Hydraulic Auxiliary Drive

Schwere Mercedes-Lkw: Im Bedarfsfall mehr Traktion

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der 450 PS starke Arocs mit der Hinterachse zu scharren. Noch vor dem Stillstand hilft der aktivierte HAD-Antrieb weiter: Mit Schlupf an beiden Achsen und hochdrehenden Hydromotoren zieht sich der Sattelzug nach oben. An der nächsten Spitzkehre wäre die Zugmaschine mit ihrem Latein schon wieder am Ende. Hier hilft keine Differenzialsperre, aber die Hydromotoren ziehen die Fuhre trotz schlüpfrigem Untergrund um die Ecke. War das schon alles? Jetzt wollen wir es genau wissen. Ein tiefes Kiesbett bietet ideale Verhältnisse für den nächsten Versuch. Gleich geht es nicht mehr weiter, mit konventionellem Antrieb kommt der Arocs-Zug jedenfalls nicht mehr vom Fleck. Mit gesperrtem Hinterachsdifferenzial plus HAD kann sich der Sattelzugfahrer aus dieser Situation frei fahren, und zwar ganz simpel. „Immer auf dem Gas bleiben“, rät der Instruktor, jetzt helfen ein paar Drehzahlen mehr, die für mehr Druck an den Hydromotoren sorgen. Der schwere Arocs-Sattelzug wühlt sich frei, ohne die Kupplung zu malträtieren. Bei 25 km/h schaltet sich das hydraulische System selbsttätig ab, bleibt aber immer in Reserve. Falls es bei abfallenden Geschwindigkeiten im Gelände nochmal gebraucht wird, schaltet es bei 15 km/h wieder zu.

Zu einem Preis von 18.500 Euro ist der HAD-Antrieb natürlich kein Schnäppchen. Aber wer ihn braucht, wird ihn schätzen. Auf der Habenseite steht mehr Flexibilität im Einsatz. Der Verzicht auf konventionelle Allradantriebe bringt bis zu 700 Kilogramm Nutzlastgewinn. Davon profitieren beispielsweise Schüttgutfahrer, die Bauschutt auf Deponien abkippen, aber mit leerem Ladungsträger auf lockerem Untergrund nicht mehr weiter kämen. Oder Holztransporter, die mit der Traktionshilfe auf Knopfdruck weiter kommen; ebenso Lastkraftwagen, die in schneereichen Gegenden liefern. Natürlich arbeiten die hydraulischen 110 Zusatzpferde nicht umsonst, der Hersteller veranschlagt dafür rund 1,5 Prozent Mehrverbrauch. Die Alternative wäre Stillstand, der Zeit kostet. Und die ist heute auch nicht billig.

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