Kawasaki Ninja

Test Kawasaki Ninja H2 und H2R: Die Super Ninja

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Gleich zwei Ausgleichswellen bescheren dem Triebwerk einen Kawa-untypisch weichen Motorlauf bei einer gefühlt mit der Drehzahl ansteigenden Leistungsentwicklung. Zur Anpassung der Motor-Charakteristik steht neben dem Normal- nur ein Regenmodus zur Verfügung, der die Höchstleistung des Motors um die Hälfte kappt und Gasgriff-Befehle deutlich zurückhaltender umsetzt. Im Standardtrimm spricht der Motor dagegen über Gebühr hart an, was das Gasanlegen in Schräglage mit einem gewissen Spannungsmoment versieht und oft zum Abweichen von der gewählten Linie führt. Das haben die Kawa-Ingenieure ganz bewusst so gestaltet, um dem Fahrerlebnis "mehr Würze" zu geben - etwas weniger hätte es auch getan.
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Die Traktion

Tadellos funktioniert die Traktionskontrolle, die am Kurvenausgang überschüssiges Drehmoment eliminiert. Je nach Ambition können H2-Fahrer aus drei Betriebsarten – Rennstrecke, Straße, rutschiges Geläuf – auswählen, die einen zunehmend stärkeren Eingriff bewirken und jeweils drei Ansprech-Empfindlichkeiten zur Wahl stellen, um das Ausmaß des Eingriffs zu programmieren. Insgesamt gibt es also neun Einstellmöglichkeiten. Für den Rennstreckenbetrieb ist die Reduzierung des recht starken Motorbremsmoments sinnvoll, was sich ebenfalls elektronisch anwählen lässt.

Keine Schweißausbrüche unter dem Helm

Damit rast die Kawa geschmeidig über den makellosen Wüsten-Asphalt und biegt neutral und erstaunlich leichtfüßig in die Ecken. Diese Agilität hätte man der 238-Kilo-Wuchtbrumme am wenigsten zugetraut, die ausgeprägte Stabilität beim Geradeauslauf auf der Start-Zielgeraden bei Tempo 280 km/h schon. Dabei bietet der Solositz dem nach hinten gerutschten Fahrer-Po seitliche Führungspolster, was der Stabilität ebenfalls zuträglich ist. Dass solche Geschwindigkeiten keine Schweißausbrüche unter dem Helm hervorrufen, liegt an den ausgezeichneten Bremsen der Marke Brembo und den ausgeklügelten aerodynamischen Details, die auch in Extremsituationen besten Fahrbahnkontakt fördern. Die Vierkolben-Festsattelzangen mit Radialpumpe lassen sich glasklar dosieren und agieren bei Bedarf brachial effektiv, ohne dass das implantierte ABS zu früh die sportliche Verzögerung stört.
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Instrumentierung und Preis

Den hohen Anspruch erfüllt neben der ausgeprägten Detailliebe und der außergewöhnlich guten Verarbeitung auch der Blick auf die eigenständige Hightech-Instrumentierung im Kampfjet-Stil: Der analoge Drehzahlmesser ist dunkel, nur der von der Nadel zurückgelegte Bereich wird illuminiert und die LCD-Anzeige beherbergt einen sogenannten „Boost Indicator“, der den steigenden Ladedruck visualisiert. Dieses besondere Erlebnis wird jedoch nicht allzu vielen Motorradfreunden vergönnt sein – Kawa bringt zunächst lediglich 50 Ninja H2 zum Stückpreis von 25.000 Euro und fünf Exemplare der 50.000 Euro teuren Ninja H2R-Modelle nach Deutschland.

Technische Daten Kawasaki Ninja H2

Motor flüssigkeitsgekühlter Reihen-Vierzylinder-Viertakt-Motor mit Kompressoraufladung, vier Ventile je Zylinder, dohc
Hubraum: 998 ccm
Bohrung x Hub 76,0 x 55,0 mm
max. Leistung: 147 kW/200 PS bei 11.000/min
max. Drehmoment: 133 Nm bei 10.500/min
Aufbau:  Gitterrohr-Stahlrahmen, Upside-Down-Teleskopgabel, Leichtmetall-Zweiarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein
Bremsen: zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS
Reifen vorn: 120/70 ZR 17
Reifen hinten: 200/55 ZR 17,
Sitzhöhe: 825 mm,
Tankinhalt: 17,0 Liter
Leergewicht: 238 kg
Höchstgeschwindigkeit: 299 km/h
Preis: 25.000 Euro

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