Land Rover

Test: Range Rover Evoque – Das etwas andere SUV

Jetzt mal unter uns: Anders als offensichtlich viele andere Autofahrer bin ich persönlich kein großer SUV-Fan. Die vermeintlichen Vorteile dieser Bauart – gute Übersicht, Allradantrieb, Platzangebot – halten einer genaueren Betrachtung kaum Stand: Je mehr SUV auf unseren Straßen fahren, desto weniger gut fällt dann auch die Übersicht aus, Allradantrieb haben viele SUV vor allem in der Kompaktklasse sowieso nicht mehr und beim Stauraum bieten Kombis oft intelligentere Lösungen – und sind häufig auch mit Allradantrieb zu haben. Zudem sind SUV teurer als andere Fahrzeuge der gleichen Klasse und verbrauchen meist auch mehr Sprit. Schwer wiegt meiner Meinung nach zudem der vor allem in der Stadt doch etwas albern wirkende „Abenteuer-Appeal“ der Kisten.

Über den Haufen gefahren

Der Range Rover Evoque hat meine Vorurteile jedoch zumindest partiell über den Haufen gefahren. Natürlich ist auch er (zu) groß und (zu) schwer, vor allem aber teuer und durstig – aber: was für ein Design hat Range Rover da hingezaubert. Der Evoque ist das erste SUV, das gar nicht erst einen Pseudo-Anspruch auf Gelände-, Wald- und Furtgängigkeit erhebt, sondern sich als Fahrzeug für die Großstadt offeriert. Dass ausgerechnet dieses Auto, wenn man es denn mit Allradantrieb bestellt, als echter Range Rover wahrscheinlich geländetauglicher ist als die meisten Wettbewerber, ist ein schöner Nebeneffekt und darf [foto id=“400700″ size=“small“ position=“left“]hier einfach mal angenommen werden. Wir haben es auf jeden Fall nicht ausprobiert.

Optik

Der mächtige Bug, seine hohe Gürtellinie mit den schmalen Fenstern und die großen Räder scheinen den Evoque in der Theorie gar nicht so weit von anderen SUV zu unterscheiden. Es ist aber die Art und Weise, wie die Designer die Vorgaben umgesetzt haben, die dieses Fahrzeug so besonders machen. Der Evoque wirkt vor allem als Dreitürer eher wie eine Messe-Studie, die nie zur Serie wird, denn als ein käufliches Serienmodell. Während sich Fenster nach hinten immer mehr zu schmalen Schlitzen verjüngen, was auch dem stark abfallenden Dach zu verdanken ist, wirkt der Evoque unterhalb der Gürtellinie robust und unverwüstlich, wie man es von einem Range erwartet.

Wir fuhren den Fünftürer, die optisch weniger spektakuläre, dafür aber praktischere Version. Auch diese Karosserieversion reicht aus, um begehrliche Blicke anderer Verkehrsteilnehmer zu registrieren. Anders, als man es vermuten könnte, sitzt man im Evoque ausgezeichnet, vorne sowieso, hinten zwei Erwachsene immer noch ausreichend. Allerdings kostet die formale Gestaltung natürlich Kopffreiheit, wer 1,80 Meter überschreitet, wird sich auf langen Strecken im Fond weniger wohl fühlen.

Antrieb

Range Rover lieferte uns das Fahrzeug überraschenderweise mit dem 2,0-Liter-Benzinmotor (177 kW/240 PS) aus. Das dürfte für fast jeden Fahrer die schlechteste Wahl sein. Denn wie es bei so großen und schweren Fahrzeugen üblich ist, mutieren Benziner dann zu Spritfressern. Wir waren mit einem Durchschnittsverbrauch von über elf Litern, auf einzelnen schnellen Autobahnabschnitten waren es auch gerne mal 14, meilenweit vom versprochenen Durchschnitt (8,7 Liter) entfernt. Nein, mit den beiden 2,2-Liter-Dieselvarianten (110 kW/150 PS oder 140 kW/190 PS) dürfte man im Alltag in Sachen Durchzug und Verbrauch deutlich besser bedient sein.

Der Benziner hatte mit dem Evoque seine liebe Mühe, auch das Sechsgang-Automatikgetriebe fand nicht immer auf Anhieb die passende Übersetzung. Dafür arbeitete die Lenkung einwandfrei und blieb trotz Allradpower frei von Antriebseinflüssen. Die passgenauen Ledersitze und die harmonische Federung taten [foto id=“400701″ size=“small“ position=“right“]ihr Übriges, um diesen Range zu begehrten Langstreckenfahrzeug zu machen – zumindest bis zum nächsten Schock-Tankstopp.

