Quadratisch, praktisch, freundlich: der Renault Kangoo

Irgendwie sieht er aus wie….“Herbie“…. dieses Auto aus dem Walt-Disney-Film, der sprechen kann und immer so gut drauf ist. Das war tatsächlich mein erster Gedanke, als ich den Renault Kangoo zu einer kleinen Probefahrt abhole. Denn nähert man sich dem Wagen von vorne, hat man tatsächlich das Gefühl, als lächele einen der Kangoo freundlich an und sagt „Komm, spiel mit mir!“ Fast wie ein Spielzeugauto sieht er aus mit seinen großen Knopfaugen, der Renault-Nase und der leicht abgerundeten Kastenform, die zwar überhaut nicht schnittig oder modern ist, aber den Kangoo irgendwie sympathisch macht.

Das Interieur…

… ist, wie das Äußere des Kangoos, so ganz und gar nicht edel. Fast kann man nicht glauben, dass es sich bei dem Auto um ein französisches Modell handelt, legen die Franzosen doch sonst sehr viel Wert auf Mode und Stil. Aber der Kangoo ist wahrlich nicht très chic, sondern eher très verspielt. Der Bezug der Autositze ist verziert mit großen Kringeln, die auf Wunsch auch durch Rechtecke oder Blumenranken ausgetauscht werden können. Aber ein bisschen Dekoration ist sicher auch nicht verkehrt, denn sonst herrscht im Renault Kangoo eher gähnende Leere. Kein Multifunktionslenkrad, DVD-Player oder sonstige nette Extras. Dafür ist der Kangoo ausbaufähig. So kann der Wagen z.B. mit einer Bluetooth-Schnittstelle mit Freisprechfunktion ausgestattet werden, die den Zugriff auf sämtliche Daten des Handys ermöglicht und diese auf dem Radiodisplay sichtbar macht. Eine Funktion, die typisch Kangoo, ganz schön nützlich ist.

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Der Renault Kangoo ist..ein Chamäleon!

Die praktische Familienkutsche ist wandelbar wie ein Chamäleon. So lässt sich der Kangoo leicht zum Zweisitzer umbauen und den Platz erheblich vergrößern. Mit 660 Litern Gepäck kann der Wagen beladen werden, wenn vier Leute mitfahren sollen. Klappt man die Rükbank um, kann man das Volumen allerdings auf 2.688 Liter erweitern. Nicht schlecht, aber auch nicht so gut wie andere vergleichbare Fahrzeuge. Der VW Caddy beispielsweise schluckt rund 150 Liter mehr und hat dem Renault Kangoo damit in punkto Platz einiges voraus.

Verpackungskünstler

Was der Kangoo wirklich gut kann, ist verstecken und verstauen. Neben dem großen Handschuhfach und den üblichen Staufächern in den Türen, bietet der Wagen noch mehr Verstecke, die mich durchaus begeistern können. So gibt es im Kangoo ein Fach im Dachhimmel über den Vordersitzen, das immerhin 13 Liter verstecken kann. Wer ein bisschen draufzahlt und den Renault in der „Expression“-Ausstattung kauft, bekommt weitere Staufächer über den Rücksitzen, die ein wenig an Flugzeug-Handgepäckfächer erinnern. Und wem das immer noch nicht genug ist, dem sei gesagt: Es geht noch mehr! Der Kangoo kann zusätzlich ausgestattet werden mit zwei abschließbaren Ablagefächern im Fußboden. Damit wird der Wagen zum perfekten Familien- und Reiseauto. Die Kleinen können im Fußboden ihr Spielzeug verstecken und Mama überm Vordersitz ihre Frauenzeitschriften und Rätselhafte. So bleibt Ordnung im Renault, auch wenn die Reise noch so stressig ist.

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Auf der Autobahn wirds…LAUT!

Der Kangoo ist ein Nutzfahrzeug. Das muss man sich schon bewusst machen, bevor man damit auf die Autobahn fährt. Sonst macht sich bald Enttäuschung breit. Erstens ist der Renault nicht gerade besonders schnell. Mehr als 150 km/h mag er nicht. Und selbst die sollte man nicht auf Dauer ausfahren. Und zweitens ist er ganz schön laut. Wie ein Rennauto röhrt der sonst so zahme Kangoo ab 120 km/h auf und lässt mich das Radio auf nahezu höchste Lautstärke aufdrehen. Aber selbst mit ordentlich Bass auf den Lautsprechern, kann ich den Motor immer noch ziemlich gut hören, weshalb ich mich dazu entscheide, die Autobahn so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Da ist mir die Gefahr einen Tinnitus zu bekommen, etwas zu groß.

In der Natur

Im Grünen macht sich der Kangoo dafür viel besser. Ebenso wie der Caddy, sein Zwillingsbruder aus dem Hause VW, liegt der Kangoo sauber in der Spur und lässt sich auch von noch so scharfen Kurven nicht dazu verleiten, auszubrechen. Es gibt also keinen Grund, das Nutzfahrzeug aus dem Hause Renault nicht mit auf einen kleinen Familienurlaub aufs Land mitzunehmen. Das einzige, das mich nach einiger Zeit nervt, ist die etwas schwerfällige Kupplung. Ansonsten fühle ich mich auf der Landstraße mit dem Wagen aber sehr sicher und freue mich vor allem über die Sicht. Der Kangoo bietet nämlich dank hoher Sitze einen guten Überblick.

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Ist es denn ein teurer Spaß?

Diese Frage kann ganz getrost mit „Nein!“ beantwortet werden. Denn den Renault Kangoo gibt es als „Super“ ab 14.350 Euro. Damit ist das Nutzfahrzeug von Renault gut 2.000 Euro günstiger als die vergleichbare Ausstattungsversion des VW Caddys. Und was den Verbrauch betrifft, kann der Kangoo auch punkten. Rund 6 Liter „schluckt“ der Wagen auf 100 km/h. Da hat man nach einer langen Reise schon ein paar Euro gespart, die man dann getrost für ein gemeinsames Essen mit der Familie ausgeben kann. Da kommt Freude auf!

Fazit

Alles in allem hat sich der Renault Kangoo auf der Probefahrt ziemlich gut geschlagen. Obwohl er um einiges günstiger ist als der vergleichbare VW Caddy, bietet er doch guten Fahrkomfort und ist außerdem ein Auto für Sparfüchse, die nicht oft tanken wollen (Und wer will das schon bei den Spritpreisen?). Lediglich für Fahrer, die häufig auf der Autobahn unterwegs sind, ist der Kangoo nicht das perfekte Auto. Dazu ist er einfach zu laut. Sieht man aber über diesen kleinen Mangel hinweg, ist das Nutzfahrzeug durchaus empfehlenswert. Schon allein aufgrund des stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnisses. Und wenn einen der Kangoo dann noch mit einem verschmitzten Lächeln à la „Herbie“ begrüßt, kann man gar nicht anders, als ihn ganz doll lieb haben.

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