Opel

Opel Astra CDTI: Der trägt den Blitz zurecht

Besonders im wichtigen Segment der Kompakten steht der Astra im ewigen Modell mit dem Golf und dem Focus. Und da schlägt sich der Rüsselsheimer nicht schlecht. Nachdem er zwischenzeitlich sogar den zweiten Platz abgeben musste, hat er den seit der Markteinführung 2004 wieder zurückerobert. Gerade mit dem stärksten Selbstzünder ist er ein schneller Gleiter ohne echte Schwächen, der den Blitz zurecht im Kühlergrill trägt.

Der 1,9-Liter CDTI aus der Kooperation mit Fiat (GM Powertrain) leistet 110 kW/150 PS, satte 320 Newtonmeter Drehmoment zwischen 2000 und 2750 Touren reichen für einen Spurt auf Tempo 100 in 9,2 Sekunden und 208 km/h Höchstgeschwindigkeit. Dabei läuft der Motor kultivierter als die raue Pumpe-Düse-Familie aus Wolfsburg. Auch wenn der Verbrauch nicht wie versprochen knapp sechs, sondern acht Liter beträgt, so geht das doch aufgrund der flotten Fahrleistungen in Ordnung.

Der Motor macht den Astra zum schnellen Reisebegleiter. Bis Tempo 180 beschleunigt er ohne großes Nachlassen durch die sechs ordentlich abgestuften Gänge, dann gehts langsamer, aber immer noch stetig voran. Der Testwagen erreichte auch auf ebener Strecke laut Tacho die 230er-Marke. Das Geräuschniveau bleibt bis 180 km/h erfreulich niedrig, dann werden die Windgeräusche etwas aufdringlich.

Zum Komfort tragen die sehr guten Sitze und die einfache Bedienung bei, die mittlerweile bei Opel immer sehr ähnlich und sachlich kühl ausfällt. Dafür gefällt die Materialauswahl und die Qualität hier klappert nichts, Spaltmaße und Haptik sind ordentlich. Hinten kostet die rundliche Dachlinie etwas Kopffreiheit für die Fondpassagiere, die aber keineswegs unkomfortabel sitzen. Der Kofferraum ist mit 380 Litern über dem Klassensoll, aber die hohe Ladekante stört beim Transport schwerer Gegenstände.

Bei Bedarf schluckt der Astra bis zu 805 Liter nach dem umklappen der Rückbank. Der Testwagen war mit einem Keyless-Go-System ausgestattet, der das Fahrzeug beim Zug am Türgriff automatisch entriegelt. Praktisch. Los gehts nach zweimaligem Drücken des Startknopfes. Grund: Bei kalten Temperaturen braucht der Selbstzünder ein paar Sekunden, um die Zündspule auf Temperatur zu bringen. Erfreulich die flotte Heizung und die zuverlässig regelnde Klimaautomatik. Dank Sitzheizung (dreifach regelbar) wird auch der verlängerte Rücken schnell warm. Wobei natürlich viele Annehmlichkeiten auch viel Geld kosten.

Das Fahrwerk des Astra bietet einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit. Auch wenn das optionale IDS-Sportfahrwerk hier nicht verbaut war (690 Euro Extra), zieht der Rüsselsheimer auch mit dem schweren Diesel auf der Vorderachse ohne große Seitenneigung seine Bahn durch Kurven und lässt sich weder durch lange Bodenwellen noch durch kurze Schläge aus der Ruhe bringen. Gerade mit dem starken Diesel an Bord ist der Astra auch eine Alternative für die Langstrecke.

Nachteile? Keine wirklichen. Ein echter Dosenhalter und ein paar zusätzliche Ablagen wären schön, sind aber zum Glück auch nicht notwendig. Bleibt der Preis. Als so genannte "Edition" kostet der stärkste CDTI ab 22 575 Euro. Der Tester mit Xenonlicht, einer empfehlenswerten und schnellen Navigation und einigem mehr kam auf rund 26 000 Euro. Über 50 000 Mark, werden Kritiker mäkeln. Aber andere in dieser Liga sind teurer. Und fürs Geld bietet dieser Astra viel Nutzwert und auch Fahrspaß. (ar/sb)

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo