Passend zum Superwahljahr 2009: Politiker und ihre Autos

Politiker zu sein ist wahrhaftig kein einfacher Job. Politiker haben das gleiche Los wie Fussballtrainer, bei denen auch jeder Deutsche meint, ihren Job doch selbst am besten machen zu können. Ob die Form der Brille (Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD), die Haarfrisur (unsere „Angie“) oder die Echtheit der Haarfarbe (Ex-Bundeskanzler Schröder) – die mediale Öffentlichkeit bewacht und bewertet einfach alles, was Politiker tun und tragen. Folglich ist in einem Land, in dem die Wahl des richtigen Autos nach Meinung der Mehrheitsgesellschaft ein Statement von Geschmack, Wohlstand und technischer Wertschätzung darstellt, auch äußerst interessant, für welche Fortbewegungsmittel unsere Politiker sich entscheiden. Dabei geht es nicht nur um Auto oder Fahrrad, sondern auch darum, für welches Auto oder Fahrrad sich die Damen und Herren sich entscheiden.

Favorit: Die Luxuslimousine Audi A8

Als besonders beliebt bei deutschen Politikern aller Bundesländer gilt der Audi A8. So beglückte sich gerade Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer selbst mit einem Audi A8L, der mit einem V8-Dieselmotor und 240kw/326 stolze 9,4 Liter verbraucht. Das ist übrigens sein zweiter Dienstwagen innerhalb von einem Monat! Erst im Mai hatte sich einen BMW 750Li liefern lassen[foto id=“92181″ size=“small“ position=“right“]. Mag ja eine nette Unterstützung der heimischen Autoindustrie und ihrem Absatz an Luxuslimousinen sein, kommt aber in Zeiten des Klimawandels eher unschön. Umweltfreundlich ist anders.

Die meisten der Politiker bevorzugen den A8 mit 3,0 TDI. Auch die Kanzerlin lässt sich in diesem vorzugsweise kutschieren. Den Audi A8 nutzten nach einer Studie der Deutschen Umwelthilfe unter anderem Familienministerin Ursula von der Leyen, Bundesminister Olaf Scholz sowie die UmweltministerInnen Tanja Gönner (Baden-Württemberg), Wilhelm Dietzel (Hessen), Dr. Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Dr. Christian von Boetticher (Schleswig-Holstein). Auch den Audi A8 fahren Heidemarie Wieczorek-Zeul (BMZ) allerdings mit 4.2 FSI Benzinmotor und Wolfgang Tiefensee als Audi A8 4.2 TDI lang.

Auch 7-er BMW und Mercedes-Benz sind bei Politikern beliebt

Gern gefahren bzw. besessen, denn zum Fahren gibt es ja Chauffeure, wird auch der BMW der 7-er Reihe als BMW 730Ld von Michael Glos und häufig als BMW 730d  von vielen UmweltministerInnen der Länder. Mercedes-Benz dient unter anderem als Mercedes-Benz S320 CDI (Annette Schavan) und S340 CDI (Ulla Schmidt) als fahrbarer Politiker-Untersatz. So outet sich gerade Ulla Schmidt als besondere Umweltsünderin, verbraucht ihr Dienstwagen in der Stadt doch ganze 17 Liter/100 Kilometer und stößt 286 Gramm Kohlendioxid in die Atmosphäre.

Green Cars – Fehlanzeige!!!

[foto id=“92255″ size=“small“ position=“left“]Da rühmen sich Umweltminister mit ihrer achso umweltschonenden, modernen Politik, doch beim Autofahren siegt dann doch der Wunsch nach Statussymbol über den Vorbildcharakter. Ein besonders schönes Beispiel ist da Bayerns Umweltminister, der mit angeblich grüner Politik glänzen will, gleichzeitig aber mit einem BMW 740Li mit 326PS und 235g/Kilometer CO2-Ausstoss unterwegs ist.

Nur Bundesumweltminster Sigmar Gabriel liegt da mit dem Mercedes-Benz S400 Hybrid, nur 188 Gramm CO2 pro Kilometer, im grünen Trend. [foto id=“92256″ size=“small“ position=“right“]Und immerhin die Umweltsenatorinnen von Hamburg und Berlin fahren den Toyota Prius mit Hybrid-Antrieb und einem C0-2 Ausstoss von nur 104 Gramm/Kilometer.

 

Deutsche Umwelthilfe droht mit Klage

Für die Recherche ihrer Statistik stößt die Deutsche Umwelthilfe in Ministerien und Abgeordnetenbüros zunehmend auf taube Ohren und geschlossene Lippen. Aus angeblichen Sicherheitsgründen wolle man die Modelle nicht preisgeben, bekamen die Aktivisten der Umwelthilfe häufig zu hören. Im letzten Jahr erwog die Deutsche Umwelthilfe deswegen, sogar mit einer Klage gegen die Politiker vorzugehen. Schließlich hätten diese genau wie Popstars eine Vorbildfunktion, auch bezüglich der umweltfreundlichen Autonutzung. Für die derzeitige Auswahl der Dienstwagen der Politiker bleibt der Umwelthilfe nur zu titulieren: „Ein öffentliches Schaufahren gegen den Klimaschutz“.

 

 

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