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Porsche 911 Carrera 4 / 4S – Mit allen vier Rädern im Leben

Coupé, Cabrio, Turbo, Targa, Allrad und die sich daraus ergebenden Kombinationen (Turbo-Cabriolet etc.): Porsche versteht es meisterhaft, seine Baureihe 911 mit immer neuen nachgeschobenen Modellvarianten jung zu halten. Der neue 911er ist als Coupé und Cabrio noch nicht allzu lange auf dem Markt, jetzt haben die Stuttgarter die Allrad-Versionen für beide Karosserievarianten vorgestellt.

Da es diesen für beide Sechszylinder-Boxermotor Varianten gibt, den 3,4 Liter mit 257 kW/350 PS und den 3,8-Liter mit 294 kW/400 PS, resultieren daraus insgesamt gleich vier neue 911-Versionen mit einem Preisspektrum von 97.557 Euro (3,4-Liter-Coupé) bis zu 125.046 Euro (3,8-Liter-Cabrio). Der Aufpreis zum Normalmodell beträgt rund. 7.000 Euro.

Optisch lassen sich die Allradmodelle recht leicht von ihren rein heckgetriebenen Schwesternfahrzeugen unterscheiden. Zum einen sind die Radhäuser hinten an jeder Seite um [foto id=“440321″ size=“small“ position=“left“]2,2 Zentimeter weiter herausgezogen, wodurch Räder und Spur verbreitert werden konnten, zum anderen spendiert Porsche diesen Modellen ein durchgehendes Leuchtenband mit Park- und Schlusslichtfunktion. Es läuft unterhalb der Spoilerkante und verbindet die Rückleuchten miteinander.

Porsche betont immer wieder, dass der 911er ein komplett alltagstaugliches Fahrzeug ist, das auch als Erstwagen gefahren werden kann. Durch den Allradantrieb wird die Praktikabilität noch gesteigert, bewältigt das Fahrzeug doch anspruchsvolle Wettersituationen wie Schnee oder Starkregen so deutlich souveräner.

Die jüngste Generation des Allradantriebs PTM (Porsche Traction Management) ist weiter optimiert worden. So soll es zum Beispiel den Wunsch des Fahrers nach ökonomischer Fahrweise erkennen und weniger Drehmoment an die Vorderachse schicken, wodurch sich die Verlustleistung minimiert. Wer das Fahrzeug zudem mit der teuren (3.510 Euro) aber [foto id=“440322″ size=“small“ position=“right“]empfehlendwerten Doppelkupplung PDK ausrüstet, wird vom PTM bei sogenannten „Segeln“ unterstützt, also dem vom Antrieb entkoppelten Rollen. In einem solchen Fall wird die PTM-Kupplung geöffnet und das durch das Allradsystem verursachte Bremsmoment reduziert.

In der Praxis bekommt man von all diesen technischen Finessen wenig mit. Immerhin kann man sich im Display die jeweils aktuelle Kraftverteilung auf die beiden Achsen anzeigen lassen, eine schöne Spielerei. Bei normalen Wetterbedingungen, und solche lagen auf unserer Testfahrt vor, ist es einen Fahrer auch kaum möglich, Unterschiede zwischen einem normalen 911er und einem mit Allrad herauszufahren. Der Allrader liegt vielleicht ein wenig satter auf der Straße und lässt sich aus einer engen Kurve heraus noch leichter beschleunigen.

Ein Blick auf die Zahlen macht den Allrad-Effekt deutlicher: über alle Viere angetrieben stürmt das 4S Coupé in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und damit 0,3 Sekunden schneller als die Normalvariante. Das Mehrgewicht des Allradantriebs macht sich dagegen negativ bei der Höchstgeschwindigkeit bemerkbar. Hier sind nur noch 285 statt 289 km/h drin.

Dabei muss man es aber nicht bewenden lassen

Die seitenlange Aufpreisliste des Porsche Carrera hält neben vielen Dingen auch eine Leistungssteigerung für die S-Version bereit. Hier lassen sich für 13.804 Euro weitere 30 PS rauskitzeln. Getreu dem Motto: Wer mit allen vier Rädern im Leben steht, muss daher noch lange kein Vernunftsmensch sein.

Neu mit der Einführung der Allrad-Modelle ist für alle 911er ein Assistenzsystem. So gibt es für die Fahrzeuge mit PDK-Getriebe nun neben der Abstands- und Geschwindigkeitsregelung Adaptive Cruise Control (ACC) auch das sogenannte Porsche Active Safe (PAS). Hierbei überwacht eine Radarkamera den Vorderbereich des Fahrzeugs und warnt den Fahrer, falls [foto id=“440323″ size=“small“ position=“left“]ein Crash droht. Reagiert dieser mit einer zu leichten Bremsung verstärkt das System den Bremsdruck bis hin zu einer Vollbremsung. Kostenpunkt: 2.320 Euro.

Fazit

Für Porsche ist die Erweiterung der 911-Baureihe um das Allradsystem von großer Bedeutung. Seit es bei den Zuffenhausenern Allrad in Serie gibt, also seit 1989, waren 214.000 Autos oder 41 Prozent der Gesamtproduktion mit dem Allradantrieb ausgerüstet. „Die Menschen wollen immer nur das Beste“, sagte einmal Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. In Zeiten der Krise wird heute kaum ein Vorstand diese Worte wiederholen. Nichtsdestoweniger haben sie von ihrer Gültigkeit nichts verloren. Denn wenn auch die meisten Menschen die Vorteile des Allradantriebs kaum je erfahren werden, alle vier Räder angetrieben zu wissen, wird man sich auch weiterhin etwas kosten lassen.

Datenblatt: Porsche 911 Carrera 4

2+2-sitziger Sportwagen
Länge: 4,49 Meter
Breite: 1,85 Meter
Höhe: 1,30 Meter
Radstand: 2,45 Meter
Kofferraumvolumen: 125 Liter (vorn) + 160 Liter (hinten)

Carrera 4 Coupé

3,4-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, 257 kW/350 PS
max. Drehmoment: 390 Nm bei 5.600 U/min
Vmax: 285 (283) km/h
0-100 km/h: 4,9 (4,7) s
Durchschnittsverbrauch: 9,3 (8,6) Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 219 (203) g/km
Preis: ab 97.557 Euro

Carrera 4 Cabriolet
(abweichende Werte zu Carrera 4 Coupé)

Vmax: 282 (280) km/h
0-100 km/h: 5,1 (4,9) s
Durchschnittsverbrauch: 9,5 (8,7) Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 224 (205) g/km
Preis: ab 110.290 Euro

Carrera 4S Coupé

3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, 294 kW/400 PS
max. Drehmoment: 440 Nm bei 5.600 U/min
Vmax: 299 (297) km/h
0-100 km/h: 4,5 (4,3) s
Durchschnittsverbrauch: 9,9 (9,1) Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 234 (215) g/km
Preis: ab 112.313 Euro

Carrera 4S Cabriolet
(abweichende Werte zu Carrera 4S Coupé)

Vmax: 296 (294) km/h
0-100 km/h: 4,7 (4,5) s
Durchschnittsverbrauch: 10,0 (9,2) Liter
CO2-Ausstoß: 236 (217) g/km
Preis:  ab 125.046 Euro

Kurzcharakteristik

Alternative zu: einem 911er ohne Allrad
Passt zu: Menschen, die gerne auf den eigenen vier Füßen stehen
Sieht gut aus: mit dem verbreiterten Heck und dem durchgehenden Leuchtenband

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