Alfa Romeo

Alfa Romeo Giulietta: 60 Jahre Automobilgeschichte

Alfa Romeo Giulietta: 60 Jahre Automobilgeschichte Bilder

Copyright: Alfa Romeo

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Das Auto hatte mir den Kopf verdreht, aber ich war damals noch viel zu jung für sie. Giulietta war wunderschön und schlank, eine junge Italienerin, die meine Buben-Träume aufregend machte und die so gnadenlos unerreichbar blieb, dass es nur für ihr Bild an der Wand reichte. Da hing Giulietta dann neben Bill Haley und Elvis Presley, die mit Rock´n Roll die Jugend und die Eltern zur Verzweiflung brachten. Aber ich konnte Giulietta so oft besuchen wie ich wollte. Ich musste dazu nur zu unserem Alfa Romeo-Händler laufen, wo sie erstmals 1954 zu sehen war: Giulietta, für mich damals das schönste Auto. Ein Coupé wie ein Hauch aus Italien, prickelnd wie Spumante und stark wie Espresso. Aber bereits 1962 war sie wieder verschwunden und wurde von der Giulia abgelöst. Erst 1977 tauchte sie wieder auf, mit strengen Linien und einem platten Po wie ein Bügelbrett. Das ließen sich die Fans bis 1985 gefallen. Dann dauerte es bis 2010, bis wieder ein Alfa Romeo den Namen der schönen Italienerin trug – und bis heute trägt.

Vor 60 Jahren. Konrad Adenauer war Bundeskanzler,[foto id=“503903″ size=“small“ position=“right“] im Kino liefen Filme wie „Das fliegende Klassenzimmer“ und „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ und Deutschland wurde beim „Wunder von Bern“ Fußball-Weltmeister. In Italien sorgt der Nachkriegs-Topolino, der Fiat 500 C, für Mobilität, und bei Alfa Romeo erblickte neben den teuren Sport- und Luxusmodellen ein für den Mittelstand erschwingliches Auto das Licht der Welt – die Giulietta, ein schickes Coupé. Es war eine Frühgeburt. Geplant war, dass auf dem Turiner Autosalon am 20. April 1954 eine Giulietta Limousine präsentiert werden sollte. Doch die Entwicklung hatte sich verzögert, und so kam die beim Karosserieschneider Bertone in Auftrag gegebene Coupé-Variante namens Giulietta Sprint ein Jahr vor der Limousine auf den Markt. Von diesem Coupé waren jährlich 1 000 Exemplare geplant, aber bereits bei der Premiere auf dem Autosalon wurden 3 000 Aufträge gebucht. Die Giulietta sollte Geschichte schreiben.

Dafür sorgte schon der Motor. Der 1.3-Liter-Vierzylinder war komplett aus Aluminium, leistete 65 PS und später 80 PS, und die Kunden staunten über zwei oben liegende Nockenwellen und zwei Doppelvergaser – so etwas kannte man nur von Sport- und Rennwagen. [foto id=“503904″ size=“small“ position=“left“]Mit nur 880 kg war Giulietta ein Leichtgewicht und ging ab wie Rekordsprinter Jesse Owens. Und mit 165 „Sachen“, wie man damals gerne sagte, sorgte der kleine Alfa nicht nur beim Konkurrenten BMW für Aufsehen. Alfa Romeo legte schnell nach, ließ weitere Modelle wie den Sprint Veloce mit 90 PS sowie Zagato und Speziale mit jeweils 100 PS folgen. Zwischen 1954 und 1962 wurden insgesamt 28 708 Giulietta gebaut, die Limousine kam zwischen 1955 und 1964 sogar auf 131 806 Exemplare.

Noch im gleichen Jahr, als die Limousine in Turin vorgestellt wurde, sorgte Alfa Romeo für die nächste Überraschung und stellte auf der IAA in Frankfurt mit dem von Pinin Farina entworfenen Giulietta Spider ein zweisitziges Cabrio von filigraner Schönheit vor. Auch der Spider wurde vom 1.3-Liter-Motor angetrieben, der 80 PS und im Modell Veloce 90 PS leistete. Zwischen 1955 und 1962 wurden 17 096 Giulietta Spider gebaut.

