Opel

Vorstellung Opel Combo – Nutzwert und ein bisschen Fahrspaß

Von Holger Zehden – Rüsselsheim – Der erste Opel Combo entstand 1985 auf Basis des Opel Kadett E – damals hieß er auch noch Kadett Combo – und überlebte dank reger Nachfrage sogar die Bauzeit seines Plattformspenders. Die beiden Folgemodelle firmierten dann bereits unter der eigenständigen Typenbezeichnung Combo, basierten jedoch auch auf B- und C-Corsa, was man den Fahrzeugen auch deutlich ansah. In der nun offiziell dritten Generation positioniert Opel den Combo neu. In Kooperation mit Fiat stellt Opel den neuen Combo auf die Basis des Fiat Doblò II und schließt die Lücke in der Nutzfahrzeugpalette unterhalb des Opel Movano. auto.de war vor Ort und machte sich bei Opel in Rüsselsheim ein Bild davon, wie gut diese Neuorientierung funktioniert hat.

Der neue Opel Combo ist ein sogenanntes „Badge Engeneering“. Das bedeutet, dass das Fahrzeug – abgesehen von kleineren optischen Korrekturen, sowie dem Firmensignet (englisch „Badge“) baugleich ist mit dem Produkt einer anderen Marke. Im Fall des Opel Combo ist dies der Fiat Doblò. Grund dafür ist die Zusammenarbeit vom Mutterkonzern General Motors mit Fiat, die zusammen die sogenannte Gamma-Plattform „SCCS“ entwickelt haben, auf der unter anderem Opel Corsa D, Meriva B, Fiat Liniea oder der Alfa Romeao MiTo fußen. Auf Basis des italienischen Organspenders wollen die Rüsselsheimer jede Menge neue Standards im Segment setzen.[foto id=“410302″ size=“small“ position=“right“] Helfen soll dabei eine große Vielfalt an Variationen. So bietet Opel den Combo in zwei Karosserieformaten, mit kurzem und langem Radstand (2.755/3.105 mm), an. Beide stehen in Transporter-Ausführungen als Kastenwagen und als funktionaler Van mit fünf- oder sieben Sitzen zur Verfügung. Die Varianten mit kurzem Radstand sind darüber hinaus in Normal- und Hochdachausführungen lieferbar.

Optik

Die Optik des neuen Opel Combo hat sich durch die Fiat-Organspende natürlich grundlegend verändert. Einzige Änderungen: Die Scheinwerfer des Opel Combo laufen nicht ganz so weit in die Radhäuser aus, in der Front prangt ein typischer Opel-Kühler und die Einfassung der Nebelscheinwerfer wurde im mandelförmigen OPC-Design ausgeführt. Flanke und Heck wurden quasi unverändert übernommen. Hier wurde in der Tat nur das Firmen „Badge“ verändert. Das gilt sowohl für die Heckklappe als auch die Doppelflügeltür. Doch wer will Opel einen Vorwurf machen, sich beim Partner Fiat zu Bedienen. Haben derartige Kooperationen doch eine lange Tradition. Einige Beispiele: VW Sharan und Ford Galaxy anno 2005 oder Mercedes Sprinter, der auch als VW LT und Dodge Freightliner unterwegs ist.

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Interieur

Wie es sich für ein Fahrzeug vom Schlage eines Opel Combo gehört, dominiert im Innenraum der Nutzwert. Die für Türverkleidung und Armaturenbrett verbauten Kunststoffe machen jedoch einen wertigen Eindruck und sind zudem leicht zu reinigen. Das Gestühl ist auf allen Plätzen bequem, die Beinfreiheit ausreichend. Lediglich in der optionalen dritten Sitzreihe im Pkw-Combo mit kurzem Radstand, können nur Kinder auch über längere Zeit angenehm sitzen.

Die Pkw-Modelle sind in den zwei Ausführungen Selection, und Edition erhältlich. Für den Kastenwagen Combo gibt es ein umfangreiches Angebot an Extras, wie etwa Klimaanlage oder MP3-fähiges Radio mit Bluetoothschnittstelle und Dockingstation für ein Navigationssystem. Letzteres gibt es beim Combo nämlich nicht als fest verbaute Variante, sondern als mobiles Gerät von TomTom. Diese verrichtet auch zuverlässig seinen Dienst, nur das Display spiegelt bei Sonne ziemlich stark.

Die Ausstattungslinie Edition[foto id=“410304″ size=“small“ position=“right“] des Combo-Pkw bietet zusätzlich eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, eine Instrumententafel in Beige oder Schwarz, Stoßfänger und Außenspiegelgehäuse in Wagenfarbe, Sitzbezüge in Blau oder Walnuss-Farbton, einen vierfach verstellbaren Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze und Armlehne, elektrische Fensterheber hinten, Kopf-Thorax-Seitenairbags vorn, eine höhenverstellbare Heckablage (Tragfähigkeit bis 70 kg) und eine Außentemperaturanzeige.

Betreffend Ladevolumen und Frachtkapazität wartet die Kastenwagen-Variante des Combo laut Opel mit jeder Menge Bestwerten auf. So soll der Kastenwagen den längsten Radstand der Klasse bieten (3.105 mm), die höchste Nutzlast (bis zu 1,0 t inkl. Fahrer), das größte Ladevolumen (bis zu 4,6 Kubikmeter), die höchste zulässige Hinterachslast (bis zu 1,45 t) sowie die jeweils größte Ladelänge[foto id=“410305″ size=“small“ position=“left“] (3.050 mm), Ladehöhe (1.550 mm), Hecktüröffnung (Höhe/Breite: 1.455 x 1.231 mm) und die niedrigste Ladekante (545 mm). Die Pkw-Ausführung ist auch mit kurzem Radstand als Siebensitzer erhältlich. Dieser kann optional auch mit Hochdach geordert werden. Mit Ladevolumen bis zu 3.200 Liter (Langversion) und bis zu 800 kg Zuladung bieten auch die Passagierversionen ausreichend Transportreserven.