SUV für die Stadt

Wie aber schon gesagt: Der Evoque ist schlechthin das SUV für die Stadt. Genauer gesagt ist das mit 4,37 Metern überraschend kompakte Fahrzeug ein Angebot für den gut verdienenden Stadtmenschen. Denn bei einem Grundpreis von 40.000 Euro, der Dreitürer kostet sogar 1.000 Euro mehr, und ausgestattet mit den gängigen Extras wie einem Navisystem mit dem leider etwas pixeligen Bildschirm, sind 50.000 oder sogar 55.000 Euro schnell erreicht.

Der Evoque will eben als Skulptur und als Design-Ikone aufgefasst werden. Aber eine, mit der man bei Bedarf auch locker mal eine kleine Landflucht begehen kann.

Datenblatt: Range Rover Evoque Si4
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse
 
Länge/Breite/Höhe: 4.370 mm/2.130 mm/1.640mm
Radstand: 2.660 mm
maximales Ladevolumen: 1.445 Liter
Motor: 2,0-Liter-Benzinmotor, Sechsgang-Automatik, permanenter Allradantrieb
Leistung: 177 kW/240 PS
maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 U/min
Vmax: 217 km/h
0-100 km/h: 7,6 s
Durchschnittsverbrauch: 8,7 Liter
CO2-Ausstoß: 199 g/km
Testverbrauch: 11,2 Liter
Preis: ab 39.900 Euro
Kurzcharakteristik:
Alternative zu: anderen Produkten dieser Marke
Passt zu:
 
Menschen, die den albernen Abenteuer-Appeal
anderer SUV nicht brauchen
Sieht gut aus: ja und ohne jeden Zweifel

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Gast auto.de

Januar 28, 2012 um 12:58 pm Uhr

Bei uns in Italien schlug der kleine "Rangi" ein wie eine Bombe, wer jetzt noch ein Model haben möchte, benötigt viel Geduld, Wartezeiten bis 1 Jahr…
Finde den Evoque super gelungen, aggressive Optik, vorallem Mutig, hebt sich von übrigen SUV`s stark ab. Motormässig könnte man noch etwas ausbauen.
Würde ich schon kaufen, würde ich ein derartiges Fahrzeug benötigen.

Gast auto.de

Januar 25, 2012 um 1:15 am Uhr

Umrüstung auf Autogas bringt die Ersparnis!!

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 5:20 pm Uhr

Ich habe ihn als 3-Türer in weiß gesehen, ein echter Hingucker.
Bisher hatte ich keine Meinung zu einem SUV, aber den Evoque
würde ich mir kaufen, ergefällt mir wirklich sehr gut.

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 1:13 pm Uhr

Spitzen SUV, tolle Optik, super Proportionen, vielleicht ein bisschen teuer, aber wer etwas Besonderes fahren will, wurde schon immer zu Kasse gebeten. Hauptsache, die Engländer verpfuschen nicht die neu erlangten Lorbeeren und liefern langlebige Qualität. Einer, der meiner sein wird.

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 11:41 am Uhr

Was soll der Vergleich mit einem VW! Einen Volkswagen TIGUAN —- schon nur der Vergleich zu eiem BMW sind Welten! VW = biederes Auto ohne Anspruch an einen SUV oder VAN. Katastrophales Design, bestückt mit einem knatternden Diesel der eine Technik von Gestern aufweist bezüglich Lärmemission! Da wäre mir einen BMW X3 oder der Range Rover schon angenehmer. Aber benötigt man(n) wirklich einen spritfressenden SUV? Ein RIESEN-KOMPLIMENT an die Designer von Range Rover!!!

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 10:27 am Uhr

der Tiguan ist ja nun wirklich biedere Massenware, der BMW ist schon perfekt aber auch hier ist man nicht sonderlich Individuell unterwegs. Ich sehe den kleinen Range auch als willkommene und vor allem optisch gelungene Alternative. Und die Verkaufszahlen und Auszeichnungen sprechen ja nun wirklich für sich… http://www.auto.de/magazin/showArticle/article/67093/Detroit-2012-Range-Rover-Evoque-ist-Truck-of-the-Year

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 8:30 am Uhr

Wenn man auf hässliche Autos steht, dann kauft man sich lieber einen BMW X3 oder einen VW TIGUAN und fährt mit dem deutschen Einheitsbrei mit. Besserer Werterhalt, bessere Verarbeitung, mehr Image das war einmal lieber deutscher Autofan. Zudem sind all diese Autos Kopien des UR-Range Rovers. Sonst noch was????

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 8:14 am Uhr

Na lieber Auto-Fan da musst Du Dir mal die Verkaufszahlen des Evoque anschauen. Aber auch die Verarbeitung ist wesentlich hochwertigen gegenüber BMW und VW.

Gast auto.de

Januar 24, 2012 um 8:05 am Uhr

Für den Kaufpreis jenseits der EURO 50.000,00 Grenze wäre mir ein BMW X3 oder eine VW TIGUAN lieber.
Besserer Werterhalt, bessere Verarbeitung, mehr Image.
Der neue RANGE ROVER wird es in Deutschland sehr schwer haben, seinen neuen Besitzer / Käufer zu finden!

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