Neuwagenkäufer werden immer älter

Auch wenn die Industrie zur Werbung für ihre Produkte gerne junge, dynamische Menschen einsetzt: Die Neuwagenkäufer in Deutschland altern zügig. Im Schnitt waren Privatkäufer 2015 exakt 53,0 Jahre alt, so das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 0,9 Jahre oder 1,8 Prozent. „Das ist ein neuer Altersrekord“, so die Experten.

Besonders deutlich ersichtlich ist das bei den deutschen Autoherstellern. So war der durchschnittliche private Porsche-Käufer 55,3 Jahre alt, der Smart-Erwerber 51,1 Jahre und der VW-Käufer 54,8 Jahre alt. Mit dem Active Tourer konnte BMW den Alterungsprozess nicht stoppen: Die Käufer des als Familien-Van konzipierten Modells waren im Schnitt 59,8 Jahre alt – übers gesamte Modellprogramm gesehen waren es bei den Münchnern exakt 53 Jahre. Auch der Trend zu SUV macht sich in der Altersstruktur bemerkbar, denn SUV-Neuwagenkäufer sind im Schnitt 2,3 Jahre älter als der Durchschnitt.

Aktuell werden 34,9 Prozent, also mehr als jeder dritte Neuwagen, von Käufern über 60 Jahren zugelassen. „Im deutschen Neuwagenmarkt existiert ein Methusalem-Effekt“, konstatiert CAR-Direktor Prof. Ferdinand Dudenhöffer. „Deutschland altert zwar, aber der Neuwagenkäufer deutlich schneller als die Gesamtbevölkerung.“ Ein Verlangsamung dieser Entwicklung erwartet der Autoexperte durch die Integration von Migranten. Zuzug und erfolgreiche Integration könne den deutschen Neuwagenmarkt langsam wieder verjüngen. Pro Jahr sei mittel- und langfristig mit einer Erweiterung des deutschen Neuwagenmarkts um 30.000 Fahrzeuge zu rechnen.Die jüngste Marke ist derzeit Seat mit einem Durchschnittsalter von 45,0 Jahren, gefolgt von Mini (47,3) und Suzuki (48,8). Am ältesten sind private Käufer eines neuen Honda (55,9 Jahre), Lexus (56,9) und Subaru (57,4).

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