Motoren

An der Motorenpalette merkt man dem Combo an, dass laut Opel immerhin 65 Prozent der Verkäufe an gewerbliche Kunden gehen. Neben einem einzigen 1.4-Liter Vierzylinder- Ottomotor mit 70 kW/95 PS stehen insgesamt vier Turbo-Dieselmotoren zur Auswahl. Der kleinste, 66 kW/90 PS starke 1.3 CDTI ist dem Kastenwagen vorbehalten. In der optionalen ecoFLEX-Version mit Start-/Stopp-System soll sich dieser mit 4,9 l/100 km begnügen. Bei den Modellen mit Pkw-Zulassung ist die Einstiegsversion ein ebenfalls 66 kW/90 PS starker 1.6 CDTI-Motor, der serienmäßig über eine manuelle Sechsgangschaltung verfügt, optional jedoch als einziges Aggregat auch mit Easy-Tronic-Automatic geordert werden kann. Die nächsthöhere Leistungsstufe markiert mit 77 KW/105 PS eine weitere 1.6 CDTI-Version. Stärkste Kraft im Dieselprogramm des neuen Opel Combo ist der 99 kW/135 PS[foto id=“410306″ size=“small“ position=“right“] starke 2.0 CDTI mit Sechsgang-Schaltgetriebe.

Alternativ bietet Opel noch ein 1.4-Liter Autogas-Aggregat an. Als 1.4 CNG ecoFLEX ist der Opel Combo mit einem 22-Liter-Benzintank und einem Gasdrucktank mit insgesamt 16,5 kg Fassungsvermögen ausgerüstet. Für die Version mit langem Radstand ist auf Wunsch ein weiterer Gastank erhältlich, der die CNG-Kapazität auf 22,1 kg und damit Gesamtreichweite von 625 km auf 750 km steigert.

Erster Eindruck

auto.de konnte sich ein Bild von Basis- und Topdiesel machen. Mit 290 Nm Drehmoment ist bereits der 1.6-Liter Turbodiesel überaus Antrittsstark und drehfreudig. Auch wenn der Opel Combo sicher kein Sportler ist, lässt bereits das Basis-Aggregat der Pkw-Variante eine flottere Fahrweise zu. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Opel 164 km/h an. Auf der Autobahn erreichte unser unbeladener Kastenwagen jedoch auch Werte deutlich darüber. Ähnliche Erfahrungen machten wir mit dem 2.0-Liter Topdiesel. Trotz 179 km/h Werksangaben erreichte der Pkw bei freier Fahrt auch die 190 km/h ohne viel Mühe. Mit stolzen 320 Nm Drehmoment kann man dem Hochdachkombi ein gewisses Maß an Fahrspaß nicht absprechen.

Preise

Für die Transportervariante des Combo mit 70 kW/95 PS starkem Benziner ruft Opel inklusive Mehrwertsteuer 16.612,40 Euro auf. Der Basis-Diesel schlägt mit 17.980 Euro zu Buche. [foto id=“410307″ size=“small“ position=“left“]Die Erdgas-Variante beginnt bei 22.621,90 Euro. Bei den besser ausgestatteten Pkw-Modellen kostet der Combo mit 1.4-Liter Benziner mindestens 17.650 Euro. Der 1.6-Liter Turbodiesel beginnt bei 19.450 Euro, während der Topdiesel ab 23.100 Euro zum Verkauf steht. Die Pkw-Variante des Combo mit Erdgas-Antrieb kann ab 23.100 Euro erworben werden.

Datenblatt Opel Combo
erhältlich als zweisitziger Kastenwagen, sowie als fünf- oder siebensitziger Pkw
 
Länge/Breite/Höhe (kurzer Radstand): 4.390 mm/1.831 mm/ 1.845 mm (2.100 mm als Hochdach)
Länge/Breite/Höhe (langer Radstand): 4.740 mm/ 1.831 mm/ 1.880 mm
Radstand: 2.755 mm bzw. 3.105 mm
   
Motoren: 1.4-Liter Ottomotor mit 70 kW/95 PS
  1.4-Liter CNG Erdgas-Turbo mit 88 kW/120 PS
  1.3-Liter Turbodiesel ecoFlex mit 66 kW/90 PS
  1.6-Liter Turbodiesel mit 66 kW/90 PS
  1.6-Liter Turbodiesel mit 77 kW/105 PS
  2.0-Liter Turbodiesel mit 99 kW/135 PS
   
Ladevolumen (kurzer Radstand): 1.820 l – 3.050 l
Ladevolumen (langer Radstand): 2.170 – 3.400 l
   
Leergewicht (Kastenwagen): 1.240 bis 1.445 kg
Leergewicht (Pkw-5-Sitzer): 1.415 kg
Leergewicht (Pkw-7-Sitzer): 1.445 kg
   
Preise  
Basismodell (Kastenwagen): ab 16.362,50 Euro (13.750 Euro ohne MwSt.)
Basismodell (Pkw): ab 19.450 Euro
Topmodell (Kastenwagen): ab 22.372 Euro (18.800 Euro ohne MwSt.)
Topmodell (Pkw): ab 23.100 Euro

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