Wenns mal nicht weiter geht mit dem Auto – abenteuerliche Alternativen aus den USA. Heute: Das Heritage Streetcar

Florida, USA

Weitflächige Sumpflandschaften mit sehenswerter Tier- und Pflanzenwelt; Großstädte, die vor Verkehr, aber auch vor Sehenswürdigkeiten regelrecht überquellen. Zwei typische Situationen im ‚Land der unbegrenzten Möglichkeiten‘, in denen Sie mit einem Auto beispielsweise nur schwer oder gestresst weiterkommen würden. Um beides in Ruhe genießen zu können oder sich einfach nur gemütlich von A nach B bringen zu lassen, gibt es zwei interessante Alternativen, die ich persönlich in den USA ausprobiert habe und Ihnen in zwei Teilen kurz vorstellen möchte.

 

Heute: Das Heritage Streetcar


Tampa, Florida. Quietsche gelb stand sie vor uns und weckte mit ihrem historischen Anblick unser Interesse: eine Art Straßenbahn, doch viel stilvoller und extravagant im Vergleich zu den uns bisher bekannten. Es handelte sich hier im Zentrum Tampas um ein sogenanntes “Heritage Streetcar“, was sich im Deutschen etwa als eine Art historische (Museums-)Straßenbahn beschreiben lässt. Im Osten der USA sind diese Gefährten vor allem unter dem Namen “Trolley“ bekannt (nicht zu verwechseln mit den fahrbaren Koffern bei uns). Im Westen der USA und Kanada ist dagegen die Bezeichnung “streetcar“ üblich.   
[foto id=“414903″ size=“small“ position=“left“] Ausflugsziel des Besuchs in Tampa war der historische Stadtteil ‚Ybor City‘, der 1880 von sich dort niedergelassenen Zigarren-Herstellern gegründet wurde und auf eine multikulturelle Tradition zurückblickt. Am einfachsten lässt sich dieser Ort mit der dortigen Trolley erkunden, deren Route Ybor City mit Downtown Tampa und dem Channelside District verbindet. Auto abgestellt und rein in die historische Bahn. Bringt nicht nur Spaß, sondern schont auch die Umwelt und die Nerven.

Schon 1892 vereinfachte die erste elektronische Straßenbahn in Tampa das alltägliche Leben seiner Bewohner. Vor allem für den Weg zur Arbeit und zurück bot sie eine dankbare Alternative, um längere Strecken bequem und problemlos zurückzulegen.
[foto id=“414904″ size=“small“ position=“right“] Die einzige betriebene restaurierte Straßenbahn (in ganz Florida) aus früheren Zeiten ist das “Birney Car“. 1991 wurde sie in einem Hinterhof gefunden und diente bis dahin unter anderem als Apartment und Lagerplatz. Durch großzügige Spenden und freiwilligen Helfern konnte die Bahn wieder vollständig hergestellt und für den Fahrbetrieb bereit gemacht werden. Zu besonderen Anlässen sieht man sie durch Tampa fahren.

[foto id=“414905″ size=“small“ position=“left“] Alle anderen Trolleys sind Nachbildungen der historischen Bahnen. Das “Standard Car“, wie oben im großen Bild zu sehen, misst eine Länge von rund 14 Metern und kann bis zu 84 Passagiere befördern. Ein wenig anders ist das “Breezer Car“ (links). Hier sitzen die Mitfahrer nicht in einer geschlossenen Kabine, sondern ‚im Freien‘. Das Einsteigen erfolgt direkt an den Seiten der Sitzreihen – und nicht durch einen zentralen Ein-/Ausstieg wie beim Standard Car.
Historischen Flair versprühen auch die “motormen“ (Fahrer) in ihren Uniformen, die in ihrer Fahrerkabine nicht nur langweilig bunte Knöpfe drücken, sondern noch liebevoll an einer geräuschvollen Kurbel drehen, um das Fahrzeug zu steuern. Für das Signalisieren seines Haltewunsches, heißt es: an der Leine ziehen! Diese befindet sich entlang der Fensterfronten im gesamten Wagon und löst vorn beim Fahrer ein akustisches Signal aus.

[foto id=“414912″ size=“small“ position=“right“] Neben Tampa betreiben noch mehr als 20 weitere US-amerikanische Städte derartige historische Straßenbahn-netze. Auch in anderen Ländern, u.a in Europa, sind Fahrten mit nachgebauten oder erhaltenen anmutigen Bahnen aus der Vergangenheit möglich. In Frankfurt am Main beispielsweise versprüht der dort fahrende “Ebbelwei-Expreß“ historischen Flair – wobei die Farben wohl ein wenig Gewöh-nungssache sind.

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