Suzuki

Test Suzuki Kizashi: Vorbote großer Dinge

Von Holger Zehden — Mit dem Kizashi wagt sich der japanische Kleinwagenexperte Suzuki erstmals in die Mittelklasse. Kizashi bedeutet „Vorbote großer Dinge“ und so soll der Japaner neue Maßstäbe in seiner Klasse setzen. Ob es dem Suzuki Kizashi gelingt, gegen Opel Insignia, Honda Accord oder Mazda6 zu bestehen, soll das japanische Erstlingswerk im auto.de-Test zeigen.

Genaugenommen ist der Kizashi bereits der zweite Versuch von Suzuki in die Mittelklasse vorzustoßen. Von 2002 bis 2006 vertrieb Suzuki in Nordamerika einen Mittelklässer namens Verona. Die Technologie stammte jedoch aus dem südkoreanischen Hause Daewoo, worauf er hierzulande als Daewoo Evanda vertrieben wurde. Der Kizashi ist nun der erste eigenständige Versuch von Suzuki, in der Mittelklasse Fuß zu fassen.

Gelungene Optik, unausgegorenes Fahrverhalten

Optisch ist der Kizashi durchaus gelungen. In der Front erwecken ein großes Kühlermaul und dynamisch große Scheinwerfer einen sportlichen Eindruck. Am bulligen Heck zeigen zwei ovalen Auspuff-Endrohren die sportliche Ausrichtung des Kizashi. Im Innenraum wird jedoch deutlich, dass sich Suzuki mit seinen Versprechungen vom „Maßstäbe setzen“ und „Luxus“ etwas übernommen hat. [foto id=“409847″ size=“small“ position=“left“]Der Innenraum wird vornehmlich von Kunsstoffen dominiert. Das Armaturenbrett wurde großflächig weich aufgeschäumt und macht daher einen ordentlichen Eindruck. Die Einfassungen in Aluminiumoptik an Mittelkonsole und Lenkrad wirken jedoch wenig wertig. In der Mittelkonsole wurde die Oberfläche von Radiodisplay und Klimaanlage durchgängig eingebaut, wodurch eine gewöhnungsbedürftige Optik entsteht. Die Bedienung der Fahrzeugfunktionen geht dank großer Knöpfe leicht von der Hand, auch wenn die Schalter der Lenkradsteuerung etwas hakelig reagieren. Die serienmäßigen Ledersitze bieten guten Sitzkomfort und auch das Platzangebot ist auf allen Sitzen ausreichend. Der Kofferraum bietet mit 461 Litern durchschnittlich viel Platz für eine Stufenheck-Limousine. Durch umklappen der Sitzbank finden auch längere Gepäckstücke Platz.

Als einzigen Motor bietet Suzuki im Kizashi einen zur sportlichen Optik passenden 2.4-Liter Reihen-Vierzylinder mit 131 kW/178 PS. Doch trotz 230 Nm Drehmoment wirkte das Aggregat im Test eher schlapp. Ihm fehlt die Spritzigkeit moderner Turbobenziner. [foto id=“409848″ size=“small“ position=“right“]Das manuelle 6-Gang-Getriebe verrichtete seinen Dienst jedoch tadellos. Wahlweise bietet Suzuki den Kizashi noch als Allrader an. Dieser wird ausschließlich mit 6-Stufen-CVT-Automatik vertrieben. Größter Schwachpunkt im Suzuki Kizashi ist jedoch das Fahrwerk. Dessen übertriebene Härte ist kaum noch mit sportlicher Abstimmung zu rechtfertigen. Zumal der Wagen ab 130 km/h dazu neigt, auch kleinsten Spurrillen willig zu folgen. Längere Reisen werden dadurch leider sehr ermüdend.

Ausstattung

Sonderausstattung ist beim Suzuki Kizashi ein Fremdwort. Abgesehen von Metallic-Lackierung kann man nichts hinzu buchen. Klarer Nachteil gegenüber der Konkurrenz, sollte man meinen. Doch die Serienausstattung des japanischen Mittelklässers fällt dadurch umso umfangreicher aus. Für Sicherheit sorgen im Suzuki Kizashi ab Werk Antiblockiersytsem ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Xenonscheinwerfer mit automatischer Leuchweitenregulierung inkl. Lichtsensor, Scheinwerferreinigungsanlage, Nebelscheinwerfer, Parkhilfe vorn und hinten mit akustischer und optischer Anzeige, acht Airbags, höhenverstellbare Sicherheitsgurte vorn sowie ISOFIX-Kindersitzbefestigung.

[foto id=“409849″ size=“small“ position=“left“]Zur Komfortausstattung zählen Zweizonenklimaautomatik, elektrische Fensterheber, elektrisches Glasschiebehubdach, Tempomat, automatisch abblendender Innenspiegel, Starterknopf, Ledersitze, Sitzheizung vorn, elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Memoryfunktion und elektrisch verstellbarer  Beifahrersitz, Sportlederlenkrad, CD-Radio MP3-fähig inkl. Lenkradbedienung, USB-Anschluss, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung inkl. Kofferraumdeckelöffnungsfunktion, elektrisch anklapp-, verstell- und beheizbare Außenspiegel und Regensensor.

