Verkehrsrecht: Das ändert sich 2012

Am 1. Januar 2012 treten wieder neue Gesetze und Verordnungen in Kraft, die jeden Autofahrer betreffen. auto.de gibt Ihnen einen kurzen Überblick über die wichtigsten Themen, die sich 2012 rund um Bußgelder, Reifen und Einreisebestimmungen ändern.

Seite 2: EU-weite Bußgeldvollstreckung; Neue Umweltzonen; Reifen; Zuschuss für Partikelfilter

Rückdatierung bei Hauptuntersuchung entfällt[foto id=“391263″ size=“small“ position=“right“]

Wer künftig den Termin für die Kfz-Hauptuntersuchung versäumt, bekommt die Verspätung bei der Plakettenvergabe abgezogen. Ab April 2012 beginnt die 24-Monatsfrist erst ab der tatsächlich erfolgten Hauptuntersuchung, und nicht bereits beim eigentlich angesetzten Termin. Im Gegenzug sieht der Gesetzentwurf bei einer Fristüberschreitung um zwei Monate eine Strafgebühr mit 20 Prozent höheren Kosten vor. Wer mehr als acht Monate zu spät dran ist, zahlt 40 Euro und erhält zwei Punkte in Flensburg.

Das Wechselkennzeichen kommt[foto id=“391264″ size=“small“ position=“right“]

Lange wurde darüber diskutiert, nun kommt es aller Voraussicht auch nach Deutschland: Das Wechselkennzeichen. Damit sollen künftig Kfz-Halter die Möglichkeit haben, mehrere Fahrzeuge mit einem amtlichen Kennzeichen zuzulassen. Doch das Ganze könnte komplizierter werden als ursprünglich gedacht. Der aktuelle Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums sieht vor, nur maximal zwei Fahrzeuge einer Fahrzeugklasse mit einem Kennzeichen zu versehen. Ein Nummernschild für Pkw, Motorrad, Lkw oder Wohnmobil wird es deshalb nicht geben. Dafür können Oldtimer, die bisher ein H-Kennzeichen fuhren durften, künftig auch das neue amtliche Blech tragen. Saisonkennzeichen werden wiederum ausgeschlossen. Unklar ist noch, wie die Versicherungsverträge aussehen und die Kfz-Steuer geregelt wird.

Feldversuch für Giga-Liner startet[foto id=“391265″ size=“small“ position=“right“]

400 der bis zu 25,25 Meter Lang-Lkw werden in sieben Bundesländern getestet. Der Feldversuch ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Bisher dürfen Lastzüge in Deutschland nicht länger als 18,75 Meter und maximal 40 Tonnen schwer sein. Die neuen Giga-Liner werden bis zu einer Länge von 25,25 Meter und hierzulande bis maximal 44 Tonnen zugelassen. In anderen europäischen Ländern sind gar 60 Tonnen erlaubt. Zwei der extra langen Lkw fassen laut Gerhard Riemann, Vorsitzender des BGA-Verkehrsausschusses gegenüber Spiegel-Online, das Transportvolumen von drei herkömmlichen Lkw, benötigen aber deutlich weniger Verkehrsfläche. Dadurch könne die Anzahl von Lkw auf deutschen Autobahnen effektiv gesenkt werden. Kritiker befürchten hingegen, dass mit zunehmenden Kapazitäten für den kostengünstigen Frachttransport per Lkw diese auch genutzt werden. Zudem müssten Zufahrtswege zu Industriegebieten, Brücken und Kreisverkehre an die überlangen Lkw angepasst werden. Auch viele Autobahnraststätten und -parkplätze bieten bisher keinen Platz für die Mega-Trucks. Kritiker befürchten zudem ein erhöhtes Unfallrisiko durch die Gigaliner.

Punktesystem in Flensburg wird reformiert[foto id=“391266″ size=“small“ position=“right“]

Anknüpfend an die Empfehlungen des Deutschen Verkehrsgerichtstages im Januar 2009 wird eine Neuregelung vorbereitet, wonach Autofahrer automatisch nach drei Jahren die Punkte verlieren, selbst wenn sie innerhalb der Frist nochmals erwischt werden. Nur wer mehrfach mit schwerwiegenden Verstößen auffällt, muss weiterhin mit kostenpflichtigen Aufbaukursen und dem Verlust des Führerscheins rechnen. Wer heute eine Ordnungswidrigkeit im Straßenverkehr begeht, bekommt je nach Vergehen bis vier Punkte, die zwei Jahre bestehen bleiben. Kommt während dieser Zeit ein weiterer Verstoß hinzu, beginnt auch für den alten Verstoß eine neue Zweijahresfrist. So können Verkehrsverstöße bis zu fünf Jahre eingetragen bleiben.

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EU-weite Bußgeldvollstreckung

Durch die Umsetzung des Rahmenbeschlusses in den noch fehlenden EU-Ländern wird die EU-weite Vollstreckung von Bußgeldern flächendeckend. Ab einem Betrag von mindestens 70 Euro werden dann Geldsanktionen europaweit vollstreckt. Diese beinhalten neben Bußgeld auch etwaige Verfahrenskosten. Das bedeutet, dass auch eine Geldbuße von 50 Euro vollstreckt werden kann, wenn die Verfahrenskosten mindestens 25 Euro, also zusammen 75 Euro betragen.

