BMW

25 Jahre Querdenken für BMW: Ein Paradies für Ingenieure

„Es ist für einen Ingenieur nichts weiter als das Paradies“, erinnert sich der heutige BMW-Rennchef Mario Theissen an seine fünf Jahre von 1994 bis 1999 in der BMW Technik GmbH, die heute BMW Forschung und Technik GmbH heißt. In diesen Tagen blickt die rund 200 Mitarbeiter der Gesellschaft auf 25 Jahre in der Querdenker-Werkstatt und Ideenschmiede für den Münchner Autobauer zurück.Der erste Chef der BMW-Tochter war Dr. Ulrich Bez, heute Professor und Chef des englischen Sportwagenherstellers Aston Martin.

Er bekam vom damaligen BMW-Chef Wolfgang Reitzle den Auftrag, mit seiner Mannschaft frei von der Leber weg in die Zukunft zu denken. Heute wird der „Think tank“ in München geleitet von Prof. Dr. Raymond Freymann, der bei der Jubiläumsveranstaltung in der „BMW-Welt“ in München gar nicht erst versucht, die Begeisterung für seine Aufgabe zu verstecken.

Wasserstoff-Fahrzeug H2R

Besonderen Gefallen hatte Freymann ganz offensichtlich an dem Wasserstoff-Rekordfahrzeug H2R gefunden. Mit einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor wollte BMW das Potenzial dieses Kraftstoffs zeigen. Mit dem sagenhaften Luftwiderstandsbeiwert von 0,22 gelang das. Der H2R schaffte 311 km/h und stellte weitere Rekorde für Wasserstoff-Fahrzeuge auf.

Begonnen hatte alles mit dem Projekt Z 1. Der kleine BMW-Roadster war übrigens das einzige Fahrzeug aus [foto id=“283624″ size=“small“ position=“right“][foto id=“283625″ size=“small“ position=“right“]dem Zukunfts-Stall, das jemals in Serie gebaut wurde. Der Vorstand war so von dem kleinen Flitzer begeistert, dass er seine Zustimmung für den Serienbau gab; 8000 Fahrzeuge wurden abgesetzt.

Sonst blieb man dem Prinzip treu, dass die Forschung und Technik-Gesellschaft nur Konzepte entwickeln sollte, von denen man die erfolgversprechenden Element in die Serie übernehmen konnte. Doch geschah das lange Jahre, indem man die Ideenschmiede komplette Autos bauen ließ. Insgesamt entstanden so 29 Z-Fahrzeuge, wobei das Kürzel „Z“ sicherlich für „Zukunft“ stand. Ausnahmen der Z-Regel waren der „Just 4/2“, ein sehr offener Zweisitzer mit einem Motorradmotor im Heck und der Motorroller C1 mit seiner an den Seiten offenen Kapsel, bei dem der Fahrer sich anschnallen konnte und keinen Helm tragen musste.

Einen bemerkenswerten Versuch, der Entwicklung vorzugreifen, stellte der Z 21 dar. Der sollte Geländetauglichkeit mit Sportwageneigenschaften verbinden, war also so etwas wie ein erster „Crossover“. Sein Innenraum erinnert an den eines schnellen Motorboots, und Wasser war ihm auch sonst nicht fremd. Weil das Dach fehlte, mussten sich die Passagiere entsprechend kleiden. Gerieten sie in Regen, konnte sie das Wasser aus dem Innenraum über zwei Löcher im Fahrzeugboden ablassen.

Nachahmer gab es nicht

Diese Idee hat in München keine Nachahmer gefunden, viele andere schon, obwohl die Zeit der Konzeptfahrzeuge vorbei ist. Heute arbeitet die Querdenkerfabrik an einzelnen Technologien. Da gibt es einen [foto id=“283626″ size=“small“ position=“left“]7-er BMW, den man per Fernbedienung in die Garage fahren kann, was sinnvoll ist, wenn die so eng ist, dass der Fahrer nicht aussteigen könnte.

Auch Motorsport-Enthusiasten können hier noch etwas lernen. Denn der Track Trainer bringt Ihnen die Ideallinie der jeweiligen Rennstrecke bei. Zunächst fährt das Auto sie selbsttätig vor, dann wird der Fahrer per Head up-Display darauf hingewiesen, ob und wie weit er von der Ideallinie abweicht.

Die Elektronik kann aber noch viel mehr als den Fahrer bei seinem Hobby zu unterstützen. Freymann spricht von einem „telematischen Horizont“, den er jedem Autofahrer verschaffen möchte. Dazu gehört die Vernetzung aller Sensorsysteme an Bord, aber auch die Kommunikation mit der „Straße“ und mit den Fahrzeugen in der Umgebung. Kreuzungsunfälle will er so verhindern, vor Hindernissen warnen und insgesamt dafür sorgen, dass der Autofahrer immer weiß, was ihn demnächst erwartet. Freymann nennt das Auto der Zukunft einen „fahrenden Internetknoten“. Alles wird gut.

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