Mini

Test: Mini Cooper Clubman – Klein und doch ganz groß

Der Mini Clubman kann auf eine ähnlich lange Geschichte zurückblicken wie der 1959 vorgestellte konventionelle Mini. Der kurze Kombi kam 1960 als Traveller auf den Markt. Mittlerweile gehören die Engländer zu BMW und seit der Neuauflage 2001 hat sich einiges getan. Doch auch die neue Retro-Version steht ganz in der Tradition des britischen Stadtflitzers, der auch heute noch in England gebaut wird. Jetzt gibt es ein umfassendes Facelift und somit Gelegenheit, sich mal wieder ausführlich mit dem Clubman zu beschäftigen.

Leistungspalette der Mini-Familie

Von den sechs unterschiedlichen Antrieben schien uns der Cooper für einen Alltagstest ideal. Zusammen mit den anderen drei Benzinern und den beiden neuen Selbstzündern bietet die Mini-Familie eine Leistungspalette, die von 55 kW/75 PS bis zu 135 kW/184 PS im Mini Cooper S reicht und als [foto id=“320157″ size=“small“ position=“right“]Topvariante die John Cooper Works-Motorisierung mit 155 kW/211 PS für die leistungshungrige Kundschaft bereithält. Der 1,6-Liter-Vierzylinder im Cooper leistet 90 kW/122 PS und beschleunigt den Engländer in unter zehn Sekunden auf 100 km/h. Die Endgeschwindigkeit wird rüttel- und schüttelfrei bei etwas über der 200-km/h-Marke erreicht – für einen Stadtwagen mehr als ausreichende Werte. Dort fühlt sich der Clubman auch am wohlsten. Kurze Ampelspurts gewinnt man ebenso schnell wie ein paar neidische Blicke vornehmlich jüngerer Autofahrer. Dank Stopp-Start-System bleibt der tatsächliche Verbrauch noch moderat. Zwar verfehlten wir den EU-Durchschnittsverbrauch von 5,5  Liter auf 100 Kilometer insgesamt um satte 3,2 Liter. Dafür genehmigte sich der Mini in der City statt angegebener 7 Liter bei uns nur einen knappen Liter mehr. Ein etwas hoher Wert für einen Kleinwagen.

Einparken zur Freude

Bei einer Länge von unter 4 Metern wird auch ohne Parksensoren das Einparken zur Freude. Der Rundumblick ist gut und dank der leichtgängigen Servolenkung und dem griffigen Lenkrad wird auch die kleinste Lücke geentert. Praktisch, dass die kurzen Türen das  Ein- und Aussteigen erleichtern. Vor allem die an der rechten Seite angeschlagene hintere Seitentür will man nach ein [foto id=“320159″ size=“small“ position=“left“][foto id=“320161″ size=“small“ position=“left“]paar Tagen nicht mehr missen. Taschen und Einkäufe fliegen fast wie von selbst auf die Fondsitze, ohne dass dabei die Vorderlehnen umgeklappt werden müssten. Selbst ein Kleinkind wird im Kindersitz ohne große Verrenkung angeschnallt – das geht im konventionellen Mini weniger gut bis gar nicht.

Gut investiert

Auch wenn die 1.650 Euro Aufpreis zum Dreitürer happig wirken, sind sie gut investiert. Denn neben dem leichten Einstieg erhält der Mini-Fahrer einen zusätzlichen Sitzplatz und ein größeres Kofferraumvolumen. Der Kombi fasst zwischen 260 und 930 Liter und damit zwar immer noch keinen Ikea-Volleinkauf, aber dafür deutlich mehr als die mickrigen 160 bis 680 Liter beim Dreitürer. Auch der um 8 Zentimeter verlängerte Radstand und die 24 Zentimeter längere Karosserie machen sich positiv bemerkbar – besonders auf der Autobahn. Der Clubman ist spurtreuer und zappelt weniger nervös als sein kleiner Bruder. Dabei verliert er sein Go-Kart-Feeling keineswegs. Ist der Laderaum leer und sind alle Personen angeschnallt, schlägt der Clubman so zackig Kurven, wie ein Hase auf der Flucht seine Haken. Dennoch hat man auch bei forcierter Gangart nicht das Gefühl, das Auto und sich selbst zu überfordern. Dafür steigert sich der Spaßfaktor bei jeder weiteren Fahrt.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Einfach ein Gute-Laune-Auto; Datenblatt & Preis; Kurzcharakteristik

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Einfach ein Gute-Laune-Auto

Äußerlich begeistert der Neue auch nach zwei Wochen Testbetrieb. Mit seinen großen Scheinwerfer-Augen ist der Mini einfach ein Gute-Laune-Auto. Die geänderte Frontpartie mit den neuen Stoßfängern und ausgeprägten [foto id=“320252″ size=“small“ position=“right“]Nebelleuchten sowie die neuen Kühllufteinlässe fallen nur Kennern auf. Am Heck ist die neue Generation dagegen an serienmäßigen Rückleuchten mit LED-Technik zu erkennen. Im Innenraum dominiert nun schwarzer Kunststoff, wo frührer viel Chrom steckte. Das wirkt aber keinesfalls düster, sondern eher edel und robust. Überhaupt hat die Verarbeitung im Vergleich zur ersten Generation deutlich zugelegt. Die Sitze sind auch für längere Strecken bequem und bieten für eine flotte Kurvenfahrt ausreichend Seitenhalt. Für den stolzen Preis von 21.200 Euro darf man das allerdings auch verlangen. Zumal die Aufpreisliste von Mini/BMW traditionell lang ist. Und Traditionen werden eben in jeder Beziehung gerne gepflegt.

Datenblatt: Mini Cooper Clubman – Viertüriger Kleinwagen, vier Sitzplätze
 
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3,93 Meter/1,68 Meter/1,42 Meter/2,54 Meter
   
Motor: 1,6-Liter-Benziner, 90 kW/122 PS
max. Drehmoment: 160 Nm bei 4.250/min
0-100 km/h: in 9,8 sek.
Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
Verbrauch: 5,5 l/100 km
CO2-Ausstoß: 129 g/km
   
Preis: ab 21.100 Euro

 

Kurzcharakteristik: Mini Cooper Clubman
  
Alternative zu: zum Clubman gibt es keine Alternativen, zum konventionellen Mini höchstens den neuen Audi A1 oder den Fiat 500
Sieht gut aus: die Stadt ist sein Revier
Passt: zu jungen, urbanen, dynamischen Besserverdienern oder jungen Muttis mit Kind

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