Scholl und Fuchs erhalten Werner-von-Siemens-Ring

Für ihre beeindruckende Lebensleistung erhalten Prof. Dott. Ing. h. c. Manfred Fuchs, der Chef des deutschen Raumfahrtunternehmens OHB AG, und Prof. Dr.-Ing. Hermann Scholl, der langjährige Chef der Robert Bosch GmbH, am Donnerstag, 13. Dezember 22012, den Werner-von-Siemens-Ring. Die Preisverleihung findet von 14:30 Uhr an in den Räumen der Robert Bosch Stiftung, Repräsentanz Berlin, statt.

Ohne diese beiden Männer sähe unsere heutige Technikwelt anders aus: Der eine ist einer der wichtigsten deutschen Raumfahrt-Pioniere, der andere war Wegbereiter für ABS und ESP. Der Werner-von-Siemens-Ring gilt als einer der wichtigsten deutschen Preise im Bereich Technik und Ingenieurwissenschaften. Die gleichnamige Stiftung vergibt die Auszeichnung alle drei Jahre an Personen, die durch ihre Leistung die technischen Wissenschaften gefördert haben. Erhalten haben den Ring in der Vergangenheit beispielsweise Konrad Zuse, der Erfinder des Computers, Carl von Linde, der Erfinder der Luftverflüssigung, sowie der Raumfahrtpionier Wernher von Braun. Und in der Raumfahrt ist auch einer der beiden diesjährigen Preisträger zuhause:

Manfred Fuchs schuf „Rubin“, „Safir“ und „Falke“. Hinter den Namen verbergen sich zwei Kleinsatelliten und ein Raumgleiter, die Fuchs mit seiner Firma OHB, einem deutschen Raumfahrtunternehmen, entwickelte. Sie dienten der Erdbeobachtung, für Kommunikationsexperimente sowie als Aerodynamik-Modell für den späteren Versuchsträger Hermes machten seine Firma groß. Sie wuchs von zwei Dutzend auf heute über 2400 Mitarbeiter, mit Standorten in Bremen, München, Augsburg und im europäischen Umland. Legendär wurde das Statex-Experiment, bei dem Fuchs 1999 in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim 160 Kaulquappen des südafrikanischen Krallenfrosches für zehn Tage in den Weltraum fliegen ließ, wo sie Grundlagenexperimenten zur frühen Hirn- und [foto id=“446173″ size=“small“ position=“right“]Ohrentwicklung dienten. Aktuell produziert die Firma OHB 22 Satelliten des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo und ist auch am zweiten großen europäischen Satellitenforschungsprogramm, der dritten Generation eines europäischen Wettersatellitensystems, beteiligt.

Hermann Scholl brachte den Autos gewissermaßen das Denken bei. Bereits Anfang der 1960er Jahre erkannte der promovierte Elektroingenieur, schon damals Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH, dass der Einsatz von Elektronik nicht nur in der Computer- und Kommunikationstechnologie, sondern auch in Automobilen sinnvoll ist. Er war an der Entwicklung der elektronisch gesteuerten Benzineinspritzung Jetronic maßgeblich beteiligt. Schon 1978 brachte das Unternehmen unter seiner Verantwortung das weltweit erste zuverlässige und in Großserie produzierte ABS für Personenwagen auf den Markt, ein Jahr später das weltweit erste mikroprozessorgesteuerte System zur Benzineinspritzung und Zündung, die Motronic. Nach zehn Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung übernahm er im Jahr 2003 den Vorsitz des Aufsichtsrates der Robert Bosch GmbH. Im Juni 2012 schied er aus dem Unternehmen aus und ist seither Ehrenvorsitzender der Bosch-Gruppe.

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