Fazit

Als ersten eigenständigen Versuch in der Mittelklasse ist der Suzuki der Kizashi nicht schlecht gelungen. Wirklich gut ist er jedoch auch nicht. Zu unausgegoren zeigen sich Motor und Fahrwerk. Letzteres ist viel zu hart abgestimmt und ist bei Autobahntempo wenig spurstabil. Der Motor ist für 131 kW/178 PS Nennleistung deutlich zu träge. Beim Verbrauch zeigen sich die Japaner hingegen fair. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern liegen die 7,9 Liter Werksangaben nur knapp unter den realen Verbrauchswerten. Zum Ende unseres zweiwöchigen Testzeitraums zeigte der Bordcomputer 8,4 Liter/100 km.[foto id=“409850″ size=“small“ position=“right“]

Mit 26.900 Euro Neupreis unterbietet Suzuki die Konkurrenten Mazda6, Honda Accord und Opel Insignia zwar teilweise deutlich, als Schnäppchen ist er dennoch nicht zu bezeichnen. Zudem kann selbst die überaus großzügige Serienausstattung nicht über die Schwächen in Materialanmutung, Motorleistung und vor allem des Fahrwerks hinweg trösten. Die Konkurrenten machen durchweg einen ausgereifteren Eindruck. Wir nehmen Suzuki jedoch beim Wort und sehen den Kizashi als „Vorgeschmack auf etwas Großes“. Denn 2012 durchläuft der Japaner bereits sein drittes Modelljahr. Eine Modellpflege dürfte als bald folgen. Man darf also gespannt sein.

Bewertung – Suzuki Kizashi 2.4 4×2

Exterieur-Design 1,7
Interieur-Design 2,1
Multimedia 2,5
Fahrbetrieb 2,7
Verbrauch 2,5
Kosten pro Jahr*
Anschaffungspreis Testfahrzeug 27.390,00 Euro
Kraftstoffkosten** 2.103,75 Euro
Steuern 194,00 Euro
Wertverlust 4.108,50 Euro
Gesamtkosten pro Jahr:   
6.406,25 Euro
Testergebnis/Gesamtprädikat:  
2,4

*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei 1,65 Euro/Liter Super-Benzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

Datenblatt – Suzuki Kizashi 2.4 4×2
viertürige, fünfsitzige Limousine der Mittelklasse
Länge/Breite/Höhe: 4.752 mm/ 1.820 mm/ 1.470 mm
Radstand: 2.700 mm
Motor:

4-Zylinder-V-Motor

Hubraum: 2.393 ccm
Leistung: 131 kW/178 PS bei 6.500 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 230 Newtonmeter bei 4.000 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 7,8 s
Test-Verbrauch: 8,5 l/100 km
Test-CO2-Ausstoß***: 242,6 g/km
Verbrauch Hersteller: 7,9 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller:

183 g/km

Schadstoffklasse: Euro 5
Energieeffizienzklasse: E
Ausstattung
(Serie, Auswahl):
Antiblockiersytsem ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Xenonscheinwerfer mit automatischer Leuchweitenregulierung inkl. Lichtsensor, Scheinwerferreinigungsanlage, Nebelscheinwerfer, Parkhilfe vorn und hinten mit akustischer und optischer Anzeige, acht Airbags, höhenverstellbare Sicherheitsgurte vorn, ISOFIX-Kindersitzbefestigung, Zweizonenklimaautomatik, elektrische Fensterheber, elektrisches Glasschiebehubdach, Tempomat, automatisch abblendender Innenspiegel, Starterknopf, Ledersitze, Sitzheizung vorn, elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Memoryfunktion und elektrisch verstellbarer Beifahrersitz, Sportlederlenkrad, CD-Radio MP3-fähig inkl. Lenkradbedienung, USB-Anschluss, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung inkl. Kofferraumdeckelöffnungsfunktion, elektrisch anklapp-, verstell- und beheizbare Außenspiegel, Regensensor
Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1.550 kg
zul. Gesamtgewicht: 2.000 kg
Zuladung: 450 kg
Kofferraumvolumen: 461 l
Preise
Basismodell: ab 26.990,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt., zzgl. Überführungskosten)
Testwagen: 27.390,00 Euro  (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Topmodell: ab 29.990,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt., zzgl. Überführungskosten)
***Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt

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Gast auto.de

März 21, 2012 um 11:54 am Uhr

Man muss natürlich auch den Mut erwähnen, ein völlig neues Fahrzeug in ein Segment zu platzieren, welches keinen Platz für Fehler lässt. Wir Deutschen sind keine Stufenheck Nation und die Fahrzeuge, die in dieser Klasse angeboten werden, sind eben schon sehr lange auf dem Markt. Ich finde den Kizashi sehr Interessant und erfrischend. Wir können auf die Modellpflege gespannt sein, wir wissen: die Japaner lernen schnell.

Gast auto.de

März 17, 2012 um 6:50 am Uhr

Markus
Habe in 12 Monaten mit dem Kizashi Automatik 4×4 knapp 50`000 km absolut problemlos absolviert. Preis/Leistung insgesamt sehr zufriedenstellend. Na klar, bei dem Aussehen würde man gerne "obenraus" mehr Dampf haben, aber insgesamt war ich sehr positiv überrascht über Suzukis gelungenen Einstieg in die obere Mittelklasse. Davor habe ich einen Honda Civic Diesel (Baujahr 2006) problemlos über fast 200`000 km bewegt, jetz habe ich gerae 10`000 ebenso problemlose Kilometer im neuen dreitürigen Range Rover Evoque abgespult.

Gast auto.de

März 15, 2012 um 8:11 am Uhr

Habe eine Kizashi seit einem Jahr bin sehr zufrieden damit keine Probleme Fahrwerk und Motor finde ich gut hate früher immer Audi die permanent ausfälle hatten in einem Jahr sogar 9 mal ADAC

Gast auto.de

März 14, 2012 um 12:06 pm Uhr

Danke, guter Vergleich – vor allem die Verweise aufs Fahrwerk. Da hätt ich mir bei Suzuki doch was bessres gewünscht. Preis ist aber ansehnlich

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