Porsche-Rennwagen

Porsche 911 GT3 R: Rennwagen mit Kundenbetreuung

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Es sind nicht nur der Preis und das fehlende „S“, mit denen sich die beiden Namensvetter unterscheiden. Der eine heißt Porsche 911 GT3 RS, ist ab 196 137 Euro inklusive Mehrwertsteuer zu haben, der andere nennt sich Porsche 911 GT3 R und kostet fast das Dreifache, nämlich brutto mindestens 546 210 Euro. Der preiswertere leistet 520 PS (383 kW), bietet zwei Personen ausreichend Platz und kommt mit einer leichtgewichtigen Karosserie aus Aluminium und Stahl daher. Wesentliche Teile des anderen, der 550 PS (404 kW) leistet und nur über einen Fahrersitz verfügt, sind dagegen aus einem besonders leichten Kohlefaser-Verbundwerkstoff gefertigt. Seine Scheiben bestehen aus Polykarbonat, einem thermoplastischen Kunststoff.

R wie rasant

Auf Basis des im März vorgestellten Seriensportwagens 911 GT3 RS mit Straßenzulassung stellte Porsche am Rand des 24-Stunden-Rennens einen Tag nach Christi Himmelfahrt für seine Kunden aus der Motorsportszene ein neues Auto für die weltweiten GT3-Serien auf der Rennstrecke vor, den 911 GT3 R. Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung des Renn-Elfers lag auf einer effizienten Aerodynamik, einer besseren Beherrschbarkeit, nochmals optimierter Sicherheit sowie einer Reduzierung der Service- und Ersatzteilkosten. Erstmals auf der Rundstrecke zum Einsatz kommen soll der reinrassige Rennwagen im Januar kommenden Jahres, wenn in Daytona im US-Bundesstaat Florida das berühmte 24-Stunden-Rennen stattfindet. Spätestens dann wird sich zeigen, ob sich die 18 Monate währende Entwicklungszeit gelohnt hat.

Laut Papierform dürfte es daran keine Zweifel geben. Die Maschine entspricht bis auf die moderate Leistungsverbesserung dem Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor, der weitgehend identisch mit dem Hochleistungs-Serienaggregat des straßenzugelassenen Blutsbruders ist. Für einen besonders effizienten Umgang mit dem Kraftstoff sorgen die Benzindirekteinspritzung, die mit Drücken bis zu 200 bar arbeitet, sowie eine variable Verstellung der Ein- und Auslassnockenwelle. Zum Schalten des Sechs-Gang-Getriebes betätigt der Fahrer Wippen am Lenkrad. Die Kupplung wird elektrohydraulisch gesteuert, was das Kupplungspedal überflüssig macht.

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Auch in punkto Sicherheit gibt es eine Optimierung

Türen und Seitenscheiben sind abnehmbar und der neue Rennschalensitz bietet den Piloten im Falle eines Aufpralls noch besseren Schutz. Der Sitz ist nun sechsfach fest verschraubt. Zusätzlich wird der Fahrer durch ein Seitenaufprallelement im Bereich der Fahrertür geschützt. Das besteht aus einer Kohlefaser-Kevlar-Aluminium-Konstruktion mit energieabsorbierendem Kunststoffschaum.

Acht Exemplare der ersten Generation des Porsche 911 GT3 R mit identischem Namen beteiligten sich auch beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. In der Startreihe belegten sie die ersten drei Plätze, die anderen folgten auf den Rängen sechs, 13, 17, 20 und 31. Insgesamt nahmen 146 Autos das Rennen auf, 105 davon erreichten nach 24 Stunden das Ziel, der Porsche mit der Startnummer 912 belegte den ersten Platz.

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Der Kunde eines GT3 R wird voll umsorgt

Alle acht Porsche profitierten von der speziellen Betreuung, die Porsche für seine Motorsport betreibenden Kunden eingerichtet hat. Seit vielen Jahren bieten die Zuffenhausener gleichzeitig mit dem Einkauf eines Autos für den Renneinsatz technische Betreuung und Beratung. Dafür stehen erfahrene und qualifizierte technischen Betreuer für den Renneinsatz bereit und beantworten Fragen in der Vorbereitung und Nachbereitung von Rennfahrzeugen. Von der kleinen Schraube bis zum kompletten Rennfahrzeug stehen rund 20 000 Renn- und Sportteile auf Abruf zur Verfügung.

Außerdem gibt es Ansprechpartner für Motor- und Getrieberevisionen, die im Kundenauftrag durchgeführt werden. Aftersales Marketing nennen Fachleute solche Maßnahmen, die vom Marketing nach dem Verkaufsabschluss ergriffen werden, um die Kunden zufrieden zu stellen und in Bestandskunden zu verwandeln.

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Das Ziel ist es die Kunden an ein Unternehmen zu binden

Insgesamt verkauft Porsche pro Jahr zwischen 300 und 400 Rennfahrzeuge an Motorsport-Teams in aller Welt. Damit sind die Wettbewerbe mit den schnellen Autos nicht nur ein wichtiger Baustein für Werbung und Public Relations des Unternehmens, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor.

Während des Rennens auf dem Nürburgring stand den acht teilnehmenden 911 GT3 R kürzlich eine Mannschaft von 24 Betreuern zur Seite. Von deren mit Computern und Funkgeräten vollgestopften Kommandozentrale in Lounge 6 oberhalb der Boxengasse – eine solche Einrichtung gibt es seit dem vergangenen Jahr – standen sie permanent mit den jeweiligen Fahrern auf der Strecke in Verbindung. Sebastian Golz, Projektleiter GT3 R, erklärt: „Dabei erhalten alle die gleichen Informationen, keiner wird bevorzugt." Diese besondere Art der Car-to-Car-Kommunikation ist auf der über 25 Kilometer langen Kombination von Grand-Prix-Kurs und Nordschleife besonders wichtig. In der wetterlaunischen Eifel kommt es gar nicht so selten vor, dass es an einem Streckenabschnitt wie aus Kübeln schüttet, während ein paar Kilometer weiter strahlender Sonnenschein herrscht.

Golz: „Wir geben alles weiter, was für die Fahrer wichtig ist – von der Ölspur auf der Strecke bis zum Stand des Rennverlaufs." Nur in den letzten Runden des 24-Stunden-Rennens wird es wegen des extrem spannenden Finales ihm und seiner Mannschaft die Sprache verschlagen haben. „Ich bin einfach sprachlos", gab Golz am Ende zu. „Das waren unglaubliche 24 Stunden mit Höhen und Tiefen. Es gab Probleme, wir mussten uns von hinten wieder nach vorn kämpfen, haben aber nie aufgegeben, an uns zu glauben. Diese Einstellung hat sich dann auch ausgezahlt.“

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