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VW-Chef Winterkorn will sparen

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Auf diese Gelegenheit scheint Martin Winterkorn nur gewartet zu haben: Mit deutlichen Worten kündigte der VW-Marken-Chef vor mehr als 1 000 VW-Managern und 52 weltweit zugeschalteten Standorten einschneidende Maßnahmen und radikale Schritte zur Verbesserung der Unternehmensrendite an. Die Ertragskraft der Marke sei zu gering und sein Ziel sei es, bis zum Jahr 2018 eine Rendite von sechs Prozent zu erreichen. Dafür muss die Marke bis 2017 ihre Kosten um rund fünf Milliarden Euro jährlich verringern. Das berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin Bilanz in seiner Online-Ausgabe.

Die Börse reagierte bis zum Abend des 15. Juli mit einem verhaltenen Kursanstieg auf Winterkorns Brandrede. Offenbar wollen Branchenprofis und Anleger noch abwarten, ob es tatsächlich gelingt, die bisherige VW-Renditemarke von 2,9 Prozent abseits der getrennt erfassten China-Ergebnisse zu verbessern. Winterkorn hielt seinen Managern vor, die Kernmarke des Konzerns habe noch immer einen erheblichen Nachholbedarf gegenüber den wichtigsten Wettbewerbern. Dabei kann der VW-Chef durchaus die Schwachstellen in der Ertragsrechnung nennen: Die Entwicklungskosten für neue Modelle sind nach seinen Worten seit 2010 um 80 Prozent gestiegen und er hatte Zweifel daran, ob immer die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen seien.

Der VW-Chef will die Produktivität erhöhen, die technische Komplexität verringern, den Einkauf optimieren und die Fixkosten herunter fahren. Winterkorn stellte manche Produktionsbereiche in unternehmenseigenen Komponentenwerken in Frage, die auch an Lieferanten vergeben werden könnten. Mit Blick auf die Renditen seiner direkten Konkurrenten kann der VW-Chef tatsächlich mit der Ertragsrechnung seiner eigenen Marke nicht zufrieden sein. Der Erzrivale Toyota kam in der Autosparte im abgelaufenen Geschäftsjahr auf eine Rendite von 8,5 Prozent. Im VW-Konzern sorgt zwar VW für knapp die Hälfte des jährlichen Umsatzes von fast 200 Milliarden Euro. Aber trägt nur wenig zum Profit bei. Wegen des niedrigeren Produktivitätszuwachses bei steigenden Arbeitskosten müssen die nobleren Töchter Audi und Porsche für die Konzernrendite sorgen. Und das möchte VW-Chef Winterkorn nicht mehr hinnehmen.

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