Rallye Aïcha des Gazelles – Das grüne Frauen-Rennen

Wer bei IT-Girls an Paris Hilton und Nicole Ritchie denkt, liegt bei diesen beiden Mädels völlig falsch. Statt auf Gucci stehen sie auf Trekking-Klamotten, statt auf Bentley oder Porsche auf einen Dacia Duster. Die Rede ist von den IT Gazellen Anne Seringe (35) und Isabelle Bukowski (38), die bei der diesjährigen Rallye Aïcha des Gazelles an den Start gehen. Zum 21. Mal startet die Rallye in Marokko. Dabei geht es nicht darum, möglichst schnell ins Ziel zu kommen, sondern auf dem kürzesten Weg und dabei so wenig Treibstoff wie möglich zu verbrauchen. Zudem dürfen an der Rallye nur Frauen teilnehmen.

Die beiden Französinnen starten als „The IT Gazelles“ auf einem zwar seriennahen, aber für die Rallye optimierten Duster 4×4 in der Crossover-Wertung. Den Team-Namen haben sich die beiden selbst gegeben, da sie beide in der Informationstechnologie-Branche arbeiten, Pilotin Anne als Marketing-Managerin, Isabelle als Account-Managerin. Für beide ist es ein Hobby, ein Abenteuer. Profiambitionen hegen sie nicht, obwohl „ankommen wollen alle, wir wollen aufs Podium“, sagt Anne Seringe, selbstbewusst vor ihrer ersten Rallye.

Die Freundinnen kennen sich seit über zehn Jahren und teilen ihre Hobbys:

Als Ausgleich zum Computer- und Büroalltag kletterten sie schon durch die Bergregionen in Jordanien, Oman, Usbekistan und Tadschikistan. Das ist auch ein Grund, warum sie dieses Jahr bei der Rallye dabei sind. „Wir lieben Abenteuer und deshalb haben wir uns vergangenen September entschlossen, diese Tour zu bestreiten“, sagt Anne. Den Dacia Duster wählten die Pariserinnen, weil sie einen günstigen Allrader suchten, der robust und stabil genug ist, [foto id=“350398″ size=“small“ position=“left“]problemlos durch die Wüste zu kommen. Und das hat der Duster schon im vergangenen Jahr gezeigt, als ein anderes Team mit ihm die Crossover-Wertung gewann.

Den Gazellen ist es unwichtig, dass es sich um eine reine Frauenrallye handelt. Obwohl sie glauben, dass diese Veranstaltung angenehmer abläuft als eine mit vielen Männern. Die wären ihrer Meinung nach sowieso angeödet: Ein Preisgeld gibt es nicht und auch die Höchstgeschwindigkeit ist kein Kriterium. Vielmehr kommt es in Marokko darauf an, die meisten Checkpoints zu finden und dabei die wenigsten Kilometer zurückzulegen. Denn das verbraucht meist weniger Kraftstoff und emittiert damit weniger CO2. Die Aïcha des Gazelles versteht sich deshalb auch als „grüne“ Rallye. Und zwar ohne moderne Navigationssysteme, sondern mit Karte und Kompass. Ein GPS-Tracking-Signal dient ausschließlich der Sicherheit, damit die Veranstalter eventuell verunfallten Teams zu Hilfe kommen können.

Seit September bereiten sich die beiden nun schon vor. Neben der sportlichen Fitness, gehört vor allem das Arbeiten mit Karte und Kompass zum Training, das ihnen aber von Anfang an keine Probleme bereitet hat. Wichtiger war für sie das Offroad-Fahren mit dem Duster zu erlernen, Dünen zu erklimmen, zu beschleunigen und sachte herunterfahren. Auch das Erlernen einfacher Autoreparaturen gehörte zum Vorbereitungsplan, obwohl das Auto während der Rallye jeden Abend von einem Mechaniker kontrolliert wird. Wichtiger ist für die zwei Freundinnen aber, dass sie sich voll und ganz aufeinander verlassen können.

Bei ihrem dreiwöchigen Trip werden die Französinnen von ihren Familien und Freunden unterstützt. “ Die sind von dem Abenteuer ebenso gefesselt und fiebern mit“, sagt Isabelle. „Sie respektieren auch unseren Kampfgeist und die [foto id=“350399″ size=“small“ position=“right“]harte Arbeit bei der Sponsorensuche, denn wir benötigten immerhin insgesamt 40.000 Euro“. Auch dabei waren die IT-Girls letztlich erfolgreich: Der Dacia ist jetzt reichlich beklebt.

Für die Sponsoren ist die Rallye zur Erregung von Aufmerksamkeit ein relativ exotisches Pflaster. Der Zulieferer Johnson Controls beispielsweise unterstützt die IT-Girls, weil „für einen Entwicklungspartner der Automobilindustrie heute ein möglichst kleiner CO2-Fußabdruck ebenso wichtig ist, wie unkonventionelle Ideen, Beharrlichkeit und Zuverlässigkeit“, zudem „fördern und integrieren wir Frauen in Tätigkeitsbereichen, die bis dato als Männerdomänen bekannt waren“ erklärt Yaniv Oren, Vice Präsident des Unternehmens in Europa.

Mit der Ausgabe der Startnummer 317 ist der Traum der IT-Girls von der ersten Rallye Wirklichkeit geworden. „Den habe ich in den vergangenen drei Wochen jeden Abend geträumt“, sagt Anne. Angst vor den Unruhen in Nordafrika haben sie nicht und planen auch keinen besonderen Schutz. Doch für alle Fälle hat ihr Dacia einen Notruf-Schalter installiert.

Informationen über den Verlauf

Informationen über den Verlauf der Rallye gibt es im Internet unter www.rallyeaichadesgazelles.com und http://lesgazellesit.blogspot.com

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