Lancia

Vorstellung Lancia Musa: Luxus und Platz auf limitiertem Raum

Lancia soll sogar genesen – zusammen mit dem Fiat Konzern. Und zu diesem Zwecke nutzen die Italiener jetzt den Begriff "Italianitá". Das lässt sich zwar kaum übersetzen, spricht aber für sich. Und hoffentlich hilft es…
Lancia Musa. Foto: Auto-Reporter
Spät kommt er, doch er kommt, der Kompaktvan der italienischen Edelmarke Lancia. Überraschenderweise will nun auch Lancia eine Scheibe vom ständig wachsenden Kompaktvan-Segment abschneiden. Stilistisch lehnt sich Lancia kleines MPV an die Großen der Marke an: Der Lancia Musa besitzt den gleichen großen vertikalen Kühlergrill wie Thesis und Phedra, und nicht nur die markante Außenhaut soll die Blicke auf sich ziehen: Es ist vor allem der üppige und luxuriös gehaltene Innenraum, auf den besonders die weibliche Klientel fliegen dürfte. Ganz im Sinne der Luxusorientierung der Marke hat man natürlich auch Ansprüche: "Gäste, nicht einfach Passagiere" sollen die Insassen sein. Und außerdem soll der Musa auch noch Ausdruck der "neuen Reichhaltigkeit von Lancia" sein, und zwar nicht nur in Technik, Ausstattung und Optik, sondern im Preis-Leistungsverhältnis.
Nach dem ersten Eindruck hat der Musa durchaus das Potenzial, Boden im Segment der Kompaktvans gutzumachen: erhöhte Sitzposition des Fahrers, zwei Ausstattungsvarianten, 21 verschiedene Ablagefächer und viel Platz für die Gäste. Der ganz auf Komfort und Luxus getrimmte Musa mit (optionalem) "Granluce"-Dach, ist zugegebenermaßen ein Luxusobjekt, "das erlebt werden will". Mit solcherlei Postulaten reiht sich der Musa zwischen dem kleinen Ypsilon und dem großen Phedra ein.
Bereits in der Grundausstattung "Oro" besitzt der Lancia Musa serienmäßig eine Klimaanlage. Der exklusive "Platino" zeichnet sich durch die Leder-Mikrofaser-Polsterung "Castiglio" sowie das riesige Panorama-Schiebedach aus. Dank "Granluce" – übersetzt das große Licht – lässt sich der Musa in sieben Sekunden in ein Beinahe-Cabrio verwandeln: Die Öffnung nimmt fast 70 Prozent des Dachhimmels ein. Zum Sicherheitspaket gehören ABS mit EBD und Frontairbags. Seitenairbags und ESP kosten extra.
Wahlweise wird der Lancia Musa angetrieben von einem 1,4-Liter-16v-Benziner mit 70 kW/95 PS, einem 1.9-Liter-Multijet mit 74 kW/100 PS und einem 1.3-Liter-Multijet-Diesel mit 51 kW/70 PS. Ein feiner Motor, der ganze 130 Kilogramm auf die Waage bringt. Dieser kleine Selbstzünder Multijet 16v ist der kleinste und modernste Dieselmotor mit "Common-Rail"-Direkteinspritzung der zweiten Generation und ein echtes technologisches Meisterwerk in Miniaturformat: In voller "Montur" ist er mit weniger als 50 Zentimeter Länge und einer Höhe von 65 Zentimeter überaus kompakt und ein "Ausbund an Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit": Ausgelegt ist der 1.3 Multijet 16v auf eine Laufleistung von 250 000 Kilometer, und während seiner langen Lebensdauer sind keinerlei Wartungsmaßnahmen für die Bauteile der Mechanik vorgesehen. Das staunt selbst der Fachmann.
Lancia kombiniert das durchzugsstarke Leichtgewicht mit einem Fünfganggetriebe, und damit erweist er sich als schnell und bescheiden: 0-100 km/h in 15,4 Sekunden, Spitze 159 km/h, 5,1 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Das Fahrwerk ist straff, aber komfortabel genug, schnell gefahrene Kurven meistert der Musa gutmütig und unproblematisch. Die elektrische Servolenkung Dualdrive passt ihre Arbeitsintensität an die Anforderungen an: exzellentes Lenkgefühl auf kurvenreichen Landstraßen und erhöhte Leichtgängigkeit in der Stadt, was sich besonders beim Einparken als hilfreich erweist.
Die kleine Diesel und der Benziner lassen sich (selbstverständlich gegen Aufpreis) mit dem sequenziellen DFN-Fünfgang-Getriebe kombinieren, das sowohl einen manuellen als auch einen vollautomatischen Schaltmodus besitzt. Wobei das eigentlich italienische an der Abkürzung das ist, was sie abkürzt: Dolce Far Niente das süße Nichtstun, das assoziativ doch immer zu Anita Ekberg führt. Dabei heißt der Film "La dolce vita" – das süße Leben, was durchaus auch zum kleinen Luxus-Lancia passt.
Der Lancia Musa kommt am 16. Oktober 2004 auf den deutschen Markt. Die Preise beginnen bei 15 950 Euro für den Basis-Muso 1.4 16v "Oro", der Musa 1.3 16v Multijet kostet 16 600 Euro, den Musa 1.9 Multijet gibt es ab 17 800 Euro. Akzeptable Preise, die dem Italiener seinen Platz auch in Deutschland sichern sollten. Fazit: So viel Luxus und Platz auf so limitiertem Raum wie der kleine Italiener bietet keiner, und damit wird der Lancia Musa die Herzen der Damen gewiss gewinnen. Dennoch plant man in der Frankfurter Fiat Zentrale moderat. 350 Musa will man in diesem Jahr noch verkaufen, ab 2005 sollen es 1100 Einheiten pro Jahr werden.
Von Rolf-Peter Bleeker
30. September 2004. Quelle: Auto-Reporter

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