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Eine ellenlange Liste kryptischer Freigaben und eine unüberschaubare Produktvielfalt: Autofahrer, die selbst Motorenöl beispielsweise zum Nachfüllen kaufen wollen, greifen zu oft nach ungeeigneten Produkten. Die durchschnittliche Dauer-Laufleistung für einen Motor der aktuellen Generation liegt bei rund 350 000 Kilometern. Mit dem Einsatz ungeeigneter Schmierstoffe sinkt sie um mehr als 40 Prozent auf rund 200 000 Kilometer. Wissen um das richtige Öl ist daher wichtig.
Viele orientierten sich im ersten Schritt an der Viskositätsklasse und würden dann nach dem Motto „viel hilft viel“ verfahren. Sie greifen zum Motorenöl mit der längsten Freigabeliste auf der Verpackung. Dabei sei die Länge der Liste häufig sogar ein Indiz dafür, dass der Schmierstoff gerade nicht optimal zum jeweiligen Motor passt. Viele Öl-Anbieter druckten veraltete Freigaben des europäischen Automobilherstellerverbands ACEA oder der Hersteller selbst ab und sprächen so genannte Eigenempfehlungen aus.
Oft vertreten sei – so die Experten von Castrrol – der Hinweis, dass das Motorenöl für alle „gängigen Otto- und Dieselmotoren“ geeignet sei. „Dabei gibt es für jeden Motor jeweils eine aktuell gültige Industrienorm oder Freigabe des Autoherstellers“, erklärt Thomas Griebel vom technischen Castrol-Kundendienst und ergänzt: „Autofahrer, die veraltete und nicht anordnungsgerechte Motorenöle verwenden, verlieren im Schadenfall ihre Garantie- und Gewährleistungsansprüche an Autohersteller und -händler.“ Dabei würde es immer wichtiger, das exakt passende Öl auszuwählen. Die Entwicklung in der Motorentechnik mache die Aggregate immer leistungsfähiger und sparsamer, gleichzeitig aber auch empfindlicher.
Vor zehn Jahren reagierten nur wenige Motoren anfällig auf nicht 100-prozentig passende Motorenöle. Bedingt durch den hohen Anteil von Dieselpartikelfiltern bei den Selbstzündern sei die Situation heute dramatischer, sagt Castrol. Hier vertragen inzwischen die Motoren bzw. Abgas-Nachbehandlungssysteme das Einfüllen falscher Schmierstoffe nicht mehr. Neben einer vorzeitigen Verstopfung des teuren Dieselpartikelfilters, der dann ersetzt werden müsse, erhöhe sich außerdem der Verschleiß an Kolbenringen, Turbolader und anderen relevanten Bauteilen. Der technische Kundendienst von Castrol beobachtet erhebliche Auswirkungen für die Dauerhaltbarkeit der Triebwerke. „Die Mehrkosten, die sich beim Kauf eines hochwertigen Öls ergeben, amortisieren sich durch den verzögerten Austausch von Verschleißteilen und die längere Laufleistung auf jeden Fall“, sagt Griebel. Obendrein würden moderne Schmierstoffe auch den Kraftstoffverbrauch senken und so ebenfalls den Geldbeutel entlasten. Informationen zur jeweils aktuellen Norm und zum passenden Öl für jedes Fahrzeug halten die Autohersteller und Fachwerkstätten bereit. Alternativ dazu bietet beispielsweise Castrol im Internet einen Ölwegweiser an. Anhand der Angaben zu Fahrzeug, Baujahr und Motorisierung ermittelt der Schmierindex unter www.castrol.de das optimal geeignete und vom Hersteller freigegebene Motorenöl.
geschrieben von auto.de/(ampnet/deg) veröffentlicht am 20.03.2013 aktualisiert am 20.03.2013
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