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Vorstellung Porsche Cayenne: Vorsicht – Suchtgefahr!

Porsche Cayenne: Vorsicht – Suchtgefahr!

Mit neuen Achtzylindern, einem stark überarbeiteten Sechszylinder und neuen, Porsche-typischen Technologien, aber scheinbar kaum verändertem Äußerem geht das Sports Utility Vehicle (SUV) der Sportwagenschmiede jetzt in die zweite Runde.
150 000 Stück hatten die Stuttgarter seit der Premiere im Jahr 2002 vom ersten Cayenne verkauft. Bereits im November war dessen Produktion eingestellt worden, damit die Händler das alte Modell abverkaufen und sich ganz auf den Neuanlauf Ende Februar konzentrieren können.

Leistungszuwachs

Auf den ersten Blick am meisten gewonnen hat bei der Überarbeitung der Cayenne mit dem Sechszylinder-Benziner, das Einsteigermodell in die Porsche Premium-SUV-Welt. Sein Hubraum wuchs von 3,2 auf 3,6 Liter. Damit nahm natürlich auch die Leistung zu, genau um 29 kW oder 40 PS. Für einen Geländewagen zählt aber neben der Leistung das Drehmoment zu den wichtigen Kriterien. Das nahm um rund ein Viertel auf 385 Newtonmeter (Nm) zu. Damit bescheunigt der Cayenne nun in 8,1 Sekunden um eine Sekunde schneller von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 227 km/h nach 214 km/h des Vorgängermodels.

12,9 Liter Normverbrauch für Sechszylinder

Auch bei Porsche gilt seit geraumer Zeit die politisch korrekte Devise: Kein Leistungszuwachs ohne Abnahme des Verbrauchs. Im Fahrbetrieb sollen die Neuen bis zu 15 Prozent weniger Super Plus schlucken als die jetzt alten. Das können dann bei den Achtzylindern auch schon einmal zwei Liter und mehr auf 100 km ausmachen. Als Normverbrauch nennt Porsche für den Sechszylinder 12,9 Liter ebenso für das serienmäßige Sechsganggetriebe wie für die Tiptronic S-Automatik mit ebenfalls sechs Schaltstufen.

Für den neu konstruierten Achtzylinder im Cayenne S wird für das Schaltgetriebe ein Normverbrauch von 14,9 Litern und für die Tiptronic von 13,7 Litern angegeben. Dafür liefert der Motor aus 4,8 Litern Hubraum 283 kW/ 385 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm für eine Beschleunigung von 6,6 Sekunden (Schaltgetriebe) oder 6,8 Sekunden (Automatik) von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 252 km/h bzw. 250 km/h.

Beeindruckende Fahrleistungen mit Biturbo-Motor

Der Normverbrauch vom Cayenne-Turbo mit 4,8 Litern Hubraum, 368 kW/ 500 PS und einem maximalen Drehmoment von 700 Nm beträgt mit der serienmäßig verbauten Tiptronic 14,9 Liter. Dafür sind die Fahrleistungen mit diesem Biturbo-Motor beeindruckend: Nach nur 5,1 Sekunden passiert der Cayenne Turbo die 100-km/h-Marke und erreicht 275 km/h als Höchstgeschwindigkeit.

Das Gesicht scheint vertraut.

Wer vor dem neuen Cayenne steht, mag es kaum glauben, wenn Porsche sagt, die Frontpartie sei völlig neu gestaltet. Das Gesicht scheint vertraut. Und dennoch haben die Stuttgarter offenbar nicht nur am Schnauzen- und Lichtdesign, sondern auch den der Aerodynamik der Karosse gearbeitet. Denn der Luftwiderstandsbeiwert sank von 0,39 auf 0,35 für alle Varianten.

Das allein erklärt den Minderverbrauch allerdings nicht. Mehr als dieser Feinschliff bringt die Überabreitung der Motoren. Deren auffälligstes neues Merkmal ist die Benzin-Direkteinspritzung und deren Steuerung, die sich zusammen mit anderen internen Verbesserungen sowohl auf den Verbrauch als auch auf das Abgasverhalten günstig auswirkt.

