Regelungen in der Sportschifffahrt sollen vereinfacht werden

Bereits während der Wassersportmesse boot in Düsseldorf (noch bis 29. Januar 2012) warten Bootsbauer, Verbände und Vertreter der Sportschifffahrt auf ein Signal der Politik: So sollen Boote bis 15 PS ohne Führerschein gefahren und der Fragenkatalog für den Erwerb des Bootsführerscheins von derzeit über 800 auf etwa 500 reduziert werden. Ein entsprechender Antrag wurde von der Bundestagsfraktion angenommen.

Wie der Bundesverband Wassersportwirtschaft e. V. heute mitteilt, wurde gestern (26. Januar 2012) ein Antrag zur Liberalisierung der Sportschifffahrt als Drucksache 17/7937 von der Regierungsfraktion gegen die Stimmen der Opposition verabschiedet. Mit einer Entscheidung könne noch in dieser Legislaturperiode gerechnet werden.

Motorleistung

Bislang lag die Obergrenze beim führerscheinfreien Fahren eines Motorbootes bei fünf PS. Mit der Erhöhung auf 15 PS sieht der Verband keine Gefährdung der Sicherheit auf deutschen Gewässern. Vielmehr werde so ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Wassersportnationen beseitigt.

Demografie

Zudem müsse gegengesteuert werden, da der demografische Wandel nun auch die Sportschifffahrt erreiche. Denn ältere Bootseigener werden in den kommenden Jahren ihre Fahrzeuge aufgeben, Jüngere jedoch würden nicht nachrücken. Dies sei ein großes Problem für alle Beteiligten.

Charterschein

Als letzten Punkt geht es um die Charterscheinregelung. Auch sie soll vereinfacht werden. Auf bestimmten Binnengewässern könnten dann Hausboote ohne Führerschein im Urlaub gefahren werden. Die Regelung solle geprüft und auf geeignete Ostseereviere ausgedehnt werden. Mit der Liberalisierung würden sich Ausbildungsorganisationen mit der Einführung von Qualitätsstandards in der Ausbildung bis 2016 beschäftigen.