Neue Umweltzonen[foto id=“391269″ size=“small“ position=“right“]

Am 1. Januar 2012 ändern sich in einigen Städten Deutschlands die Bestimmungen bezüglich eingerichteter Umweltzonen. So dürfen die Innenstädte von Frankfurt a. M., Stuttgart, Osnabrück und Krefeld nur noch von Autos befahren werden, die eine grüne Umweltplakette haben. Auf Stufe 2 (grüne und gelbe Plaketten) verschärft werden unter anderem die Zonen in Heidelberg, Freiburg, Karlsruhe und Ulm. Eine Liste sämtlicher Umweltzonen und deren aktuelle Ausbaustufe können Sie direkt hier auf auto.de runter laden.

Mehr Sicherheit und Komfort bei Reifen[foto id=“391275″ size=“small“ position=“right“]

Reifen, die ab dem 1. November 2012 hergestellt werden, müssen mit einem Label gekennzeichnet sein, das Angaben zu Rollwiderstand, Nasshaftung und Rollgeräusch enthält. Zudem müssen alle neu typgeprüften Pkw ab 1. November 2012 über ein Reifendruckkontrollsystem verfügen.

Wieder Zuschuss für Partikelfilter

Erfreulich ist zudem, dass die Nachrüstung von Rußpartikelfiltern für Diesel-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen 2012 wieder mit einem Barzuschuss von 330 Euro gefördert wird.

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Markus Müller

Januar 16, 2012 um 9:24 am Uhr

@ Auto-Fan schrieb am 2.1.2012, 2:34 Uhr: Das mit "gleiche Fahrzeugklasse" bezieht sich nicht auf "Kompakt-", "Mittel-" und "Oberklasse" sondern nach Gewicht: Also alle Pkw bis 3,5 Tonnen können auf ein Ewchselkennzeichen laufen. Man kann also ohne weiteres seinen Audi Q7 und einen Smart auf das gleiche Wechselkennzeichen laufen lassen. Was jedoch leider verhindert wurde ist, dass man sein Wohnmobil auf dem gleichen Kennzeichen laufen lässt wie seinen Pkw. Das gleiche gilt für das Motorrad.

Gast auto.de

Januar 3, 2012 um 12:45 pm Uhr

Gigaliner sind optimal,aber hier in Deutschland Denken die Bürger nur an Ihren eigenen PKW und das die dicken Brummis von der Strasse kommen ( Leider ).
Es wird Zeit das alle LKW’s ab 2,8to- mal 4 Wochen am Stück stehen bleibendamit es auch mal in dem Smalspurdenken der Bürger und Politiker reingeht,das ohne Brummis alle und ich wiederhole alle hier verhungern würden und x……. Arbeitslos.

Gast auto.de

Januar 2, 2012 um 6:54 pm Uhr

@ Kobold48.
Lieber Kobold, die neuen Umweltzohnen werden bestimmt genauso eingerichtet wie es bereits vor Jahren bei den Simpsons vorgestellt wurde.
Große Käseglocke drüber, dann kommt nix rein und auch nix raus!
Ich galbe auch nicht wirklich, das die Schilder den Wind daran hindern, zu wehen (:-))
gruß uli

Gast auto.de

Januar 2, 2012 um 2:34 am Uhr

Wechselkennzeichen für Fahrzeuge einer Fahrzeugklasse wozu es würde sich lohnen einen großen und ein kleinen wagen auf ein kennzeichen laufen zulassen um sprit zu sparen wenn man zur Arbeit oder einkaufen fährt brauch man nicht den Familien Bomber da reicht ein klein wagen, aber das würde ja weniger Mineralöl steuer in die kasse bringen und ein paar euro für den kleinen mann im monat mehr über bleiben.

Wolfgang Fleu

Januar 1, 2012 um 9:42 pm Uhr

Ich finde, man sollte den Einsatz der Gigaliner ausprobieren, bevor unsere Straßen endgültig verstopft sind. Wegen der modifizierten Fahrgestelle mit mehr Rädern ist die punktförmige Belastung unserer Straßen sogar geringer als mit herkömmlichen Lkw’s. Kreisverkehre und enge Straßen sind durch Selbstlenkerachsen genauso unproblematisch wie für Gliederomnibusse. Es müßte nur eine deutlich sichtbare Kennzeichnung an der Rückseite erfolgen, um auf Landstrassen Überholmanöver zum einschätzbaren Risiko werden zu lassen. ….Wolli

Gast auto.de

Januar 1, 2012 um 7:40 pm Uhr

Die meisten unserer Brücken sind überaltert, Die Kommunen und Länder kommen mit den Reparaturen und Erneuerungen unserer Strassen nicht nach. lt. verschiedener Berichte sind die meisten unserer Strassen für die Punktbelastung solcher Gigaliner nicht ausgelegt. Da das Verursacherprinzip auch in diesem Fall nicht greifen wird (siehe Atomindustrie) wird der Steuerzahler um ein weiteres Mal zur Kasse gebeten.

Gast auto.de

Januar 1, 2012 um 5:21 pm Uhr

Gigaliner sind größenwahnsinnig und zeugen von Inkompetenz unserer Minister…

Gast auto.de

Januar 1, 2012 um 12:12 pm Uhr

Gigaliner sind größenwahnsinniger, umweltschädlicher und gefährlicher Unfug. Zurück auf die Schiene und zurück zur Lagerhaltung.Vorratslager runter von der Straße.

Gast auto.de

Januar 1, 2012 um 10:42 am Uhr

Wechselkennzeichen
Die Verwendung der Wechselkennzeichen bei Fahrzeugen verschiedener Klassen, wobei Steuer und Versicherung des Stärksten und des Schwersten gilt, ist ja gerade ein wesentlicher Grundgedanke dieser Lösung. Was in Österreich und in der Schweiz möglich ist , müsste hier auch möglich sein.

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