Vorwürfe gegen Ford: Umwelthilfe prangert Autobauer an (Update)

Es klingt schon ein wenig abenteuerlich, was die Deutsche Umwelthilfe (DUH) da dem Autobauer Ford vorwirft. Der Hersteller würde die Entscheidung torpedieren, auf klimafreundliche Kältemittel in Klimaanlagen umzusteigen. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch kündigte eine Verbraucherkampagne an.

„Der Gipfel der Dreistigkeit ist die Tatsache, dass Ford im Rahmen des so genannten BCOOL-Projekts EU-Forschungsmittel zur Entwicklung klimafreundlicher Klimaanlagen in Anspruch nimmt, aber gleichzeitig gegen eben diese Technologie mobil macht“, erklärte Resch. „Sollte Ford seine destruktive Politik gegen den Klimaschutz fortsetzen wird die DUH eine breit angelegte Informationskampagne starten und dem potentiellen Fahrzeugkäufern aufzeigen, wie der Kölner Autobauer für klimaschädliche Autoklimatechnik kämpft und gleichzeitig durch besonders ineffiziente Klimaanlagen in ihren derzeit angebotenen Pkw den Kraftstoffverbrauch in die Höhe treibt.“

Bei Ford reagiert man auf die Vorwürfe mit Kopfschütteln. Sprecher Isfried Hennen sagte auf Anfrage von blog.auto.de, die Aussagen „entbehren jeglicher Grundlage. Wir haben gemeinsam mit dem VDA im Vorfeld der IAA eine Pressemitteilung veröffentlicht und uns gemeinsam mit anderen Mitgliedern klar für den Klimaschutz stark gemacht und uns zu klimafreundlichen Kältemitteln bekannt.“ Beim VDA bestätigt man dies.

Update:

Nach Informationen der DUH würde Ford und ferner auch General Motors gegen die Entscheidung des VDA kämpfen. „Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Ford-Werke an den Betrieben beteiligt sind, die die bisherigen Kältemittel herstellen. Natürlich möchte Ford nicht, dass darüber gesprochen wird.“ Während der IAA, also wenige Tage nach Versand oben genannter Pressemitteilung, hätte sich Ford auf EU-Ebene gegen die Durchsetzung von CO2 als zukünftiges Kältemittel ausgesprochen, so Resch.

Ford-Sprecher Hennen indes kann sich „nicht vorstellen, dass wir auf nationaler Ebene andere Grundsätze vertreten als auf internationaler. Wir bleiben dabei: Ford bekennt sich ausdrücklich zur Entscheidung des VDA und dem Einsatz von CO2.“ Allerdings, so sagt er, wolle Ford mehrgleisig fahren und sich nicht auf CO2 allein beschränken, sondern die Entwicklung zukünftiger Kältemittel fördern.

Update 2:

Mittlerweile hat auch dpa die Stellungnahme Fords vermeldet und zitiert die Umwelthilfe, die Ford verantwortlich macht, dass die Linie des VDA in Sachen CO2-Einsatz nicht bis in den europäischen Herstellerverband ACEA umgesetzt wird:

Die Deutsche Umwelthilfe warf dem US-Hersteller vor, bei der Umstellung auf das klimafreundliche Kältemittel eine «destruktive Rolle» zu spielen. So sei die Entscheidung des VDA für den Umstieg auf umweltfreundliche Klimaanlagen in Brüssel unter massiven Druck geraten. Das Einschwenken des europäischen Herstellerverbandes ACEA auf die Linie des VDA sei vor allem am Widerstand von Ford gescheitert.

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