Norbert Haug: Man muss sich auch trennen können

(adrivo.com) Der Mercedes-Motorsportchef kritisiert Fernando Alonso indirekt und stellt ein Ende der Zusammenarbeit mit dem Spanier in Aussicht.

Für den Fall, dass der spanische Formel1-Fahrer
Fernando Alonso nach Saisonende den Rennstall McLaren-Mercedes
verlassen möchte, signalisiert Mercedes-Sportchef Norbert Haug
Gesprächsbereitschaft. „Wenn jemand seinen absoluten Willen
ausdrückt, nicht zu können und nicht zu wollen, dann gäbe es Mittel
und Wege der Trennung“, so der 54-Jährige in einem Interview mit dem
Hamburger Magazin stern. „Wir haben einen gültigen Vertrag, und nach
dem letzten Rennen wird sich zeigen, was Sache ist. Es gibt ja auch
die Mutmaßung, wir könnten Alonso nächstes Jahr auf Eis legen und
einfach nicht fahren lassen. Das ist überhaupt nicht unser Stil. Wir
werden niemanden abstrafen, auch wenn er sich falsch verhalten haben
sollte.“

Auf die Frage, ob es überhaupt vorstellbar wäre nach den ganzen
Streitigkeiten zwischen Alonso und seinem Team sowie Alonsos
Verhalten in der Spionage-Affäre mit Ferrari, dass der Spanier auch
in Zukunft für McLaren-Mercedes fahren könnte, antwortet Haug: „Das
diskutieren wir nach der Saison. Jetzt sind alle Kräfte erforderlich,
um beim Finale alles richtig zu machen. Unter schwierigen Bedingungen
besser zu sein ist ein hoher Anspruch.“

Haug erinnert im Gespräch mit dem stern an vergangene
Auseinandersetzungen mit Piloten in seinem Rennstall: „Ich bin großer
Förderer der Fahrer, ich bin aber ein noch größerer Kritiker, wenn
erforderlich. Gelegentlich muss man auch einen Strich drunter machen,
das hat sich bei Nigel Mansell und Juan Pablo Montoya gezeigt. So
prosaisch es in diesem Zusammenhang klingen mag: Man muss sich auch
trennen können, was ausdrücklich nicht bedeutet, dass hier Beschlüsse
gefasst sind.“

Sollte Alonso beim Saisonfinale am Sonntag in Sao Paulo
Weltmeister werden, würde Norbert Haug dem Spanier „von Herzen“
gratulieren. Haug: „Ich bin Sportsmann – ob er das in allen
Äußerungen war, darüber können wir mal nach der Saison sprechen. Der
Titel wäre eine große Leistung für unser Team. Und das in einem Jahr,
in dem man es uns nicht leicht gemacht hat – und wir es uns selbst
manchmal auch nicht leicht gemacht haben.“

© adrivo Sportpresse GmbH

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