Einer, der die Giulietta-Geschichte hautnah miterlebt hat, ist der Mannheimer Helmut Hähn, Deutschlands erster Alfa Romeo Händler. Hähn ist Alfa-Ur-Gestein reinster Sorte und eine lebende Legende, wurde zur ersten Adresse, wenn es um Alfa Romeo ging, baute nebenbei einen Rennstall auf, und seine Fahrer Gerd Schüler, Jochen Maas und Harald Ertl sorgten für ungezählte Alfa-Siege bei Berg- und Rundstreckenrennen.[foto id=“503905″ size=“small“ position=“right“]

An die Giulietta erinnert sich „Papa“ Hähn, wie er von den Alfisti genannt wird, besonders gerne. „Das war ein richtiger Alfa, sportlich und schön. Einige der damals in Mannheim stationierten US-Soldaten hatten ihre Giulietta Spider bei mir gekauft und dann später mit nach Amerika genommen. Da gab es sogar noch einige Jahre lang nette Briefkontakte.“ Auch der Motorjournalist Gert Hack hatte sich trotz aller von ihm getesteten Supersportwagen in die kleine Italienerin verliebt. „Es war ganz klar, dass ich sie irgendwann haben musste“, sagt er. Seit fast 40 Jahren sind die beiden ein glückliches Paar.

1962 wurde die Giulietta von der Giulia abgelöst, die in den Versionen Sprint Coupé, Spider, TZ ,Limousine und den diversen GT-Varianten gebaut wurde. Der Geist der Giulietta lebte in den Giulia Modellen weiter, aber erst 1977 gab es wieder eine Giulietta. Ich war entsetzt. Mit Kanten und geraden Linien trug sie jetzt ein strenges, ganz und gar unweibliches Kleid, und auch technisch erinnerte nur wenig an meine frühe Liebe. Die moderne Giulietta hatte das Getriebe an der Hinterachse (Transaxle-Bauweise), die hinteren Scheibenbremsen waren innen liegend am Getriebe montiert, und die Vorderachse hatte Drehstab-Federn. Die Motoren leisteten zwischen 95 PS und 170 PS, ein Diesel hatte 82 PS. [foto id=“503906″ size=“small“ position=“left“]Von 1977 bis 1985 wurden 379 691 Giulietta gebaut. Ich erkannte eine gewisse technische Entwicklung, aber auch, dass sie in dieser Form keine Zukunft hatte.

Erst 2010 tauchte der Name „Giulietta“ wieder auf. Mit moderner, eigenständiger Form etablierte sich der neue Alfa als die italienische Alternative in der Golf-Klasse. Natürlich zeitgemäß mit Frontantrieb und allen technischen elektronischen Helferlein, die heute Standard sind. Aber mit der Giulietta der frühen Jahre, mit dem Charisma der Marke und dem damaligen Vorsprung vor der Konkurrenz, kann die Italienerin heute nicht mehr punkten. Wahre Alfisti haben zwar damit ein Problem, sind aber im leidvollen Verzeihen mit der Marke bestens geübt. 60 Jahre nach der ersten Giulietta trägt die „Giulietta“ der Moderne den traditionsreichen Namen weiter. Grund zum feiern: Die Fans der Marke blicken auf die Jahre mit Giulietta zurück und Alfa Romeo spannt mit historischen und modernen Modellen auf vier wichtigen Oldtimer-Events einen Bogen zwischen gestern und heute:

Erster Termin war auf der Retro Classic vom 13. – 16. März in Stuttgart, danach kann man die Giulietta-Historie vom 26. bis 30. März bei der Techno Classica in Essen, vom 1. bis 3. August bei den Classic Days auf Schloss Dyk, und vom 8. bis 10. August beim AvD-Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring erleben.

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