Umweltplakette

Ratgeber: Gültigkeit der Umweltplakette – Verblasst ist gleich ungültig

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Verteilung von Umweltzonen in Deutschland nach einer Karte des Umweltbundesamtes Bilder

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Seit sechs Jahren klebt sie in der Windschutzscheibe von immer mehr Autos: die Umweltplakette Bilder

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Seit sechs Jahren klebt sie in der Windschutzscheibe von immer mehr Autos: die Umweltplakette. Ohne ein Exemplar in der Farbe Grün darf man in knapp 80 deutsche Städte nicht mehr einfahren. Innerhalb von sechs Jahren hat die Sonne aber mancher Umweltplakette arg zugesetzt, oft ist die Schrift verblasst, so dass man das Kennzeichen nicht mehr eindeutig entziffern kann. In diesem Fall sollte sie schnellstmöglich ausgetauscht werden. Denn eine nicht leserliche Plakette ist eine ungültige Plakette.

Wird man erwischt, kostet das: Seit Mai werden nach dem neuen Bußgeldkatalog 80 Euro fällig. Zuvor waren es noch 40 Euro, plus einen Punkt. Letzterer fällt nach der neuen Verordnung weg, da es sich bei der Einfahrt in die Umweltzone nicht um einen sicherheitsrelevanten Verstoß handelt.

Eigentlich sollte das Notieren des Kennzeichens auf der Plakette mit einem lichtechten Stift geschehen, der nicht verblasst. Oft genug beschreiben die zuständigen Stellen die Aufkleber aber mit einem anderen Stift. Rausreden hilft in diesem Fall nicht: „Der Fahrzeugführer ist für die Gültigkeit der Plakette verantwortlich“, so Jost Kärger, Rechtsexperte des ADAC, er müsse dafür sorgen, dass das Kennzeichen zu entziffern sei, denn: „Nur eine lesbare Plakette ist eine gültige Plakette.“ Ein Widerspruch gegen ein derartiges Knöllchen lohnt sich nach Meinung des ADAC-Experten deshalb nicht.

Genauso geahndet wie die verblasste Schrift auf der Plakette wird übrigens, wenn das Dokument noch das Kennzeichen des Vorbesitzers trägt. Meldet man das Fahrzeug um, sollte man bei der Straßenverkehrsbehörde gleich eine Umweltplakette besorgen und sie schleunigst anbringen. Denn selbst das Parken mit ungültiger Plakette in der Umweltzone erfüllt den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit.

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2008 wurde die Pflicht zur Plakette in den ersten Städten eingeführt. Hintergrund war und ist, dass seit 2005 europaweit Grenzwerte für die Feinstaubbelastung gelten. Da der Kfz-Verkehr zur Belastung der Luft mit Feinstaub in Innenstädten besonders stark beiträgt, haben seither zahlreiche deutsche Städte Umweltzonen mit dem Ziel eingerichtet, die Luftqualität in diesen Zonen zu verbessern.

Die grüne Plakette erhalten Kraftfahrzeuge mit der geringsten Partikel- bzw. Schadstoffemission. Nach Angaben der Sachverständigen-Organisation Dekra sind das beispielsweise Kraftfahrzeuge mit modernster Dieseltechnik sowie nahezu alle Kraftfahrzeuge mit Ottomotor, die über einen geregelten Katalysator verfügen. Die Einstufung erfolgt zunächst nach den Emissionsschlüsselnummern in den Fahrzeugpapieren. In vielen Fällen kann eine Nachrüstung von Filtern bei Dieselfahrzeugen zu einer besseren Einstufung führen.

Laut Umweltbundesamt sind es derzeit deutschlandweit rund 80 Städte, in denen es Umweltzonen gibt. In die meisten davon darf man nur mit einer grünen Plakette einfahren. Gerade erst zum 1. Juli haben diverse Städte in Nordrhein-Westfalen – darunter das komplette Ruhrgebiet – die schärfste Stufe („grün“) verhängt. Ohne grüne Plakette darf man von Duisburg bis nach Dortmund nicht mehr einfahren. Die größte Stadt ohne Umweltzone ist Hamburg. Keine Umweltzonen gibt es außerdem in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und dem Saarland.

Immer wieder wird natürlich auch gegen die Plakettenpflicht verstoßen: Seit 2009 bewegt sich die Gesamtzahl der gemeldeten Umweltzonenverstöße pro Jahr mit aufsteigender Tendenz im mittleren fünfstelligen Bereich, so das Kraftfahrtbundesamt (KBA). Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen: Kommunen in NRW melden die meisten Verstöße gegen die Plakettenpflicht in Umweltzonen: Die Statistik des KBA weist 82.798 Missachtungen in Nordrhein-Westfalen aus. Kein Bundesland meldete in den zurückliegenden sechs Jahren mehr. Das hat aber statistische Gründe: NRW ist das Bundesland mit den meisten Umweltzonen. Hierzu gehört auch die größte zusammenhängende Zone, das Ruhrgebiet.

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