Alle Jahre wieder: Der Winter steht bevor – und viele kennen sich bei Reifen nicht aus

Hannover – Verbraucher sind schlecht über das Leistungsvermögen von Winterreifen und gesetzlichen Regelungen informiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom in Hannover ansässigen Autozulieferer und Reifenhersteller Continental in Auftrag gegebene Repräsentativstudie.

„Deutlich Aufklärungsbedarf“[foto id=“486306″ size=“small“ position=“right“]

Danach stufen sich nur elf Prozent von 1000 Befragten hinsichtlich des allgemeinen Autointeresses und Wissensstandes zu Reifen als „hoch involviert“ ein. Continental-Sprecher Alexander Bahlmann sieht deshalb hier bei Politik, Automobilclubs und in der Industrie noch „deutlichen Aufklärungsbedarf im Sinne der Verkehrssicherheit“. Erschreckend hohe 97 Prozent kannten jedenfalls der Erhebung zufolge die 1,6 Millimeter Restprofiltiefe-Grenze nicht, unter der Reifen laut Straßenverkehrsordnung nicht mehr gefahren werden dürfen. Selbst bei gestützter Abfrage mit konkreten Auswahlmöglichkeiten entschied sich nur jeder vierte Autofahrer für den korrekten Wert.

Pflicht zur angepassten Bereifung

Die meisten Autofahrer halten der Studie nach höhere Grenzwerte für gültig, entscheiden sich für den Wechsel bei vier oder drei Millimetern Restprofiltiefe. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Nutzung von Winterreifen wird noch nicht von allen Autofahrern befolgt: [foto id=“486307″ size=“small“ position=“left“]Vier Prozent Umrüstverweigerer sind trotz der Pflicht zur „angepassten Bereifung“ im vorigen langen und strengen Winter auf Sommerreifen unterwegs gewesen, 15 Prozent hatten die für wirklich winterliche Straßen eher ungeeigneten Ganzjahresreifen am Wagen.

Sonst längere Bremswege

Wer im Sommer mit Winterreifen unterwegs ist, muss mit längeren Bremswegen rechnen, wissen die meisten Autofahrer, doch sie halten im Schnitt 44 Prozent Bremswegverlängerung für möglich. Nach Continental-Messungen sind rund 20 Prozent realistisch. Gefährlicher ist aus Expertensicht allerdings die Unkenntnis über das hohe Gefahrenpotenzial bei der Nutzung von Sommerreifen im Winter: Über die Hälfte der Befragten schätzte die Bremswegverlängerung zu niedrig ein, knapp 30 Prozent hielten eine Verlängerung um bis zu 60 Prozent für richtig. „In der Praxis“, so Bahlmann, „verdoppelt sich aber der Bremsweg.“ Nur rund 37 Prozent schätzten dies in etwa richtig ein.

Bessere Seitenführung[foto id=“486308″ size=“small“ position=“right“]

Auch die Vorteile von breiteren Reifen im Winter sind immer noch wenig bekannt: 45 Prozent der Autofahrer entscheiden sich für schmalere Reifen als in der warmen Jahreszeit oder halten die Reifenbreite für unwichtig. Breitere Winterreifen, mit denen sich die Seitenführung und die Lenkpräzision gerade auf festgefahrenen Schneedecken deutlich verbessert und Bremswege deutlich verkürzen lassen, würden gerade ein Drittel der Befragten montieren.

„Eher ernüchterndes Ergebnis“

Zum „eher ernüchternden“ Ergebnis, so Bahlmann, passt auch die Kenntnis über die eigenen Winterreifen: „Nur knapp die Hälfte der Befragten weiss überhaupt, welche Winterreifenmarke am eigenen Wagen montiert war.“ Die Autofahrer, die sich erinnern, nennen zu rund 40 Prozent Premiummarken, 16 Prozent hatten Produkte aus dem Quality- oder Budgetbereich genutzt. Ähnlich [foto id=“486309″ size=“small“ position=“left“]schwach ist auch die Kenntnis über die Restprofiltiefe der Reifen ausgeprägt: Mehr als die Hälfte der Winterreifennutzer wusste nicht, wie „abgefahren“ ihre eingelagerten Winterreifen waren.

Mit Blick auf Restprofilstatus

„Dabei notieren die Mitarbeiter im Reifenfachhandel, im Autohaus oder in der Werkstatt die Profiltiefe jedes einzelnen Reifens auf dem Einlagerungsbeleg und sprechen den Restprofilstatus in der Regel mit Blick auf die Frage an, ob aus Sicht der Reifen-Experten für die nächste Saison neue Winterreifen bestellt werden sollten“, moniert Bahlmann. Das zeige einmal mehr, dass „immer noch ein hoher Aufklärungsbedarf bei Deutschlands Autofahrern besteht“. auto.de/KoCom/Quelle: Continental/Fotos: Continental

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