher müssen sich ausgerechnet im Auto darauf verzichten. In einer weltweiten Umfrage unter 14.000 Autofahrern fand die Unternehmensberatung Accenture heraus, dass die Entwicklung zum autonomen Fahren und die Verbreitung von elektronischen Helfern in Zukunft bei den meisten Kunden als Kaufgrund eine deutlich stärkere Rolle spielen werden als die konventionellen Leistungsdaten eines Modells. Das gilt vor allem für die sogenannte[foto id=“517610″ size=“small“ position=“right“] Generation Y, die als Teenager die Jahrtausendwende erlebte. Außerdem passt autonomes Fahren auch in eine alternde Gesellschaft, wobei die neue Technik die physiologischen Defizite in dieser gesellschaftlichen Gruppe ausgleichen kann.

Bis der Fahrer endgültig von Sensoren und elektronischen Bausteinen abgelöst wird und hinter dem Lenkrad in aller Ruhe seine Mails checken oder auf seinem Tablet Zeitung lesen kann, wird noch etwas Zeit vergehen. Bis dahin sind nicht nur technische Probleme zu lösen. Allerdings „ist es keine Frage mehr, ob das autonome Fahren kommt, sondern eher wie und wo“, erklärt Ralf Lamberti, Direktor Telematics und Infotainment bei der Daimler AG auf dem  Future Talk des Konzerns in Berlin, der sich in diesem Jahr mit dem Thema Robotik beschäftigte. „Noch schwankt das autonome Fahren zwischen Vision und Bedürfnis“, erklärte Lamberti. Ein erster Schritt in diese Richtung ist heute bereits das Assistenzsystem Distronic plus, das im Stau selbstständig agiert.

Um wirklich unabhängig von Eingriffen des Fahrers über die Straßen rollen zu können, „benötigen wir“, so Lamberti als Basis, „vor allem neue Karten mit einer zentimetergenauen Präzision, wie wir sie heute noch nicht kennen. GPS reicht da nicht aus.“ Parallel zur technischen Aufrüstung machen sich die Entwickler auch Gedanken über die Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern. Schließlich muss das Auto begreifen, was die Passanten am Straßenrand vorhaben und die müssen wiederum erkennen, dass sich ihnen ein autonomes Fahrzeug nähert und den Kontakt aufbauen. „Der Verkehr der Zukunft wird immer interaktiver, und das gilt nicht allein für die Vernetzung von Fahrzeugen“, erläutert Professor Herbert Kohler, Leiter Konzernforschung und Nachhaltigkeit sowie Umweltbeauftragter der Daimler AG. „Wir sehen es als unsere elementare Aufgabe, autonome Fahrzeuge nicht nur als technologische Errungenschaft auf die Straße zu bringen, sondern als integrativen Bestandteil des zukünftigen Verkehrs zu betrachten. Dabei sind gesellschaftliche Aspekte mindestens so wichtig wie die Sensorik im Auto.“

Für Alexander Mankowsky, Zukunftsforscher bei Daimler, ist die „Mobilität der Zukunft auch Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen.“ In acht bis zehn Jahren, so seine Schätzung, werden autonome Fahrzeuge „fest im Bewusstsein der Menschen verankert sein“. An dieser Schnittstelle kommen plötzlich neue Fachdisziplinen ins Spiel. Zum Beispiel die Linguistik und in diesem speziellen Fall ergänzt durch die die Gestenforschung. Professor Ellen Fricke von der Technischen Universität [foto id=“517611″ size=“small“ position=“left“]Chemnitz  zum Beispiel fragt: „Wie formt uns das selbstfahrende Auto? Und wie wirken die Gesten der Mensch-Auto-Interaktion zukünftig auf die Gesten der zwischenmenschlichen Kommunikation zurück?“ Damit das Automobil begreift, was die Menschen am Straßenrand vorhaben und sich darauf einstellen kann, benötigt die Mobilität der Zukunft, so Professor Fricke, „als allerersten Schritt eine umfassende digitale Datenbank menschlicher Gesten und Haltungen im Alltagsgebrauchs.“

Wenn diese Kommunikations-Grundlagen geschaffen sind, werden auch weitere Schritte in der Kommunikation Mensch-Automobil denkbar. Dann fährt das Auto nach einer entsprechenden Handbewegung auf seinen Parkplatz oder kommt zum Fahrer zurück.

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