Neue Technologie für sportlicheres Fahren

Fürs sportlichere Fahren hat sich Porsche mal wieder eine neue Technologie ausgedacht: aktive Stabilisatoren, die mittels Hydraulik das Fahrzeug bis zu einer Querbeschleunigung vom immerhin 0,65-fachen der Erdbeschleunigung in der Waage halten. Auf der Straße vermeidet das System die Schräglage also bis zu sehr hohen Kurvengeschwindigkeiten, bei schlechter Wegstrecke und im Gelände wird das Wanken wesentlich verringert. Das System hört auf den Namen „Porsche Dynamic Chassis Control“ oder PDCC. Es ist zusammen mit der – im Turbo serienmäßigen – Luftfederung bestellbar. PDCC und Luftfeder kosten beim Cayenne und beim Cayenne S rund 6200 Euro zusätzlich.

Die Kosten

Damit wären wir bei den Preisen. Es gibt eine Minderheit an Kunden, die bei Porsche immer nur vom Feinsten kaufen. Für die beginnt die Skala mit 108 617 Euro für den Turbo. Sie können leicht noch einige Zehntausend Euro drauflegen, wenn sie die Aufpreisliste voll ausschöpfen. Der Cayenne S beginnt bei 91 100 Euro und der Cayenne bei 51 735 Euro. Viel Geld. Das stimmt. Es stimmt aber ebenso, dass der Preis des „kleinen“ Cayenne im Vergleich zu anderen Premium-SUV nicht aus der Reihe tanzt.

Ausstattung

Die Serienausstattung des Einsteigermodells deckt dabei schon viele Wünsche ab. Gut geformte, vorn elektrisch verstellbare Ledersitze, Klimaanlage, Wärmeschutzglas, CD-Radio mit zwölf Lautsprechern, dynamisches Kurvenlicht und vieles andere mehr erleichtern den Preisvergleich zugunsten des Groß-Porsche mit fünf Sitzen und Laderaumvarianten von 540 Litern bis 1770 Litern sowie einer Zuladung von rund einer Dreiviertel Tonne und 3,5 Tonnen Anhängelast.

Runter von der befestigten Piste

Der Cayenne wirkt auf seinen serienmäßigen 17-Zoll-Rädern, als sei er nur für die Straße geschaffen. Dabei beweist er auch im Gelände seine Klasse. Was immer der Geländerwagen-Fahrer an Sperren und Hilfen benötigt, steht zur Verfügung. Es geht also auch abseits der Straßen viel mehr, als man ihm bei seinem Äußeren zutraut. Doch mag man sich kaum vorstellen, Kratzer am Cayenne zu riskieren, nur um ihn im unwirtlichen Gelände an seine Grenzen zu bringen. Aber man könnte, wenn man wollte oder müsste.

Fahrverhalten

Fährt man den Kleinen mit Handschalter oder Automatik, fehlt einem nichts. Das Interieur verwöhnt einen mit klassisch edler Sportoptik. Die Fahrleistungen sind berauschend, das Fahrverhalten – dank PDCC – noch einmal wesentlich verbessert. Bisher fuhren wir noch kein SUV mit besseren dynamischen Eigenschaften. Übrigens sorgt das PDCC auch bei den Mitfahrern für größeres Wohlbehagen, denn das fehlende Wanken erleichtert auch empfindlichen Mägen das Durchstehen von Kurvenstrecken, selbst dann, wenn man den neuen Sport-Schalter drückt und damit eine schärfere Gangart wählt. Auch damit rollt der Cayenne nicht unkomfortabel.

Da stellt sich die Frage nach dem Warum für den Turbo. Doch die beantwortet der Turbo schon nach den ersten Metern eindrucksvoll. Dieser souveräne Vortrieb und dieser Klang legen die Messlatte in dieser Fahrzeugklasse extrem hoch. Das ist Vergnügen pur; solch ein Auto hat Suchtpotenzial.

Aber auch beim aktuellen Cayenne werden sich wieder nahezu 50 Prozent der Käufer für den Sechszylinder entscheiden. Niemand muss sie bedauern. Sie werden auf ihre Kosten kommen.

(ar/Sm)

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