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Nissan Prince Royal: Die erste japanische Staatslimousine

Die Ehre konnte für einen japanischen Autobauer nicht größer sein. 1965 erfolgte die Ernennung der Nissan-Tochter Price zum Hoflieferanten des kaiserlichen Furparks. Der Nissan Prince Royal diente 40 Jahre lang dem Hof. Alleine der Name kündete von majestätischen Ambitionen.

Majestätischen Ambitionen

Alleine der Name kündete von majestätischen Ambitionen. Der Nissan Prince Royal war das erste staatstragende Flaggschiff der japanischen Automobilindustrie. Am 7. September 1965 verkündete die Prince Motor Co. ihre Ernennung zum ersten japanischen Hoflieferanten für den kaiserlichen Fuhrpark. Damit endete die „Fremdherrschaft in den Garagen der ältesten Monarchie der Welt. In den Dreißigern des letzten Jahrhunderts hatte sich Kaiser Hirohito im Fond eines Autos aus Werken der befreundeten Achsenmacht Deutschland chauffieren lassen. Mercedes hatte drei von 117 zwischen 1930 und 1938 gebauten „großen Mercedes“ 770 speziell für den Monarchen konfiguriert. Nach dem Krieg diente ein Rolls Royce Phantom V dem Chrysanthemen-Thron.

Prachtvollen Langlimousinen

Bereits 1966 war es soweit: Als neue Tochtermarke von Nissan konnte Prince dem japanischen Kaiserhaus in einer feierlichen Zeremonie die erste von zwei Staatslimousinen des Typs Prince Royal übergeben. Vier Jahrzehnte standen die prachtvollen Langlimousinen im Dienst des Kaiserhauses. Zunächst ließen sich Kaiser Hirohito und Kaiserin Kojun in den Nissan Prince Royal chauffieren, ab 1990 Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko. Es waren die Jahre des japanischen Wirtschaftswunders und des dadurch wieder erstarkten Selbstbewusstseins, die das Kaiserhaus bewogen hatten, mit einer alten Tradition zu brechen und Nippons Automobilindustrie mit einer besonderen Ehre auszuzeichnen. Nach englischen, amerikanischen und deutschen Repräsentationslimousinen sollte erstmals eine Staatskarosse japanischer Herkunft offizielles Fahrzeug des Tenno werden.[foto id=“426623″ size=“small“ position=“right“]

Vor allem verdankte Prince seinen Markennamen dem Kaiserhaus. Als 1952 Akihito offiziell zum Kronprinzen und Erben des Chrysanthementhrons ernannt wurde, erwirkte das Unternehmen „Fuji Precision Industries“ eine Namensänderung in Prince zu Ehren der Investitur von Akihito. 14 Jahre später stellte Prince, jetzt unter dem Dach des Nissan-Konzerns, den Royal vor. Ein Palast auf Rädern, der nach Anforderung des Hofs nicht pompös, sondern schlicht und dennoch staatstragend ausfallen sollte. So verzichtete Prince zunächst auf ein glamouröses Landaulet, eine Limousine mit Verdeck für den Fond, sondern präsentierte stattdessen eine 6,16 Meter lange und 2,10 Meter breite Limousine in unaufdringlicher Formensprache.

Der Kaiser thronte auf einem erhöht angeordneten Rücksitz, damit ihn alle Bürger auch bei geschlossenen Fenstern sehen konnten. Für bequemen Einstieg sorgten Fondtüren mit hinterem Anschlag, die sich in einem 90-Grad-Winkel öffnen ließen. Insgesamt verfügte der Royal dank eines extralangen Radstands von 3,80 Metern über acht Sitzplätze in drei Reihen. Die beiden mittleren Sitze waren klappbar und für den Sicherheitsdienst vorgesehen. Während im Fond feinste Velourspolster Komfort und Behaglichkeit vermitteln sollten, saß der Chauffeur in einem mittels Scheibe getrennten Separée auf einer Ledersitzbank. Die Kommunikation mit dem Fahrer erfolgte über das Telefon.

Kraftvoller Vortrieb

Für den komfortbetonten und kraftvollen Vortrieb des beladen über vier Tonnen schweren Staatsschiffs sorgte ein 191 kW/260 PS starker 6,4-Liter-V8-Benziner. Damit bewegte sich der Prince auf Augenhöhe mit den Staatskarossen seiner Zeit. Der 6,3-Liter-V8 des Mercedes 600 aus dem Baujahr 1965 mobilisierte 184 kW/250 PS. Nach vier Jahrzenten Dienst am kaiserlichen Hof war für die Nissans die Zeit für den Ruhestand gekommen. Zumal die Mobile bereits schwächelten und eines sogar mit einer Panne liegen blieb. Danach war der Wettbewerb an der Reihe, den Tenno angemessen zu motorisieren. Toyota baute 2006 den Century Royal in vier Exemplaren, die ausschließlich von der kaiserlichen Familie benutzt werden darf. Das Sondermodell zeichnet sich durch einen 206 kW/ 280 PS starken V12 mit fünf Liter Hubraum, Trittbrettern aus Granit und einem Himmel aus Reispapier aus.

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